Über Liebe, Onlinedating und dem Patriarchat

Besonders in der Pandemie gestaltet es sich schwer jemanden kennenzulernen, also wich ich mal wieder auf Onlinedating aus. Und was soll ich sagen? TatsĂ€chlich traf ich auf jemanden den ich wirklich toll fand! So wirklich, wirklich toll! Mein vermeintlicher Jackpot erwies sich leider aber nach kĂŒrzester Zeit als weitere *Niete.

*ZonkgerÀusch bitte hier reindenken

Aber alles von Anfang an. Wer mich nun nĂ€her kennt, weiss ich bin keine Frau die Torschlusspanik hat. Ich möchte weder eine feste Beziehung, noch möchte ich Kinder oder sonst was in die Richtung, wie mancher Mann und die Gesellschaft mir gerne unterstellen. Ja, ich werde in weniger als 4 Jahren 40 Jahre alt und ich will das alles ganz und gar nicht. Ich möchte eine entspannte Zeit mit jemanden der mein Leben bereichert. Ohne AnsprĂŒche, ohne Erwartungen an eine gemeinsame Zukunft. Ich möchte den Moment leben.

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“Normal is an illusion. What is normal for the spider is chaos for the fly.” ― Charles Addams

Wann habt ihr etwas zum ersten Mal getan? Ich erst vor zwei Tagen. Da habe ich das erste Mal in meinem ersten, eigenen Ohrensessel platz genommen und ein Buch gelesen.

Ein eBook ĂŒber Sex. Vorher sass ich das erste Mal in der UniversitĂ€t ZĂŒrich und hab mir einen Vortrag ĂŒber den Mythos der Monogamie angehört. Auch zum ersten Mal. Sonst gehe ich nur auf öffentliche VortrĂ€ge und Symposien zu Astrophysik in die Uni, aber das mal war es anders. Das Publikum war sehr viel jĂŒnger und das Thema war prickelnder.

„Dieses Buch stellt so ziemlich alles infrage, was wir bislang ĂŒber Partnerschaft, Ehe und Gesellschaft geglaubt haben. Die beiden Autoren untersuchen die prĂ€historischen Wurzeln der menschlichen SexualitĂ€t und hinterfragen, welches Sexual- und Paarungsverhalten das natĂŒrliche ist. Die Veranlagung zur Monogamie, die Darwin und nach ihm viele Evolutionsbiologen konstatierten, ist eine krasse Fehlinterpretation. Die Autoren greifen die Wurzeln unseres VerstĂ€ndnisses von Ehe, Partnerschaft und Gesellschaft an und argumentieren damit gegen eine ganze Zunft, die Monogamie als genetische anthropologische Konstante betrachtet.

StĂŒtzt sich auf Forschungsergebnisse aus der Anthropologie, Primatologie, Physiologie und Vorgeschichte

Quelle& Buch

Alleine, unterwegs in Marokko

In neun Tagen breche ich ausserdem auf, in mein erstes Abenteuer auf einem anderen Kontinent.  Es geht ĂŒber einen kurzen Aufenthalt in Barcelona nach Marrakesch fĂŒr ein paar Tage,  von da weiter das Umland bestaunen, auf dem RĂŒcken eines Kamels in die WĂŒste, wo ich auch nĂ€chtigen werde, (endlich 1000&1 Sterne sehen und die Milchstrasse!) und meine kleinen FĂŒsse in den heissen Sand der Sahara tauchen werde.

Dann, nach einer kurzen Erholungsphase in Marakesch, weiter in die blaue Stadt, Chefchaouen, in der NÀhe des Rifgebriges. Und von da einmal quer durch das Land, auf eigene Faust, bis Mirleft, ein vertrÀumtes Dorf, wo ich ein Zimmer direkt am Strand, ein paar Meter weit vom Atlantik, gebucht habe.

Dort ist dann surfen angesagt, lesen, schreiben, die Seele baumeln lassen, bis es dann ĂŒber einen kurzen 24 Stunden Stopp in Agadir und BrĂŒssel zurĂŒck nach ZĂŒrich geht. Ich habe mir vorgenommen in der Zeit ein Tagebuch zu schreiben, denn der Mac bleibt zuhause. Internet Detox. Schliesslich gibt es in Marokko genug zum Entdecken und der Mac wĂŒrde mich nur unnötig belasten. Zwei Tage spĂ€ter sehe ich ein spannendes TheaterstĂŒck von Serdar Somuncu in Konstanz. das vorher schon heiss diskutiert wird.

Genau eine Woche danach erfĂŒllt sich ein weiterer riesiger Traum. Ich sehe / höre dann zum ersten Mal meinen LieblingskĂŒnstler Olafur Arnalds in einer meiner LieblingsstĂ€dte, Paris! Also ja, ganz ganz gaaaanz viele Dinge, die zum ersten Mal passieren und ich habe eine RIESIGE, UNGLAUBLICHE Vorfreude.

 

“Normal is an illusion. What is normal for the spider is chaos for the fly.”

Charles Addams

 

Was fĂŒr den einen oder anderen nach purem Stress klingt, ist fĂŒr mich das Leben, das ich mir immer ertrĂ€umt und erhofft hatte. Reisen, fremde Kulturen erleben, das Leben geniessen, gutes Essen, Abenteuer, neue Bekanntschaften und neue EindrĂŒcke, sich durch Zeit und Raum treiben lassen. Ich kann mein GlĂŒck gar nicht in Worte fassen.

Ich bin nicht ruhelos, denn das denken die meisten, wenn ich ihnen von meinem bewegten Leben erzÀhle, noch bin ich auf der Suche. Ich ruhe in mir selber, ich habe mich schon lang gefunden. Aber ich bin hungrig, hungrig nach dem Leben. Nach allem was es zu bieten hat.

Ich sollte mal ein „normales“ Leben fĂŒhren, hat man mir immer wieder gesagt. Sesshaft werden, eine Beziehung anfangen, denn „so“ wie ich nun lebe, das kann doch auf Dauer nicht glĂŒcklich machen. Ich weiss, ich muss mich nicht erklĂ€ren. Doch ich bin glĂŒcklich, denn das Leben, das ich nun fĂŒhre, ist fĂŒr mich normal.

