ADHS Diagnose
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Corona auspendeln
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Wird hier auf den Punkt gebracht
Es war auf jeden Fall sehr amüsant, wie sie genau das bestätigte was ich vorher angeprangert hatte. Manche merken aber auch gar nichts. Und oft können sie nichts dafür. Ja, ja ich wollte nie wieder über andere Menschen lachen, aber seit der Pandemie fällt mir das zunehmend schwer. Ich glaube Humor ist das Einzige was in solch einer Zeit hilft nicht den Verstand zu verlieren, wenn man sich umsieht wie manche völlig am *abdrehen sind.
«Wir müssen reden!» bei diesem Satz schillern bei mir alle Alarmglocken. Ich öffne in meinem Kopf 100.000 Fenster, gehe x Situationen in den letzten Tagen und Wochen durch. Was habe ich falsch gemacht? Wo habe ich mich falsch ausgedrückt? Wo habe ich nicht emphatisch genug reagiert? Habe ich den falschen Ton getroffen, weil ich gestresst war?
Dabei ist der Satz «Wir müssen reden!» harmlos. Er besagt nur, dass Kommunikationsbedarf besteht, um etwas zu besprechen. Meist sind das banale Dinge, manchmal aber auch ernstes Zeug, aber noch nie hat mir jemand den Kopf abgeschlagen, auch wenn dieser Satz bei mir das Gefühl auslöst. Ohne Kommunikation wären unsere zwischenmenschlichen Beziehungen schwierig.
„Kontaktabbruch zu narzistischen Eltern – Wohin mit den Schuldgefühlen?“ weiterlesen
Na, wie geht es euch denn so, in Zeiten von Corona, Verschwörungstheorien a la Hildmann, den Streit um veraltete Begriffe und den BLM Movement? Ich muss zugeben, langsam ist die Luft bei mir draussen, und wir haben gerade mal so die Halbzeit geschafft. Das ich dieses Jahr noch keine wirkliche Auszeit hatte macht sich bemerkbar. Schreibblockade, dauernde innere Müdigkeit, Kopfschmerzen aus der Hölle und auch der Rücken macht zu schaffen. Vielleicht werde ich aber auch einfach nur alt und das sind nun die schleichenden Beschwerden einer Frau die langsam, aber sicher auf die 40 zugeht. Tja nun.
Das Herzensprojekt läuft an, ich habe in ein paar Tagen offiziell Urlaub und kann es ehrlich gesagt kaum erwarten. Handy abschalten, den massiven Mental Load wegen der Arbeit in die Tonne kloppen und einfach nur das Leben geniessen. Denn in den letzten Wochen und Monaten habe ich wahrlich nichts anderes getan, als geschlafen, gegessen und gearbeitet. Private Kontakte wurden auf ein Minimum reduziert, und auch wenn Corona nicht wäre, mir fehlte einfach die Kraft, weil die Arbeit all meine Energie frass und ich einfach keine Muse mehr hatte nach der Arbeit etwas für mich zu tun, so wie ich das gewohnt bin.
Keine Reisen an Ostern, keine an Pfingsten, keine Wochenendtrips nach Paris oder Berlin – keine Fusion, und ja, ich weiss sehr wohl wie das klingt. Verwöhnt, es gibt andere Probleme, andere Z.B bangen um ihre Existenz. Aber das ist nun mal meine Realität, ich darf traurig sein.
Ich spüre aber auch eine innere Müdigkeit, aufgrund der ganzen Sachen, die im Moment laufen. Kaum ist etwas überstanden, kommt einem schon das nächste entgegen, dass man verkraften und verarbeiten muss.
Als wäre also das alles schon nicht genug, kam 2020 mit einer weiteren massiven Überraschung um die Ecke und knallte sie mir vor die Füsse.
Ich habe von jetzt auf gleich zwei Neffen bekommen – Jawohl, ich bin nun die coole Tante, die ich schon immer sein wollte. Als sich der Halbbruder meines Vaters meldete vor zwei Wochen und ich erfuhr, dass meine Cousine zwei Kinder hat, war ich klar erstmal überfordert und was weiss ich nicht alles. Es hiess immer sie würden keinen Kontakt wollen. Und so von jetzt auf gleich, hat man wieder einen Teil der Familie zurück, Erinnerungen, gemeinsame Verwandte, alles nur ein paar Stunden entfernt.
