Frauen und Wut

«Der wütende Ton irritierte mich»

Erst kürzlich verriet mir eine Followerin, dass sie meine Wut früher nicht verstehen konnte, und, dass sie der Ton auf meinem Blog befremdete. Und ganz ehrlich? Ich kann es ihr nicht verübeln, uns Frauen wird schliesslich beigebracht immer nett, lieb und zurückhaltend zu sein, demütig. Bitte ja keinen Ärger machen und so zum Mittelpunkt des Geschehens zu werden. Harmonie über alles, Kumbaya und so. I get it.

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Über Liebe, Onlinedating und dem Patriarchat

Besonders in der Pandemie gestaltet es sich schwer jemanden kennenzulernen, also wich ich mal wieder auf Onlinedating aus. Und was soll ich sagen? Tatsächlich traf ich auf jemanden den ich wirklich toll fand! So wirklich, wirklich toll! Mein vermeintlicher Jackpot erwies sich leider aber nach kürzester Zeit als weitere *Niete.

*Zonkgeräusch bitte hier reindenken

Aber alles von Anfang an. Wer mich nun näher kennt, weiss ich bin keine Frau die Torschlusspanik hat. Ich möchte weder eine feste Beziehung, noch möchte ich Kinder oder sonst was in die Richtung, wie mancher Mann und die Gesellschaft mir gerne unterstellen. Ja, ich werde in weniger als 4 Jahren 40 Jahre alt und ich will das alles ganz und gar nicht. Ich möchte eine entspannte Zeit mit jemanden der mein Leben bereichert. Ohne Ansprüche, ohne Erwartungen an eine gemeinsame Zukunft. Ich möchte den Moment leben.

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Kontaktabbruch zu narzistischen Eltern – Wohin mit den Schuldgefühlen?

«Wir müssen reden!» bei diesem Satz schillern bei mir alle Alarmglocken. Ich öffne in meinem Kopf 100.000 Fenster, gehe x Situationen in den letzten Tagen und Wochen durch. Was habe ich falsch gemacht? Wo habe ich mich falsch ausgedrückt? Wo habe ich nicht emphatisch genug reagiert? Habe ich den falschen Ton getroffen, weil ich gestresst war?

Dabei ist der Satz «Wir müssen reden!» harmlos. Er besagt nur, dass Kommunikationsbedarf besteht, um etwas zu besprechen. Meist sind das banale Dinge, manchmal aber auch ernstes Zeug, aber noch nie hat mir jemand den Kopf abgeschlagen, auch wenn dieser Satz bei mir das Gefühl auslöst. Ohne Kommunikation wären unsere zwischenmenschlichen Beziehungen schwierig.

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Über Respekt und Projektionen

«Der Begriff Respekt ist eine Ableitung aus „respektieren“=„achten, anerkennen, gelten lassen“ und stammt aus dem Lateinischen „respectus =„zurückschauen, Rücksicht, Berücksichtigung“ und auch „respecto“=„zurücksehen, berücksichtigen“.»

Quelle

Das erste Mal in meinem Leben, das mir jemand gesagt hat, dass ich keinen Respekt habe, war meine Mutter. Sie schrie es mir ins Gesicht, während sie auf mich einschlug und mich durch die Wohnung schubste. Ich glaube da nahm ich das erste Mal bewusst wahr, was eine Projektion ist, nämlich salopp gesagt: Von sich auf andere schliessen.

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Keine Angst – Weltreise trotz Panikattacken

Es gab diesen einen Auslöser in meinem Leben, da hat es auf einmal Klick gemacht und ich habe entschieden: Keine Angst mehr! Endlich möchte ich mein Leben wieder genießen und zwar trotz Panikattacken. Ich entschied mich dazu, allein auf Weltreise zu gehen und mich meinen Ängsten und meinen Selbstzweifeln zu stellen.

Gastbeitrag von Daniela Seiberle, Autorin, Bloggerin und Weltenbummlerin

 

Es gab diesen einen Auslöser in meinem Leben, da hat es auf einmal Klick gemacht und ich habe entschieden: Keine Angst mehr! Endlich möchte ich mein Leben wieder genießen und zwar trotz Panikattacken. Ich entschied mich dazu, allein auf Weltreise zu gehen und mich meinen Ängsten und meinen Selbstzweifeln zu stellen.

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Über das Glück keine Mutter zu sein

«Alle Jahre wieder…» Kommt der Muttertag um die Ecke geschossen, Väter rennen in Panik zum Blumenstrausskauf, Kinder krakeln für ihre Mamis herzige Karten und auch sonst ist alles prima, an diesem besonderen Tag. Morgen ist aber auch, ein Tag wieder jeder andere, an dem ich mich mal wieder freue, keine Mutter zu sein. Ja, es gab schon einiges in diese Richtung hier auf dem Blog, aber ich werde nicht müde darüber zu schreiben, so wie Eltern nicht müde werden uns kinderlosen zu erzählen, dass Kinder das beste sind, was einem im Leben passieren kann. Wer dessen überdrüssig ist, muss ja nicht weiterlesen.