Das Leben ist schliesslich keine Einkaufsliste, die man abhacken muss;

  • Studium
  • Eigenheim
  • Kind
  • Mann
  • Erfolgreich sein im Job
  • Auto

sondern eine Individuelle Reise. FĂŒr mich steht glĂŒcklich sein an oberster Stelle. Sorry, I am not sorry at all.

Erfolg sieht fĂŒr jeden Menschen anders aus

 

Ich bin in meinen Augen erfolgreich.

  • Ich bin gesund
  • Ich lebe authentisch und glĂŒcklich
  • Ich habe eine hohe Resilienz entwickelt
  • Ich habe die Möglichkeit mir meine TrĂ€ume zu erfĂŒllen &
  • viele Dinge zum ersten Mal zu erleben
  • Ich helfe ein paar Menschen mit meinen Texten und allem dem was ich mache um mir Ausdruck zu verliehen, mit meiner Entfaltung
  • Meine Arbeit ist sinnvoll
  • Ich habe Frieden geschlossen mit mir selber
  • Ich habe mit meiner schrecklichen Vergangenheit abgeschlossen
  • Ich habe einen sehr guten Schlaf, der in ein paar Sekunden eintritt, wenn ich mich abends hinlege
  • Ich habe flexible, vielseitige PlĂ€ne fĂŒr mein Leben
  • Ich habe Zeit, um meine Interessen zu verfolgen
  • Ich kann im Moment leben
  • Ich hasse niemanden, hege keinen Groll gegen irgendwen
  • Ich habe tolle Freunde, und Bekanntschaften, weltweit
  • Ich habe tolle Leser, die mir Halt geben
  • Und vor allem, lebe ich mein Leben fĂŒr mich, nicht fĂŒr andere

 

Wenn das mal nicht ErfĂŒllung ist und ein glĂŒckliches Leben, dann weiss ich auch nicht.

Trau dich, trau dich das Leben leben, das DU willst, nicht eins, das die anderen von dir erwarten. Am Ende des Tages, wenn das Licht ausgeht, dein Lebenslicht erlischt, möchtest du nicht da liegen und dir denken: «Ach, ich hÀtte gern dieses und jenes noch gemacht, aber wegen diesem und jenem habe ich mich nicht getraut!» oder?

FĂŒr die einen sind Kinder die ErfĂŒllung, fĂŒr die anderen nicht. Andere fĂŒhlen sich in Beziehungen wohl, andere nicht. FĂŒr die einen ist Zeit wichtig, fĂŒr die anderen Geld. GlĂŒck hat viele Gesichter. Wer hat ausserdem irgendwann mal bestimmt, was es braucht fĂŒr alle, um ein glĂŒckliches, erfĂŒlltes Leben zu haben? Eben. Lasst uns doch einfach mal aufhören das Leben von anderen abzuwerten, oder ihnen unsere Vorstellung von einem erfĂŒllten Leben aufdrĂŒcken zu wollen. Es gibt nicht nur einen, „richtigen“ Weg, um glĂŒcklich zu sein. Sondern viele, sehr sehr viele.

Ich hoffe ihr habt auch ein entspanntes Wochenende!

 

❤ Paula

Diesen Beitrag möchte ich meiner langjĂ€hrigen, guten Freundin widmen, Alexandra. ❤ Freundschaft ist, sich jahrelang nicht sehen, aber wenn man sich wieder hört, ist es so, als hĂ€tte man sich erst gestern verabschiedet.

P.s: Ja, mir geht es wieder viel besser. Die Macht, sie kehrte zu mir zurĂŒck!

FĂŒr immer und ewig treu?! Selten so gut gelacht!

Wenn die meisten Menschen „offene Beziehung“ hören, rĂŒmpfen sie die Nasen. „Das ist doch keine richtige Beziehung!“ „Die lieben sich doch gar nicht richtig!“ „Also ich könnte das nicht!“ oder „Die verarschen sich doch gegenseitig!“  „So ein Mist!“ „Da geht`s doch eh nur um Sex!“
Fast jeder der in einer monogamen Beziehung lebt, fĂŒhlt sich eingeladen zu werten, abzuwerten oder zu verurteilen.  Ich möchte mal aus meiner Sicht schreiben, wie ich monogame Beziehungen sehe und was ich diesbezĂŒglich erlebt habe.

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Verliebt, verlobt, verheiratet?

Verliebt sein, wir kennen alle das GefĂŒhl! Ich persönlich habe ein zwiespĂ€ltiges VerhĂ€ltnis zu dem heftigen Hormoncocktail. Denn einerseits geniesse ich die Schmetterlinge im Bauch sehr (Adrenalin) andererseits ist es auch mein Kryptonit.

Ich werde unzurechnungsfĂ€hig, kann mich schlecht konzentrieren (wurde mal fast von einer Tram angefahren deswegen)  und meine Gedanken kreisen manisch um die betroffene Person. Verliebt sein ist wie ein heftiger Sturm im Gehirn und es werden die gleichen Gehirnareale aktiviert, die auch bei einem richtig heftigen Drogenrausch aktiv sind. Nur, dass der Drogenrausch nicht ĂŒber Wochen, Monate oder gar Jahre anhĂ€lt. Der Mensch ist also wortwörtlich nicht er selbst. Man schmachtet, wie ein Zombie, nach frischem Gehirn. Aber…ich schreibe auch herrliche, kitschige Gedichte, wenn ich verliebt bin und höre schnulzige Lieder. Nun ja, ihr kennt das sicher.

Liebe macht eben nicht blind!

Man sagt Liebe machen blind. NÀÀÀÀÀÀ! Liebe lĂ€sst uns Dinge sehen, die nicht da sind oder nicht in dem Mass, wie wir uns das zusammen phantasieren. Wir idealisieren den von uns geliebten Menschen, bis zur Unkenntlichkeit und dann, wenn der ganze Sturm des Verliebtseins nachlĂ€sst sind wir enttĂ€uscht, dass der Mensch den wir so heiss und innig „vergöttert“ haben, nicht der zu sein scheint, fĂŒr den wir ihn hielten.

Verliebt, verlobt, verheiratet?