Ich hatte mich so an das Alleinsein gewöhnt, dass es sich auch jetzt noch komisch und fremd anfühlt. Plötzlich tauchten da Bilder auf, von mir als Kind, von meinen Eltern in ihrer Jugend, bei ihrer Hochzeit, auf Feiern, Videos von meinen ganzen Verwandten, die meisten davon schon lange tot. Ich war noch nie so froh Bilder aus meiner Vergangenheit zu sehen und noch nie so traurig und wütend zugleich.
Wie man nach aussen so glücklich aussehen kann, so zufrieden, die perfekte Familie und hinter den Kulissen war Gewalt, Lügen und Intrigen, schlimmer als in einem Drehbuch von «Gute Zeiten, Schlechte Zeiten»! Für einen kurzen Augenblick kaufte ich ihnen das Theater sogar ab, bis man mich daran erinnern musste, dass das alles was dort auf den Bildern zu sehen ist eine Show war.
Ich merke wieder, wie meine Verachtung steigt, auf Menschen, die scheinheilig die heile Familienwelt nach aussen vorspielen nur um sich keine Blösse zu geben. Die ihren Kindern einbläuen, dass «alles unter uns bleiben muss, es geht niemanden was an, was hinter verschlossener Türe abgeht!» Nur um zum Schluss verstörte Kinder und zerstörte Seelen zu hinterlassen, anstatt das unausweichliche zu tun: Sich zu trennen. Niemanden ist geholfen, wenn die Eltern Tag und Nacht Konflikte austragen und auf biegen und brechen zusammenbleiben, während alle darunter leiden, vor allem sie selbst!
Alle sahen so glücklich aus, auf den Feiern, beim Standesamt, beim Fotografen, so unfassbar fucking glücklich. Diese Scheinheilige Fassade aufrecht erhalten konnten sie gut. Sehr gut sogar, ich hätte selber fast vergessen, den ganzen Horror, das ganze Ausmass des Dramas, das andere liebevoll Kindheit nennen. Als hätte Corona, der Verzicht auf alles was mir Spass macht und die massiven Einschränkungen nicht gereicht, um mir und uns allen das Leben schwer zu machen, kam nun ein massiver Flashback zurück, der mich fast zwei Wochen aus den Schuhen haute. Die Welt blieb deswegen aber nicht stehen, ich musste funktionieren. Nächte, in denen ich nur ein paar Stunden schlief waren an der Tagesordnung, Tagsüber die Arbeit in der Kita. PMS das mich fast über zwei Wochen plagte, mit allem was es so zu bieten hat.
Es ist doch sooo wunderbar eine Frau zu sein, besonders an Tagen wie diesen. Zyklus, du bist ein Monster! Ein Monster, dass auf seelischen Stress mit noch mehr Symptomen, intensiveren Symptomen vorbeikommt. Danke für nichts! Und klar, immer wenn man am verletzlichsten ist, kommt noch was oben drauf, und noch eins und noch eins. Sagen wir mal ganz vorsichtig: Ich ziehe in solchen Situationen schnell die Notbremse. Selfcare first, everything else…gaaaaaaanz weit hinten.
Ich erfuhr Dinge, unfassbare Dinge, wirklich traurige Geschichten, die alles noch viel schlimmer für mich machten, als bisher. Aber dazu ein anderes Mal, ich muss da erstmal näher nachforschen und nachfragen. Immerhin habe ich nun eine Verbindung, um meinen Vater kennenzulernen, bevor die Schizophrenie und der Alkoholismus sein Leben und das unserer gesamten Familie auf den Kopf stellte. Und weil Corona noch tobt, bleibt mir nur die Verbindung über das Internet. Oh, wie dankbar ich bin in den letzten Monaten für das Internet, mehr als auch schon.
Passt auf euch auf und bleibt gesund! Und drückt mir die Daumen, dass mein Corona Test negativ ist. Jaja, das Jahr lässt hier wahrlich nichts aus.