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Lockdown – Corona als Chance

Am 11 Mai sollen die Schulen nun langsam wieder ihre Tore öffnen, viele Eltern atmen nun erleichtert auf. Denn so einfach Kind, Beruf, Familie, Haushalt und das eigene restliche (gerade gegen 0 existente) privat Leben auf die Reihe zu bekommen erwies sich als fast unlösbare Aufgabe. Doch haben die Eltern auch was daraus gelernt? Hat die Politik daraus gelernt und wie wird sie handeln?

 

Wie es vorher lief

Ich erinnere mich an Lehrerinnen, die von Eltern zur Schnecke gemacht wurden, weil ihre Kinder schlechte Noten nachhause brachten. Die schuldigen waren natürlich die Lehrerinnen. Ich erlebe auch oft als Erzieherin, dass die Eltern uns die Schuld geben, wenn das Kind nicht die von den Eltern gewünschte „Leistung“ erbringt.

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Lockdown – Ich habe Superkräfte!

Nein nein, ich drehe nicht durch, anhand der jetzigen, besonderen Lage. Auch ist das kein misslungener Aprilscherz. Ich habe Superkräfte!

Nein nein, ich drehe nicht durch, anhand der jetzigen, besonderen Lage. Auch ist das kein misslungener Aprilscherz. Ich habe aber nach vielen Gesprächen mit diversen Menschen festgestellt, dass ich Superkräfte habe. Leider kann ich nicht fliegen, oder mich wo hin teleportieren, aber ich habe an mir Eigenschaften entdeckt, die mir bisher zwar bewusst waren, doch ich hatte sie nicht als Superkräfte erkannt. ACHTUNG: Das ist ein Beitrag, in dem ich mich selber lobe und mein dezentrales Umfeld. Wenn du sowas als arrogant und abgehoben erachtest, bitte hier entlang.

  • Ich kann mich anpassen
  • Ich kann alleine sein
  • Ich kenne Langeweile nicht
  • Ich hätte kein Problem damit monatelang zuhause zu bleiben
  • Ich bin unabhängig

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Lockdown – Hinterfragt

Empörung wegen des Klimas, den Buschbränden, die Flüchtlinge, die ertrinken im Mittelmeer oder jetzt verfrieren. Kinder die auf der Welt verhungern.

Ärgern das die ÖV immer mehr verstopft sind.
Ärgern am Morgen was ich jetzt anziehen soll,
ärgern, weil die Mieten zu hoch sind und sowieso drehen wir ja alle am Rad.
Immer mehr. Immer schneller. Immer perfekter. Immer professioneller.
Immer radikaler. Immer egoistischer.

GASTBEITRAG

 

Warum fallen wir in schockstarre wegen des Coronavirus? Warum fordern junge Menschen strengere Vorschriften und eine klare Haltung der Politik als ältere Personen? Wir sind doch so freiheitsliebend, flexibel, immer verfügbar, belastbar. Alles ist terminiert: Yoga, Fitness, Wandern Skifahren, Klettern, Tauchen, Hängen, Kochen für sich, Kochen für Freunde, Kino, Tanzen, Party Openair. Das Radio schreit laut raus wie spassig alles ist, jede Stunde weist du wie das Wetter wird und auch politisch weisst du Bescheid.

Empörung wegen des Klimas, den Buschbränden, die Flüchtlinge, die ertrinken im Mittelmeer oder jetzt verfrieren. Kinder die auf der Welt verhungern.

Ärgern das die ÖV immer mehr verstopft sind.
Ärgern am Morgen was ich jetzt anziehen soll,
ärgern, weil die Mieten zu hoch sind und sowieso drehen wir ja alle am Rad.

Immer mehr. Immer schneller. Immer perfekter. Immer professioneller.
Immer radikaler. Immer egoistischer.

Und jetzt stehen wir da und können nur noch Nahrungsmittel und Medikamente konsumieren. Für Klopapier muss man paar Tage warten, weil gewisse Menschen zwar auf dem Balkon klatschen für die Helden unseres Alltages, gleichzeitig sich einen Scheiss kümmern, ob die, die uns den Arsch retten nach Feierabend auch noch was bekommen, wenn sie einkaufen gehen.

Und da ist er- der verdammte Egoismus unserer Gesellschaft.

Lieber eingesperrt sein für 4-8 Wochen, um seinem Egoismus zu frönen.
Ja so muss niemand Rücksicht nehmen auf den andern.

Überall haben wir gespart, als Gesellschaft optimiert, alles für wenige. Wenig für viele. Wir haben es mitgetragen und unterstützt.

Und jetzt?

Jetzt haben wir Angst, das wir sterben könnten dahingerafft durch einen primitiven Virus. Wir haben Angst, dass wir nicht richtig versorgt werden im Spital, wenn alles überlastet ist. Ja, weil wir ein System mitgetragen haben, das immer weiter abgebaut wurde.