Gerade wir Frauen neigen dazu, wenn es mal zu ein paar Dates kommt und wir dem anderen schon nĂ€her gekommen sind, im Kopf schon die nĂ€chsten Szenarien auszumalen. Wenn er es denn ĂŒberhaupt in die Dating Area geschafft hat. Denn fĂŒr viele ist der Beruf, das gesellschaftliche Ansehen inklusive dem Vermögen noch ein wichtiger Faktor. Hast du als Mann nichts davon zu bieten, bist du schon draussen und landest, wenn du GlĂŒck hast in der „Friendszone“, fĂŒr immer.

Also, wenn es dann zum Dating kommt, man sich nĂ€her gekommen ist, flĂŒchten manche Frauen schon mit ihren Gedanken und Hoffnungen in die Zukunft, statt die Gegenwart zu geniessen. Nicht selten, haut das die MĂ€nner in die Flucht. Weil sie die BedĂŒrftigkeit spĂŒren und wohl auch, weil die Erwartungshaltung manche Zeitgenossinnen sehr hoch ist, von Anfang an, statt den Zauber des Anfangs zu geniessen und entspannt zu sehen wohin das fĂŒhrt. Und muss verliebt sein immer wohin fĂŒhren? Ist dieses unglaubliche GefĂŒhl, voller Rauheit, UnbĂ€ndigkeit mit ihrer unvorhersehbarkeit nicht schon Geschenk genug?

MĂ€nner sind kein bisschen besser

Aber auch MÀnner neigen zu so einem Verhalten. Ich hatte auch mal eine Bekanntschaft, die nach 3. Dates bereits Kind, Heirat und weiteres diskutieren wollte. Obwohl er meine Einstellung kannte zu alle dem. Ich muss nicht erwÀhnen, dass wir uns danach nicht mehr sahen. 9 oder 10 Monate spÀter wurde er aber Vater. Es war also ziemlich egal, welche Frau sich auf ihn einliess, er wollte einfach Vater werden, um jeden Preis.

Klar, sag niemals nie, aber du musst schon ein sehr eigenstĂ€ndiger, selbstbewusster, freiheitsliebender und starker Mensch mit Charakter sein, damit ich mir mal eine „Zukunft“ mit dir vorstellen kann. Und diese Art von Mensch scheint irgendwie Mangelware zu sein. Alle wollen den andern besitzen, ihn einengen, Versprechen und TreueschwĂŒre, auf „immer und ewig“ hören, Versprechen und SchwĂŒre, die niemand wirklich einlösen kann.

Kein „GlĂŒck“ mit MĂ€nnern

An meinem Geburtstag, zu spĂ€terer Stunde sagte ein guter Bekannter zu mir: „Ja, Annie, du hast halt nie GlĂŒck gehabt bei MĂ€nnern!“  (Info: Meine Freunde nennen mich Annie, von Andrea.) So, also, ich hatte nie GlĂŒck gehabt bei MĂ€nnern. Sehe ich anders. Denn ich definiere GlĂŒck nicht so wie die Gesellschaft es anscheinend erwartet. GlĂŒck beim anderen Geschlecht, wĂŒrde, laut gesellschaftlicher Definition, bedeuten: Eine lange Beziehung die in der Ehe mĂŒndet, mit Haus, Kind, Hund und Kegel.

Das alles war aber nie mein Ziel. Auch hat man mir mal gesagt: „So wie du bist, wird dich keiner heiraten und du wirst nie Kinder haben!“ Als wĂ€re ein selbst bestimmtes, unabhĂ€ngiges Leben eine Strafe. Lach! Ich war verlobt. Auch hielt man bereits zwei weitere mal um meine Hand an. Wie wir nun wissen, bin ich heute immer noch nicht verheiratet oder habe Kinder.

WEIL ICH DAS SO WILL!

Ja ja, ausserdem bin ich ja so gestraft mit meinem freien Leben ohne Kind und Ehe, ehrlich, das ganze Reisen und ausschlafen und tun was auch immer ich will, jederzeit, Sorgenfrei…Ich weiss gar nicht wohin mit mir so „unglĂŒcklich“ wie ich bin. Menschen assoziieren das Singledasein mit Langweile und Leere und Einsamkeit. Dabei sind so viele Menschen gerade in Ehen und Beziehungen einsam und gelangweilt. Nur, wer wĂŒrde das schon offen zugeben?

 

Ich war glĂŒcklich – zu der Zeit

Ich habe im Augenblick gelebt. Ich habe MĂ€nner geliebt, die jĂŒnger waren, Ă€lter, anders. MĂ€nner die im ersten Augenblick nichts mit mir gemeinsam hatten, die mich aber zu dem Augenblick sehr glĂŒcklich gemacht haben. Da waren, wenn ich sie gebraucht hatte, in einem gewissen Rahmen. Mit mir Schritt hielten eine Zeit lang. MĂ€nner die mir Ă€hnlich waren, oder es vorgaben zu sein.

Ich hatte, bis auf einmal (die Zeit in der ich verlobt war)  auch nie wirklich ZukunftsplĂ€ne wie zusammenziehen und all der gleichen. Das habe ich auch immer klar und deutlich kommuniziert. Ja, Frauen wissen sehr wohl was sie wollen. Ich weiss vor allem, was ich nicht will. Man hatte mir nicht immer geglaubt. Wie gross war dann die EnttĂ€uschung, als es nicht „weiter“ ging.

Frauen wollen doch immer BestĂ€ndigkeit, eine sichere Beziehung, etwas aufbauen, oder? Ich persönlich finde, es gibt keine Sicherheit, keine Garantie, auch wenn man zusammen eine Zukunft plant oder sich gemeinsam etwas aufbauen will. Man kann auch glĂŒcklich sein, ohne zusammen zu leben oder ein Kind in die Welt zu setzen. Doch muss ja jeder fĂŒr sich entscheiden was ihn glĂŒcklich macht. Mich macht es glĂŒcklich, jedes GefĂŒhl auszuleben, ob es dann eine Zukunft hat, oder was daraus wird, spielt eine untergeordnete Rolle. Das GefĂŒhl, diese Emotionen die es freisetzt, die Verbundenheit die man spĂŒrt, das ist mir Geschenk genug. Das ich gedenke, auch in Zukunft das GefĂŒhl voll auskosten, ohne mich bereits mit dem Geliebten in die Zukunft zu phantasieren um so die Gegenwart zu verpassen. Viele rieten mir auch, die Hoffnung nicht verlieren. Moment mal, die Hoffnung?

 

Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.