«Alle Jahre wieder…» Kommt der Muttertag um die Ecke geschossen, Väter rennen in Panik zum Blumenstrausskauf, Kinder krakeln für ihre Mamis herzige Karten und auch sonst ist alles prima, an diesem besonderen Tag. Morgen ist aber auch, ein Tag wieder jeder andere, an dem ich mich mal wieder freue, keine Mutter zu sein. Ja, es gab schon einiges in diese Richtung hier auf dem Blog, aber ich werde nicht müde darüber zu schreiben, so wie Eltern nicht müde werden uns kinderlosen zu erzählen, dass Kinder das beste sind, was einem im Leben passieren kann. Wer dessen überdrüssig ist, muss ja nicht weiterlesen.
Am 11 Mai sollen die Schulen nun langsam wieder ihre Tore öffnen, viele Eltern atmen nun erleichtert auf. Denn so einfach Kind, Beruf, Familie, Haushalt und das eigene restliche (gerade gegen 0 existente) privat Leben auf die Reihe zu bekommen erwies sich als fast unlösbare Aufgabe. Doch haben die Eltern auch was daraus gelernt? Hat die Politik daraus gelernt und wie wird sie handeln?
Ich erinnere mich an Lehrerinnen, die von Eltern zur Schnecke gemacht wurden, weil ihre Kinder schlechte Noten nachhause brachten. Die schuldigen waren natürlich die Lehrerinnen. Ich erlebe auch oft als Erzieherin, dass die Eltern uns die Schuld geben, wenn das Kind nicht die von den Eltern gewünschte „Leistung“ erbringt.
Nein nein, ich drehe nicht durch, anhand der jetzigen, besonderen Lage. Auch ist das kein misslungener Aprilscherz. Ich habe Superkräfte!
Nein nein, ich drehe nicht durch, anhand der jetzigen, besonderen Lage. Auch ist das kein misslungener Aprilscherz. Ich habe aber nach vielen Gesprächen mit diversen Menschen festgestellt, dass ich Superkräfte habe. Leider kann ich nicht fliegen, oder mich wo hin teleportieren, aber ich habe an mir Eigenschaften entdeckt, die mir bisher zwar bewusst waren, doch ich hatte sie nicht als Superkräfte erkannt. ACHTUNG: Das ist ein Beitrag, in dem ich mich selber lobe und mein dezentrales Umfeld. Wenn du sowas als arrogant und abgehoben erachtest, bitte hier entlang.
Ich bin extrem müde in den letzten Tagen. Es kostet viel Kraft den Kindern die heile Welt erhalten zu wollen. Es kostet sehr viel Kraft mitanzusehen, wie man uns wieder vergisst.
«Ihr seid so mutig, wie ihr den Laden am Laufen haltet. Andere gehen ja vor lauter Angst nicht mehr in die Arbeit, toll wie ihr das macht, danke!»
Was sicher gut gemeint war, war doch eher ein Schuss in den Ofen. Denn mutig, mutig sind wir gar nicht, weil wir in die Arbeit müssen. Denn wir sind nun offiziell «systemrelevant» und dürfen die Krippen gar nicht schliessen, während Kindergarten und Schule schon lange ihre Tore geschlossen haben und klare Anweisungen vom Bund erhalten haben. Bei uns hingegen werden Empfehlungen ausgesprochen und die Gemeinden sind zuständig. Vereinzelt haben städtische Horte offen, um eine Notbetreuung zu garantieren. Während bei uns auch nicht relevante Berufsgruppen ihre Kinder noch in die Krippe bringen dürfen, da Herr Golta es nicht für nötig hält da ein Verbot auszusprechen.
«Es ist wichtig, dass die Kitas jetzt noch funktionieren, zum Wohle aller.» sagte er gegenüber dem Tagesanzeiger, dabei vergisst Herr Golta, dass Kitas so wie sie waren und nun sind nur bedingt «funktioniert» haben, zum Wohle aller! Vergessen sind schlechte Löhne, unmögliche Anforderungen an das Betreuungspersonal von allen Seiten und der unzureichende Personalschlüssel, von regelmässigen unangekündigten Kontrollen – zum Wohle aller- ganz zu schweigen! Und nun halten wir den Kopf hin, unsere Gesundheit und die unseres Umfeldes, jonglieren flexibel mit Anforderungen und Organisation, zum Wohle aller, während wir Angst um unsere Arbeitsplätze haben und unsere Existenzen, zum Wohle aller – nur nicht zu unserem eigenen. Wie immer: Danke für nix.