Sozialleistungen, IV, Bildung, Umweltschutz, Bettenanzahl in den Spitälern. Jetzt die grosse Ratlosigkeit. Sicherheit, Struktur- einfach weg. Keine Ablenkung mehr, ausser die Sozialen Medien. Konzerte und alles Mögliche, was gestreamt werden kann wird gestreamt. Festhalten am Bildschirm. Aber ja, ab und zu auf den Balkon und klatschen. Wow, wir sind echt der Wahnsinn.

Ist es das, was wir uns wünschen?

Wir nehmen uns in Geiselhaft eines Virus. Lassen es zu das in der Schweiz Notrecht herrscht und wir abnicken. Wir schreien gleich auf, wenn sich jemand wagt Kritik kund zu tun. Wow…

Ist es noch verhältnismäßig, was hier abgeht? Ich denke nicht. Wir haben die Bodenhaftung verloren wie wir mit unserem Planeten interagieren. Das Gefühl verloren einzuordnen, zuzuhören eigenständig und kritisch zu denken. Der Egoismus setzt dem ganzen noch die Krone auf. Die Krone auf Corona!

 

Foto & Beitrag: Daniel Beck

Lockdown – Müde

Ich bin müde, von Menschen, die mich dumm ansehen, während ich mit den Kindern im Garten stehe. Ja, sorry, dass wir die Kita noch offenlassen müssen, Opi. Solltest du nicht zuhause sein? 

Heute bin ich einfach müde. Müde von panischen Posts auf Facebook, die sich immer und immer wieder wiederholen, jeden verdammten Tag. Wir alle haben TV, Radio, Internet, es ist wirklich nicht nötig, alle News die zu Corona im Internet auf ploppen in allen Gruppen zu posten, wirklich! Die Panik und Hysterie, die manche haben, ist einfach unglaublich und manchmal an Peinlichkeit nicht zu überbieten. Informiert sein, ja. Andere in den Wahnsinn treiben, weil man x Mal, jeden Tag das gleiche schreibt: Nein. Einfach nein. Hamsterkäufe sind immer noch scheisse, und verdammt, wie haben manche sich die Hände gewaschen, wenn das für so viele Neuland zu sein scheint?

Ach, Leute

Von Verschwörungstheorien, über richtig dumme Anfragen in Gruppen ist alles dabei. Woher soll auch irgendwer in einer Facebook Gruppe wissen, ob gewisse Flüge noch gehen? Wie wäre es stattdessen einfach mal bei der Fluggesellschaft anzurufen oder einfach dort auf die Webseite zu schauen? Woher sollen fremde Menschen im Internet wissen, ob du noch zu deinem Hausarzt kannst mit deinen Beschwerden? Ruf doch einfach dort an, verdammt nochmal! Wie früher kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln, wenn gewisse Herrschaften einfach zu bequem sind ihre Fragen selber zu beantworten. Eigenverantwortung. Ist für viele anscheinend immer noch fremd.

Google is not your friend, but knows the answers, to almost all your questions!

Das hat mir garantiert nicht gefehlt, diese Menschen, die zu faul sind ihr Gehirn zu benutzen oder Google / Ecosia. Jeder der bei Facebook unterwegs ist, kennt solche Menschen. Schlimm wird es erst, wenn diese Menschen alle zuhause sitzen und nichts mit sich anzufangen wissen und der gewonnen Freizeit. Dann spamt man halt die Gruppen voll, die alle eh nur das Thema «Corona» kennen und phantasiert sich mit anderen in eine Welt, in der alle Länder, jederzeit auf alles vorbereitet sind. Man selber würde ja alles besser machen! Tja, Dude, warum sitzt du dann nicht in der Politik, sondern in deinem Wohnzimmer am PC? Was klar ein Ding der Unmöglichkeit ist!

Ich bin müde, müde von Dummschwätzern, die meinen alles besser zu wissen. Müde von Menschen, die mich belehren, ich sollte mit dem Fahrrad in die Arbeit, um andere Menschen nicht zu gefährden, falls ich infiziert bin. (Fahr doch du ein paar km jeden Tag in der dicken Winterjacke- bergauf!) Ich würde auch lieber keine «Gefahr» für meine Umwelt darstellen, but here we are.

Wir alle haben uns die Situation nicht ausgesucht, aber uns nun gegenseitig zusätzlich verrückt machen, ich weiss ja nicht. Lässt sich auch besonders leicht reden, wenn man im warmen Homeoffice sitzt und keinem Menschen begegnen muss für ein paar Tage. Ich bin müde, von Menschen, die mich dumm ansehen, während ich mit den Kindern im Garten stehe. Ja, sorry, dass wir die Kita noch offen lassen müssen, Opi. Solltest du nicht zuhause sein?

Sorry, Leute, besser wird es heute nicht mehr. Ich fühle mich einfach müde und geistig erschöpft. Die Wucht mit der Social Media mir nun ins Gesicht haut, ist einfach so unglaublich bescheiden, dass ich nichts Anständiges heute zu berichten habe, zumal ich auch einen XXL Tag in der Arbeit hatte.

Damit das ganze heute doch noch einen Mehrwert hat, gibt es einen Bericht über die letzte Pandemie in Zürich, hier.

 

Erkrankungen: 9765 Personen
Verstorben: 
103 Personen

Quelle: BAG