Vaclav Havel

 

Und ist nicht der Sinn des Lebens glĂŒcklich zu sein?

 

Selbstbewusstsein, jetzt!

„Selbstverliebte mag niemand!“ „Es ist gut sich selber toll zu finden, jeder ist toll. Aber es ist total daneben, wenn man sich besser findet als alle anderen!“ „So etwas ist abstossend!“ Das ist arrogant!“ „Selbstlob stinkt!“

Das sind nur einige verbale Attacken von Frauen und MÀnnern auf meine Aussage, dass ich mich persönlich toll finde. Selbstbewusstsein, scheint bei einigen Tourette auszulösen. Jetzt kann man argumentieren wie die Damen und Herren und mir Narzissmus und alles andere um die Ohren hauen. Oder man schaut hinter die Kulissen dieser Aussagen und analysiert sie

Und nein, ich finde mich nicht persönlich besser als andere, wer sich fĂŒr was Besseres hĂ€lt, sollte zum Psychiater. 

Darf man sich nur toll finden, wenn andere einen bestÀtigen?

Brauche ich denn eine Erlaubnis, eine BestĂ€tigung von aussen, damit es nicht arrogant wirkt? Oder schwingt da viel Neid mit? Einerseits von den Frauen, die selber voller Selbstzweifel sind, andererseits von den MĂ€nnern, die mit so viel Selbstbewusstsein bei Frauen nichts anfangen können. Das schĂŒchtert ein. Frauen, die BestĂ€tigung von aussen erwarten, sind irgendwie pflegeleichter, oder? Man kann sie mit ein paar Komplimenten um den Finger wickeln und verunsichern mit ein paar spitzen Kommentaren. Ihr Selbstbewusstsein hĂ€ngt von den Ă€usseren UmstĂ€nden ab. Manche MĂ€nner glauben doch tatsĂ€chlich, dass es ihnen erlaubt ist, Frauen zu beurteilen oder ihnen Arroganz anzuhĂ€ngen, weil sie eben nichts und niemanden um Erlaubnis fragen, ob sie sich nun schön, toll oder besonders fĂŒhlen dĂŒrfen. Sie tun es einfach.

Klar, verstehe ich die Selbstzweifel

In der heutigen Zeit ist es auch sehr schwer fĂŒr Frauen, keine Komplexe zu haben. Hochglanzmagazine trichtern uns von klein auf ein wie wir zu sein haben: SchĂŒchtern, tollpatschig, dumm und zurĂŒckhaltend. „Wie arbeite ich an meinem Selbstbewusstsein?“ sucht man vergeblich.

Die MĂ€nner lieben es ja. Unsichere Frauen. Sie lieben es uns die Welt zu erklĂ€ren, ob wir nun danach fragen oder nicht. Wie neulich, als mir MĂ€nner erklĂ€ren wollten, wie das Leben als Frau ist, mit und ohne BH und vielem mehr. Klar, ich kann nicht alle MĂ€nner in einen Topf werfen, heute geht es um die negativen Beispiele. Wie geht man damit um, wenn die Frau nun nicht dumm ist? Und einem Mann auch klip und klar ins Gesicht sagen kann was sie will und was sie nicht will. Selbstbewusste Frauen gelten ein wenig als Gefahr, schliesslich haben sie erkannt, sie mĂŒssen nicht von jedem gemocht und geliebt werden.

Wie wird man also selbstbewusst und unabhÀngig innerlich von der Bewunderung von aussen?

Selbstliebe & Akzeptanz!

Dass die MĂ€dels in den Magazinen mit Bildbearbeitungsprogrammen manipuliert sind, braucht man nicht ausfĂŒhrlich besprechen. Auch im Film haben viele Körperdoubles usw. HĂŒbsche Schauspielerinnen strotzten auch nicht vor Selbstbewusstsein, wenn es um ihren eignen Körper geht.

Man muss anfangen sich vom Perfektionismus zu verabschieden. Sich annehmen, wie man ist, denn man hat eben was man hat. Ich verstehe nicht, wie Frauen denken, sie wĂ€ren glĂŒcklicher mit 10 kg weniger, einer anderen Haarpracht, einem anderen Busen. Wenn man sich nicht akzeptieren kann wie man ist, innerlich und Ă€usserlich, wird man nie glĂŒcklich. Und das eigene Selbstbewusstsein wĂ€chst einfach nicht, wenn man anderen Frauen, die Selbstbewusst sind, Arroganz und Überheblichkeit vorwirft.

MÀnner mag es verunsichern, wenn Frauen nicht abhÀngig sind von Komplimenten oder Zuneigung von aussen. Denn jeder sucht doch seine bessere HÀlfte, oder? (Habt ihr euch schon Mal Gedanken gemacht was ihr seid, wenn eurer Partner eure bessere HÀlfte ist?)

Was stimmt nur nicht mit den Menschen, die schon vollstĂ€ndig sind? Die nicht verzweifeln, weil sie keinen Partner haben, die Single glĂŒcklich und erfĂŒllt sind und vor allem selbstbewusst?! Ohne, dass von aussen stĂ€ndig jemand Applaus klatscht? Ohne, dass sie es jedem stĂ€ndig Recht machen wollen?

Niemand ist perfekt, das ist es ja gerade, das Schöne

Doch viele ĂŒbersehen ihre eigene Schönheit, innerlich und Ă€usserlich, ihre StĂ€rken, weil sie stĂ€ndig auf den Nachbarn schielen und seine Attribute. Weil der Rasen auf der anderen Seite immer grĂŒner ist als der eigene. (Ich verrate euch was: Des Nachbarn Wiese kann auch ein Kunstrasen sein!) Wenn jeder sich mehr auf sich und seine StĂ€rken konzentrieren wĂŒrde, den Fokus darauflegen wĂŒrde, was er gut kann, was er bist jetzt alles geschafft hat, dann wĂŒrde das ich klappen mit dem Selbstbewusstsein. Stattdessen ist man nie zufrieden, vergleicht sich stĂ€ndig unnötig und hasst alles und jeden, der ĂŒber seine Selbstzweifel gesiegt hat. Klar, auch selbstbewusste Menschen zweifeln manchmal, doch lassen sie sich nicht davon aufhalten oder gar von den Komplexen auffressen.

Ich kann leicht reden, was?