Wir müssen offenlassen, denn ohne uns bricht das System (welch eine Überraschung, eine absolut brandneue Erkenntnis! Ironie off.) offensichtlich zusammen. Wir könnten in die Kurzarbeit, könnten die Öffnungszeiten verändern, aber ohne, dass sich irgendwer benachteiligt fühlt wird es nicht gehen.
Mit Mut hat das also wenig zu tun, wenn wir uns jeden Tag mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Arbeit begeben. Über 2 Meter Abstand, können wir nur lachen, denn habt ihr schon mal probiert Kinder zu betreuen UND 2 Meter Abstand zu halten? Der Bund gibt was Kinderkrippen anbetrifft lediglich «Empfehlungen» an die Eltern. Was das bedeutet wissen wir alle. Und dann kommen noch die diversen Ansprüche einzelner Personen hinzu, die den Ernst der Lage allen Anscheins noch nicht ganz begriffen haben.
Ich habe seit heute Kopf- und Gliederschmerzen, Halsweh. Ob das vom Stress kommt, von der Anspannung, oder ob ich krank werde weiss ich nicht. Ich male mir aber aus, wie das wäre, würde ich mir den Virus eingefangen haben. Was das für alle bedeuten würde, von Kindern, Eltern, Mitarbeitern, mein und ihr Umfeld. Wie viele ich bereits angesteckt hätte, bis es zum Ausbruch kommt. Wenn es überhaupt zum Ausbruch kommt. Mutig? Mutig sind die Leute, die glauben wir Kinderbetreuerinnen wären ausserirdische Wesen die immun sind gegen Viren & Co.
Aber was bleibt uns übrig? Wie das ganze finanziert werden soll, falls wir schliessen müssen, weiss ich persönlich nicht. Ich weiss aber, dass viele nun Überstunden abbauen, damit man irgendwie über die Runden kommt und die finanziellen Einbussen nicht zu deftig werden. Denn Kitas schwimmen nicht im Geld, die Rücklagen werden nicht überall für ein paar Monate reichen. Ganz im Gegenteil. Was Kinderbetreuerinnen und Kinderbetreuer der Trotzphase anonym erzählen ist haarsträubend und hier nachzulesen auf Facebook oder auf Instagram.
Ich bin extrem müde in den letzten Tagen. Es kostet viel Kraft den Kindern die heile Welt erhalten zu wollen. Es kostet sehr viel Kraft mitanzusehen, wie man uns wieder vergisst, wenn man für Menschen aus dem Gesundheitswesen, Lebensmittelbereich usw. Respekt und Dankbarkeit klatscht. Denn ohne uns, könnten die wenigsten ihrem «systemrelevanten» Beruf nachgehen und anderen helfen. Unsere Arbeit ist nämlich unsichtbar, wir produzieren nichts, wir generieren keinen Umsatz.
Ihr braucht nicht für mich klatschen, denn von dem klatschen bezahle ich meine x Arztrechnungen nicht, weil ich ständig beim Arzt sitze, wie letztes Jahr. Weil Eltern ihre kranken Kinder in die Kita brachten und uns Geschichten erzählten wie «Das ist nichts ansteckendes!» «Es hatte heute morgen kein Fieber!» «Der andauernde Durchfall kommt von der Lebensmittelunverträglichkeit!»
Die Frauen und Männer in diesem Beruf könnten ganze Enzyklopädien füllen, mit solchen Geschichten. Von klatschen kann weder ich noch sonst wer seine Miete zahlen, oder seine Lebensmittel. Mir wäre lieber, ihr alle unterstützt uns bei unseren Forderungen von besseren Arbeitsbedingungen und besserer Bezahlung. Mehr Anerkennung und Wertschätzung. Finanzierungen von Kitas, und Unterstützung von Eltern, nicht nur durch bezahlen von Subventionen, besonders in dieser Situation.
