Lockdown – Corona als Chance

Am 11 Mai sollen die Schulen nun langsam wieder ihre Tore öffnen, viele Eltern atmen nun erleichtert auf. Denn so einfach Kind, Beruf, Familie, Haushalt und das eigene restliche (gerade gegen 0 existente) privat Leben auf die Reihe zu bekommen erwies sich als fast unlösbare Aufgabe. Doch haben die Eltern auch was daraus gelernt? Hat die Politik daraus gelernt und wie wird sie handeln?

 

Wie es vorher lief

Ich erinnere mich an Lehrerinnen, die von Eltern zur Schnecke gemacht wurden, weil ihre Kinder schlechte Noten nachhause brachten. Die schuldigen waren natürlich die Lehrerinnen. Ich erlebe auch oft als Erzieherin, dass die Eltern uns die Schuld geben, wenn das Kind nicht die von den Eltern gewünschte „Leistung“ erbringt.

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Sprachlos

Eine Politik, die es Ärzten verbietet über Schwangerschaftsabbrüchen zu informieren. Die gleiche Politik, die Frauen kriminalisiert, wenn sie über ihren Körper entscheiden wollen. Eine Gesellschaft, die Frauen immer noch als hübsches Anhängsel des Mannes sieht. Männer, mit einer immensen Anspruchshaltung an Frauen. Ein System, dass Eltern diskriminiert, speziell Alleinerziehende. Eine Familienpolitik, auch in der Schweiz, die unzureichend ist.  Feministin oder Pussy als Schimpfwort. 

Erwachsene, die sich über die unpolitische Jugend beklagt, aber Jugendliche bestraft, weil sie sich politisch engagieren und gegen Klimawandel demonstrieren. Menschen, die Ableismus betreiben und einer jungen Frau das Denkvermögen absprechen, in einer Gossensprache, die man wahrscheinlich nicht mal im schlimmsten „Ghetto“ finden würde. Menschen, die täglich im Mittelmeer ertrinken. 

Eine Verrohung sondergleichen, die nicht nur im Internet stattfindet. Ein Schulsystem und Teile der Gesellschaft, die gegen alle wissenschaftlichen Erkenntnissen sind.  „Lungenärzte“ die behaupten, die Luftschadstoffe NOx und Feinstaub sind gar nicht so schlimm, und den Grenzwerten dafür fehle die wissenschaftliche Grundlage. Was da für Unsinn verbreitet wird und von wem (kein einziger „Experte“), hat der Volksverpetzer aufgelistet. 

Arbeitgeber, die Arbeitnehmer bestrafen, wenn sie auf Missstände hinweisen oder sie an die Öffentlichkeit tragen. Hetzer und Trolle im Internet, die andere Menschen diskreditieren. Eltern, die einen fremden, unbescholtenen Mann, der noch nie Schnee gesehen hat, an den Pranger im Internet stellen – als Kinderschänder. Menschen, die auf Flüchtlinge schimpfen, weil sie Kosten verursachen, dabei aber kein Wort über reiche Menschen verlieren, die Europa um Milliarden erleichtert haben. Altersarmut, Pflegenotstand, unbezahlte Carearbeit – für mich einfach unbegreiflich, wie man so etwas zulassen kann als Gesellschaft. 

Politiker, weltweit, die früher wegen diverser Aussagen als Dorftrottel bekannt gewesen wären.  Mir sind auch Menschen suspekt, die sich um die immer weiter ausdehnende Überwachung nix scheren. Stattdessen hört man: „Ich habe nichts zu verbergen!“ Polizeigesetze, die verabschiedet werden, die schon lange in keiner Relation mehr stehen. Medien, die lieber Bürger gegeneinander aufbringen, statt ordentlich, objektiv und wahrheitsgemäss zu berichten. Die Liste liesse sich hier noch ewig weiter führen. 

Das, das und vieles mehr macht mich gerade echt sprachlos 

Besonders bitter ist für mich, dass immer mehr Menschen die Eigenverantwortung nicht kennen. „Ich hasse Drogen, sie haben meinen (hier x beliebige Person einfügen) umgebracht. Nein, Doris. Die Person hat selber beschlossen Drogen zu nehmen, und ist daran krepiert. 

„Nie geschieht mir etwas Gutes im Leben!“ „Die anderen sind immer schuld!“ „XY fällt alles in den Schoss!“ „Ach, du hast es gut, du hast keine Kinder!“ 

Gerade beim letzten Mal muss ich mich dann schon fragen, ob ihr Kind ihnen einfach aufgezwungen wurde, wenn sie es als solche Last empfinden. 

Wir alle entscheiden uns für etwas. Wenn ich mich entscheide jedem die Schuld für meinen Misstand zu geben, entscheide ich mich automatisch in der Opferhaltung nichts an meiner Situation zu ändern. „Aber es ist so schwierig!“ Es ist schwierig, weil man nicht anfängt. Es ist schwierig, weil man lieber andere neidet, sich in den Sozialen Medien als Opfer inszeniert, statt seinen Hintern hoch zu bekommen. Deswegen. 

*Ich spreche hier von gesunden Menschen, die ohne geistige oder körperliche Behinderung sind. 

Was also tun? 

Ich bin müde. Müde von Diskussionen, von Uneinsichtigkeit, von Ignoranz und schlichtweg der Dummheit, die um sich greift, in einem Zeitalter, wo jegliche Information jederzeit verfügbar ist. Wir haben Zugang zu so viel Wissen, wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit und verblöden immer mehr. Liegt es daran, dass den Menschen die Kompetenz fehlt, diese Infos zu suchen bzw. von „Fakenews“ zu unterscheiden? Ist es zu viel Wissen, mit dem man nicht umgehen kann? Liegt es daran, dass man lieber sein Weltbild bestätigt sehen will, statt die Wahrheit zu hören? Ich weiss es nicht. Wirklich nicht. 

Muss ich meinen Fokus anders legen? Sehe ich vieles zu pessimistisch? Habe ich zu hohe Anforderungen an meine Mitmenschen und an die Umwelt? Mir fehlen Antworten. Und die richtigen Worte. Ich bin einfach fassungslos und vor allem: sprachlos. 

Kranke Kinder? Gehören nicht in Einrichtungen!

Warum Kranke Kinder nicht in eine Einrichtung gehören. Aus der Sicht einer Pädagogin.

Jeder der Kinder hat oder Kinder betreut, weiss: Kranke Kinder sind mühsam. Aber es gehört nun mal dazu, gerade am Anfang, dass Kinder krank werden müssen. Ansonsten kann das Immunsystem nicht gestärkt werden. Und meistens ist das für uns Erwachsene schlimmer, als für das betroffene Kind. Nun gut sagen einige von euch nun. Aber ich muss doch arbeiten! Klar, das ist auch verständlich. Aber wenn man das kranke Kind in die Kita oder Schule schickt, verlängert es meistens den Krankheitsverlauf, bis sogar ein Antibiotikum von Nöten wird. 

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