Ja, kann ich, weil ich auch mal ein schĂŒchternes, Ă€ngstliches MĂ€dchen war voller Selbstzweifel, voller Ängste und Komplexe. Und ohne Selbstbewusstsein. Weil meine Eltern mich so erzogen hatten und die Gesellschaft lieber „brave“ MĂ€dchen gernhat, die sich leicht verunsichern und manipulieren lassen. Bis es reichte. Bis Ich, Ich sein wollte, und ich anfing mich einen Dreck dafĂŒr zu interessieren, was andere von mir dachten. Das war ihr Problem, nicht meins.

Selbstbewusstsein ist eine Entscheidung, man muss daran arbeiten, man erleidet Niederlagen, steht wieder auf und kĂ€mpft weiter. Man glaubt an sich und seine FĂ€higkeiten. Und man gibt einen grossen Fu… drauf was andere von einem und dem was man tut halten. Schliesslich muss man selber glĂŒcklich sein und nicht andere permanent glĂŒcklich machen.

Mit jedem Sieg, mit jedem Vorhaben, das gelingt, wĂ€chst das Selbstbewusstsein und der Glaube an die eigenen FĂ€higkeiten. Wenn Mann und Frau mal lĂ€nger Single ist, statt von einer Beziehung ins die nĂ€chste zu hĂŒpfen, lernt man mit sich zu Recht zu kommen, jede Ecke seines Daseins zu erforschen und zu lieben und anzunehmen. Hey, mein innerer „Klaus Kinski“ ist auch etwas ruhiger geworden seitdem ich ihn liebhabe.

Man lernt sich zu lieben, ohne stĂ€ndig nach Aufmerksamkeit und Komplimenten von aussen zu fischen. Man ist der Leuchtturm, der in der Brandung steht, und LeuchttĂŒrme rennen nicht rum und zeigen allen wie hell sie leuchten. Sie leuchten einfach.

Diese Liebe, diese BestĂ€tigung kommt von einem selbst. Das ist weder arrogant noch ĂŒberheblich. Aber ich verstehe, dass es fĂŒr manche bedrohlich ist. Denn ich werde niemanden brauchen um mich besser, schön (er) oder geliebt zu fĂŒhlen. Ich kann immer sagen was ich denke, denn ob mich andere mögen oder nicht, ist mir egal. Ich bleibe in jeder Situation Ich. (Beruflich, evtl. etwas moderater und 40% diplomatischer)

Und wo kĂ€men wir denn hin, wenn sich jeder selber lieben wĂŒrde?

Bild: Pexels

KindheitstrĂ€ume – Mein Leben ohne Kindheit

Die Termine mit dem WDR  und dem SRF rĂŒcken immer nĂ€her und ich habe mir die letzten Tage viele Gedanken gemacht ĂŒber meine Kindheit. Viele Bilder und Emotionen wurden wieder sehr lebendig. Gute und weniger gute Erinnerungen kamen wieder ans Licht, Sachen die lange vergessen schienen. Darauf hin entdeckte ich einen ganz tollen Blog, der sich mit KindheitstrĂ€umen beschĂ€ftigt. Und so fing ich an, ĂŒber meine TrĂ€ume als Kind zu sinnieren. Heute, möchte ich sie mit euch teilen, denn jeder Kindheitstraum ist anders. Ähneln sich KindheitstrĂ€ume? Was hattet ihr fĂŒr TrĂ€ume? Und sind sie in ErfĂŒllung gegangen? Was fĂŒr TrĂ€ume haben Kinder aus schwierigen FamilienverhĂ€ltnissen?

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Paris mon Amour

Obwohl Paris nicht wirklich weit weg von ZĂŒrich oder meinem vorherigen Wohnort ist, war ich noch nie hier und das hatte einen ganz bestimmten Grund.

FĂŒr jemanden ganz besonderes aufgespart

Einige mag es nun vielleicht ĂŒberraschen, aber ich habe mir diese Stadt „aufgespart“ fĂŒr jemanden, na ja, das klingt nun echt kitschig. FĂŒr jemanden den ich wirklich liebe, der etwas besonders ist. Ich wollte meine erste Erfahrung in Paris mit jemanden teilen, mit dem ich auch mehr Zeit verbringen möchte, als es bisher der Fall war.

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Ghosting light – Wenn Reden nichts mehr bringt

Ghosting? Was ist das denn schon wieder fĂŒr ein Neumodischer Begriff? Das sagt Wikipedia dazu:

Unter dem Begriff Ghosting versteht man in einer Partnerschaft einen vollstĂ€ndigen Kontakt- und Kommunikationsabbruch ohne Vorwarnung. Obwohl vorher Dates stattgefunden oder eine Beziehung bestand, laufen plötzlich jedwede Kontaktversuche ins Leere.[1]

Unter Ghosting light verstehe ich: Sich zurĂŒck ziehen nach etlichen gescheiterten Versuchen das zwischenmenschliche Problem durch offene Kommunikation zu lösen. Ich werde euch heute versuchen zu erklĂ€ren, wie es soweit kommen kann und, dass es auch dem Menschen, der sich zurĂŒck zieht nicht einfach fĂ€llt diese Entscheidung zu treffen.

Beziehungen vs Freundschaften beenden

Wer schon mal eine Beziehung beendet hat, weiss um den Schmerz dieser Entscheidung. Ob man den anderen nicht mehr liebt, oder der andere einen betrogen hat, oder wenn man merkt, die Zukunft in die man blickt, ist einfach nicht so wie man es mal zu zweit ertrÀumt hatte. Auch da ist es nicht einfach die richtigen Worte zu finden, ohne den anderen noch mehr zu verletzen.

Doch was sagt man, wenn man eine Freundschaft beenden möchte? Wenn man sich als selbststĂ€ndiges Individuum nicht mehr auf den anderen freundschaftlich einlassen möchte? Wie findet man die richtigen Worte, dass es der andere auch versteht? Ohne dabei einen hĂ€sslichen Krieg auszulösen? Denn diese LĂ€stereien und der Gossip…ich hasse es. Und werde nie verstehen, wie Leute ihre kostbare Zeit damit verschwenden können.

Menschen verĂ€ndern sich im Laufe des Lebens, alle und nicht jede Freundschaft ist dafĂŒr gemacht, bis ans Lebensende zu halten. Mir persönlich fĂ€llt es schwieriger Freundschaften zu beenden, dabei muss man nicht mal gestritten haben. Manchmal passt es einfach nicht mehr…

 

An was stirbt so eine Freundschaft?

Ich kann nur aus meiner Sicht sprechen, wenn ich ein paar Punkte aufzĂ€hle die fĂŒr mich eine Freundschaft zum erliegen bringen:

  • Zu wenig Gemeinsamkeiten, Interessen
  • Fehlendes Interesse an der anderen Person
  • Verurteilung und herabschĂ€tziges GeschwĂ€tz ĂŒber die andere Person (Lebensweise, Beziehungsmodell etc.)
  • Bedarfsgemeinschaft, d.h, der andere meldet sich grundsĂ€tzlich immer dann wenn er was braucht oder kein anderer gerade Zeit, Lust…hat
  • Gossip und lĂ€stern ĂŒber andere, permanent
  • RatschlĂ€ge zur Änderung der Persönlichkeit, Zurechtweisungen  („Du redest zu viel!“  „Lachst zu laut!“) etc.
  • Rechtsradikale Einstellung
  • Unreflektiertes Verhalten
  • Schwarzmalen aller Situationen, Opferhaltung
  • Klammernde Menschen die einem die Luft abschnĂŒren
  • UnzuverlĂ€ssigkeit
  • Diebstahl
  • Unehrlichkeit, keinen Respekt
  • Leute die Erwartungen haben, berechnend sind
  • Keinen Support

Jetzt kann man von dem halten was man möchte. Das sind nun mal meine Grenzen. Ich versuche immer die Situation offen zu klĂ€ren und wenn das nicht möglich ist, ziehe ich mich eben zurĂŒck.

Was bringt es mir einer erwachsenen Person x mal meinen Standpunkt klar zu machen, wenn es doch nicht respektiert  oder gehört wird, oder die Person meine Grenzen ĂŒberschreitet? Klar, ich kann den anderen nicht Ă€ndern, nur mich selber. Aber meine Einstellung zu gewissen Punkten ist nun mal da und ich wĂŒrde mich schon als sehr toleranten Menschen bezeichnen. Doch alles muss man sich dann auch nicht gefallen lassen.

Ich mache es mir zu einfach!?

Das Leben ist zu kurz um sich ewig im Kreis zu drehen. Ob es eine Situation ist in der Arbeit oder im privat Leben. Wenn etwas nicht mehr funktioniert, neigen wir dazu festzuhalten. Egal wie schlecht es uns dabei geht. Man darf schliesslich nicht so schnell das Handtuch werfen. Doch lohnt sich das? Bringt es was mich mit jemanden zu treffen, Zeit zu verbringen, mit dem mich nichts mehr verbindet, ausser die Erinnerung an eine bessere Zeit? Die lĂ€ngst vorbei ist? Nö. Viele meinen ich mache es mir auch einfach, in dem ich mich zurĂŒck ziehe. Aber das stimmt so nicht. Ich gebe Menschen nicht so schnell auf, wie viele von euch nun denken. Doch ich lasse mich auch nicht mehr ausnutzen wie einst. Wenn eine Freundschaft einseitig wird, halte ich nicht mehr daran fest. Wenn die Leute unzuverlĂ€ssig sind, frage ich nicht noch mal nach, ob wir etwas unternehmen könnten. Sondern gehe alleine los. Lieber nur 1-2 gute Freunde, als eine riesige Crowd auf die man nicht zĂ€hlen kann in allen Lebenslagen. Gerade jetzt um die 30 werden die Karten neu gemischt, wie eine alte Freundin von mir sagte. Da passt dann vieles nicht mehr, da die Lebensmodelle auch unterschiedlicher nicht sein könnten.

Ich finde es viel ehrlicher, sich dann einzugestehen, wenn es nicht mehr passt, als krampfhaft etwas am Leben aufrecht erhalten zu wollen, was aber schon lange vorbei ist. Man nimmt sich und dem anderen die Möglichkeit sich nach Leuten umzusehen, die wirklich auf der gleichen WellenlÀnge sind.

Wie beendet ihr Freundschaften ohne Streit? Wart ihr schon mal in der Situation? Wurde euch mal die Freundschaft gekĂŒndigt? Und wo sind eure Grenzen? Oder sehe ich das alles etwas zu eng?

 

 

Schönes Wochenende ihr lieben!

 

Paula

 

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Dein erster Eindruck kann mich mal!

„Sag mal Paula, zeltest du eigentlich gerne?

„Ja, total!“

„Meinst du das ironisch?“

„Nein, das ist mein ich ernst!“

„Hmm, du siehst gar nicht so aus!“

„Wie sehen denn „Zelter“ aus?“

                                                                          

Das war ein kleines GesprĂ€ch von einem der Festivals die ich dieses Jahr besucht habe. Man muss sagen, das MĂ€del war noch recht jung, doch zog sich die Sache mit dem ersten Eindruck  die letzten Wochen durch mein Leben. Und auch durch die Medien.

Anmerkung: Die „Zelter“ haben wir das Festival ĂŒber nicht gefunden. Es wurde aber zum Running Gag bei uns im Sternen Camp…

Jeder der mich nĂ€her kennt weiss, ich wĂŒrde am liebsten auf Festivals leben. Frei sein und Barfuss in der Natur, hooray! Nein, ernsthaft, ich liebe Festivals! Teilweise zĂ€hle ich die Monate und Tage bis zum nĂ€chsten und strahle dann wie ein Honigkuchenpferd Einhorn, dass in Glitzer gebadet hat, wenn es dann so weit ist. Es ist auch toll, mal endlich den ganzen Glitzer im Gesicht und auf der Haut ohne „Fancytime“ aussenstehenden erklĂ€ren zu mĂŒssen. Glitzer hat bei mir nĂ€mlich auch unter dem Jahr ein Platz auf meinem Körper! Bedarf aber einiger ErklĂ€rungen hier und da mal. Wobei ich nun aber auch sagen muss, dass immer mehr Frauen sich anstecken lassen von meinen GlitzernĂ€geln. Was hervorragend ist. Mehr Glitzer braucht die Welt!

All die Kleidchen können getragen werden inklusive diverser Kopfschmuck und ich kann ohne mich zu entschuldigen so viel Prosecco zum „FrĂŒhstĂŒck“ haben wie ich möchte 😉 Die Musik,die Menschen, das Zeitlose, die Natur, die Ausgelassenheit..hach, ihr seht schon. Ich bin ein hoffnungsloser Fall. Dieses Jahr habe ich mir sogar von der Kosmetikerin die Wimpern verlĂ€ngern lassen, um mir lĂ€stiges hantieren mit der Mascara zu ersparen. Ich bin so begeistert von meinen Klimperwimpern, dass sie nun auch weiterhin meine Augen zieren werden, evtl nur nicht mehr ganz so im „Festivalmodus“

Wenn man mich dann so sieht, fĂ€llt man schnell in die Falle mich abzustempeln. Der erste Eindruck und all der gleichen. Und das ist auch ganz normal. Aber ja, sollte man dann nicht erst mal hinter die Erscheinung blicken bevor man sich ein Bild von dem Menschen macht? Der erste Eindruck, ist nĂ€mlich nur eine Momentaufnahme. Und nur weil ich ein paar Tage rumlaufe wie eine Glitzerprinzessin, bedeutet es ja nicht, dass ich mich nur auf Kleidchen, Makeup und mein Aussehen fokussiere. Ich mag auch Seifenblasen! Und BĂŒcher und…soo soo vieles mehr!

Szenenwechsel: Olympia 2016

Christoph Harting gewann Gold. Bei der Siegerehrung, kapserte er auf dem Podest rum. An der Pressekonferenz stammelte er vor sich hin. Auch nicht so förderlich war, dass er keine Interviews geben wollte. Was war der Aufschrei der Empörten mal wieder gross. Ich erfuhr davon aus den Medien, da ich von Olympia nichts halte…

*KopfschĂŒtteln

„Das macht man nicht!“ „Man kaspert doch nicht so rum!“ „Respektloses Arschloch!“ „Kein Anstand!“  „Eingebildeter, unsympatischer ..“ und so weiter und so fort.

So so, das macht man also nicht. Man ist nicht aufgeregt , wenn einem die ganze Nation und darĂŒber hinaus zusieht, wie man da auf dem Podest steht. Man darf sich auch nicht zu seher freuen ĂŒber seinen Sieg, das nennen sie dann Respektlos! Und dann hat man keinen Anstand. Freuen, ausgelassen ist schliesslich was fĂŒr kleine Kinder. Als Erwachsener braucht man ein Resting Bitch Face…Moment mal…das fanden andere bei der Beckham und der Kirsten dann doch nicht so dolle.

Man(n) ist natĂŒrlich auch nicht aufgeregt, wenn die Nationalhymne nur fĂŒr einen gespielt wird wĂ€hrend man da oben steht. Das Adrenalin das da durch den Körper fliesst, kann man einfach abstellen, weil man ja ein Übermensch ist und jedem Anspruch der „Ich motze an allem rum Jammerlappen“ genĂŒgen muss. Und auch, dass man keine Interviews gibt kann ich verstehen, der Kerl kann eben noch nicht so gut mit den Medien. Was soll`s, eine Pressekonferenz reicht doch. „Wie erklĂ€ren sie sich ihren Sieg?“ oder so Ă€hnlich, ist auch eine beschissene Frage, mit Verlaub liebe Presseheinis.

So zum Vergleich von wegen aufgeregt sein & Co.: Wisst ihr noch als ihr verliebt wart, Schmetterlinge im Bauch hattet und eurer Liebsten / eurem Liebsten teilweise mit feuchten HĂ€nden, Herzrasen, weichen Knie entgegengetreten seid? Teilweise einen Mist von euch gegeben habt, der euch im nachhinein immer noch peinlich ist?

Das alles, war Adrenalin!

Danke auch fĂŒr die Blackouts bei PrĂŒfungen und in wichtigen Situationen, Adrenalin alter Kumpel!

(Hurra, wir haben nun einen schuldigen gefunden!)

Und nun stellt euch vor, wenn das ein einziger Mensch auslösen kann in euch…

Was macht es dann mit einem, wenn man das Siegertreppchen besteigt? Die Goldmedaille um den Hals bekommt – und die ganze Welt sieht zu?

Ich frage mich bei all dem Wind der gemacht wurde um seinen Auftritt, was seine sportlichen Leistungen in den Hintergrund rĂŒckte, woher nehmen sich solche Leute das Recht raus andere zu beurteilen anhand von ein paar Minuten, die wir ihn alle unter einer extrem Situation erleben durften? WĂ€ren die Menschen die ihn verurteilen denn glĂŒcklich wĂŒrde man von ihnen etwas erwarten um sie dann an den Pranger zu stellen, weil sie den AnsprĂŒchen des Mobs nicht genĂŒgen? Oder sie gar bewerten, als Menschen, anhand von ein paar Minuten / Stunden die wir sie erlebt haben? Anhand ihres Aussehens? Ihrer Kleidung?  Anhand des peinlichen Ausrutschers letzten Samstag im Ausgang? Ihr merkt hoffentlich auf was ich hinaus möchte… Jeder hatte Momente im Leben auf die er nicht sonderlich stolz ist, oder er ĂŒberfordert war. „Aber der / die kennt mich doch gar nicht…blablabla…mimimimimi“ höre ich sie schon wimmern, wenn man sie dann behandelt, wie sie andere behandeln.

Lasst uns doch alle dem ersten Eindruck eine zweite Chance geben. Lasst uns hinter die Kulisse schauen, lasst uns weniger verurteilen. Denn der erste Eindruck, ist manchmal ein falscher Eindruck!

Paula

 

Pic by Paula Deme

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Selbstliebe – Liebe dich selbst, aber zeig es nicht!

«Du musst dich selber lieben!» hört man es poltern aus allen möglichen Psychologie Ratgebern und auch die Psychologen sind sich einig: Man muss mit sich selber zufrieden und im reinen sein, sich annehmen wie man ist, wenn man andere lieben möchte. Niemand kann einen glĂŒcklich machen, wenn man es selber nicht schafft sich glĂŒcklich und zufrieden zu machen.

Die Selbstliebe – Der heilige SchlĂŒssel zur Zufriedenheit und GlĂŒck

Wir alle haben unsere StĂ€rken und SchwĂ€chen und es gelingt uns, mal mehr mal weniger auch die nicht so schönen Seiten unserer Persönlichkeit anzunehmen. Doch, was passiert, wenn man sich selber liebt? Sich selber annimmt, sich seiner Attribute bewusst ist und ein gesundes Selbstbewusstsein hat? (Narzissten werden hier ausgeschlossen, da es ein Thema fĂŒr sich ist)

Grosse Teile der Gesellschaft findet das nicht so prickelnd

«Selbstverliebter Gockel» «Arrogante Kuh» «Eingebildet» « hĂ€lt sich wohl fĂŒr was Besseres!» sind nur einige Aussagen die manche dann so um sich werfen, wenn sie auf jemanden treffen, der eben nicht so unsicher ist wie sie selber. Warum eigentlich? Versucht man den anderen niederzumachen, damit man selber erhabener dasteht? Und vor allem: Bringt das was? Schwindet die eigene Unsicherheit in dem man andere niedermacht?

 „Liebe dich selbst – aber, um Himmelswillen zeige es ja nicht nach aussen!?“

Gerade jetzt zur Badesaison sind viele Frauen verunsichert bezĂŒglich ihres Körpers. Jedes verdammte Boulevard Magazin (Wer kauft den scheiss eigentlich?) propagiert mal wieder den „Beach Body“. Und nach dem doofen „Thigh gap“ (den auch so manche dĂŒrre Lady anhand ihrer Anatomie nie erreichte) und wie sie alle heissen, geht es nun noch weiter – als wĂ€re ein flacher Bauch als Ziel nicht schon schwer genug zu erreichen.

Ladies und Gentleman ich prĂ€sentiere den Trend 2016 – den «Ab Crack»

Gerne dĂŒrft ihr das in den grossen Suchmaschinen nachschlagen, denn ich weigere mich ein Foto davon auf meinem Blog einzufĂŒgen.  Grauenhaft, wenn ihr mich fragt. Was soll das? Mein Tipp zum „Beach Body“- You have a Body – you go to the Beach = Beach Body. Und es soll doch auch Frauen geben, die lieber an den See gehen oder gar nackt baden (Bikini Body- Fail)

Ich bin kurvig. Ich gehe gern ins Schwimmbad, an den See, ans Meer oder auch mal in die Sauna. Mich fĂŒr meinen Körper zu schĂ€men kĂ€me mir nie in den Sinn. Er hat schon so einiges mitgemacht. Grosses Dankeschön an dieser Stelle! Ist gesund und ich erfreue mich jeden Tag aufs Neue an meinem Vorbau. Ja, ich esse auch gern, gibt es denn was Sinnlicheres? (Na gut, die schönste Nebensache der Welt) Und als ob MĂ€nner meinen Bauch anstarren wĂŒrden im Bikini, ich bitte euch 😉

Klar, wĂ€ren ein paar kg weniger auch toll, aber ich wĂŒrde das eher meiner Gesundheit zu liebe tun (Knie danken jetzt schon die 6 kg weniger auf der HĂŒfte) und weil ich meine Mutter gesehen habe nach der Menno Pause. Die hatte plötzlich 15 kg mehr auf den Rippen. 84 kg auf 1.60m möchte ich in Zukunft nicht mit mir rumtragen mĂŒssen. Also lieber jetzt aufs Velo und weniger Schokolade und Pizza mampfen. Und nicht weil irgendjemand findet ich sei zu dick oder ich solle mich passend kleiden (Badeanzug oder weite luftige Sachen)

Gerade Frauen neigen dazu anderen Frauen zu sagen wie sie sich zu kleiden haben. Gerade was Social Media betrifft – wenn sich kurvige Frauen auf diversen Portalen prĂ€sentieren, sei es beim Tanzen, in kurzen Hosen oder in Kleidern, werden von anderen Frauen getadelt a la: „Zieh doch etwas an das deiner Figur entspricht!“ «Das solltest du so nicht tragen!» Was genau wĂ€re das, was «passenderes»? Was genau wĂ€re was «anderes»? Ein schwarzes weites Zelt? Ein Kartoffelsack? Ganzkörperversschleierung? Lasst es mich doch bitte wissen!

Bodyshaming sucks!

Gerade Frauen sollten das wissen und einfach mal die Klappe halten. Wer seid ihr, um anderen zu diktieren wie sie sich anzuziehen haben? Laufen die kurvigen Frauen dĂŒnnen Frauen mit einem Teller Pasta oder einer Pizza hinterher und wollen sie fĂŒttern? Fuck, nein! Leben und leben lassen Ladys! Liebt euren Körper, tragt was ihr wollt und fĂŒhlt euch sexy. Ausstrahlung erhĂ€lt man nicht von einer niedrigen Zahl auf der Waage.

FĂŒr die MĂ€nner gilt ĂŒbrigens das gleiche

FĂŒhlt euch wohl. Nicht jede Frau erwartet einen Sixpack. Mir persönlich sind sie ein Graus, ehrlich! Vergleicht euch nicht mit anderen – Jeder hat seine StĂ€rken und SchwĂ€chen! Und ich habe lieber einen gemĂŒtlichen Menschen abends auf dem Sofa als jemanden der seine Freizeit ausschliesslich vor dem Spiegel eines Fitnessstudios mit Hantel Training verbringt.

 

Liebt euch selbst und zeigt es!

Pfeift auf die Meinung der anderen – Ihr seid toll so wie ihr seid! Seid stolz auf das erreichte, egal ob beruflich, schulisch – was auch immer es ist. Ihr mĂŒsst euch wohlfĂŒhlen mit dem was ihr macht. Ihr seid selbstbewusst? Ihr habt eure eigene Meinung? Sprecht sie aus, steht fĂŒr sie ein. Auch wenn ihr alleine steht. Auch ihr werdet nicht jeden Menschen, denen ihr begegnet mögen – erwartet es auch nicht von anderen, dass sie euch mögen. Die Menschen, denen ihr was bedeutet, wissen was fĂŒr wundervolle Menschen ihr seid. Lasst euch nicht einreden wie ihr zu sein habt, oder was sich gehört fĂŒr euer „Alter“. Die meisten sind nur neidisch, dass sie selber nicht den Mut aufbringen sich so zu zeigen wie sie sind. Denn das Gegenteil von Mut in unserer Gesellschaft, ist nicht Feigheit, sondern Anpassung.