Denn für die Wirtschaft hat man schnell mal ein paar Milliarden Franken locker gemacht. Die Eltern zahlen gerade für Plätze, die sie nicht nutzen, warum wird da nicht finanziell unter die Arme gegriffen? Wo bleibt da die Hilfe? Finanzielle Hilfe wurde zwar vom Bund versprochen für die Kitas, doch so wie ich es verstanden habe sind es Kredite, die vergeben werden. Doch wer nimmt nun einen Kredit auf, wenn er nicht weiss wie es weitergeht, wie lange das noch alles geht und Angst haben muss, dass die ersten Eltern ihre Verträge kündigen, um sich nach privaten Lösungen umzusehen?
Erkrankungen: 8836 Personen
Verstorben: 86 Personen
Quelle: BAG
«Ach, nicht mal einen Mann hat das Mädel, eine Frau kann einen Mann nie ersetzten!» kam daraufhin von ihr. Zack- alles versaut in nicht mal 2 Minuten.
Meine Mutter hat sich gestern gemeldet, um sich nach meinem Wohlbefinden zu erkunden. Auch ich habe in letzter Zeit an sie gedacht, sie ist Mitte fünfzig und durch ihre Nikotinabhängigkeit zählt sie zu der Risikogruppe. Und auch, weil sie in der Altenpflege tätig ist. Wie es mir gehe, wollte sie wissen. Und gab mir gleich den guten Ratschlag mir doch die Hände zu waschen und in der Wohnung zu putzen. Ich meine, hey, das letzte Mal das wir uns gehört haben war als mein Vater verstarb und nun kommt sie um die Ecke um mir zu sagen, dass ich mir die Hände waschen soll. Ok, man will ja nicht so sein. Ich habe ihr dann nach langem hin und her überlegen geantwortet. Dass es uns gut gehe, alles in Ordnung ist und das ich hoffe das es ihr auch gut geht.
Natürlich erkundigte sich meine Mutter gleich, wen ich mit «wir» meinte. Ich schätze mal, sie dachte ich hätte nun ein Kind, ich kenne doch meine Mutter und die Art und Weise wie sie denkt. «Die Frau mit der ich seit zwei Jahren zusammenwohne, meine Mitbewohnerin!»
«Ach, nicht mal einen Mann hat das Mädel, eine Frau kann einen Mann nie ersetzten!» kam daraufhin von ihr. Zack- alles versaut in nicht mal 2 Minuten. Meine Mutter kann nämlich bis heute nicht das Konzept einer WG verstehen, oder sie will es nicht. Ich schrieb ihr kurz und bündig, dass ich sicher keinen Mann brauche und es schätze, wenn sie sich um sich selber kümmert und ich mich um mich. Enkel oder einen Schwiegersohn wird sie von mir niemals bekommen. Ihre Nummer habe ich anschliessend gesperrt.
Wobei ich mich schon frage, was mir ein Mann bieten kann, dass eine Frau nicht kann, bis auf einen Penis? Dieses Denken, Männer seien unersetzbar stösst mir einfach total sauer auf, denn das zeugt davon, dass sie sich von ihrem traditionellen Bild von Mann / Frau nie gelöst hat. Und selbst wenn ich mit meiner Mitbewohnerin zusammen wäre, so what? Anstatt sich zu freuen, dass es mir gut geht, ich gesund bin, kommt sie mit ihren Belehrungen um die Ecke. WTF!? Ich sagte ihr mit bereits 14 Jahren, dass ich Bisexuell sei, sie tat so, als wäre das nur eine Phase und nahm das nicht ernst. Wie alle Kinder möchte ich einfach so akzeptiert werden wie ich bin, nicht belehrt, nicht runtergemacht, einfach so wie ich bin – ansonsten kann ich auf den Kontakt verzichten, ja es geht mir sogar besser ohne.
Und ja, sie tut mir leid, weil sie niemanden hat im Falle eines Falles, aber so ein Theater, darauf habe ich keine Lust. Für einige mag das herzlos klingen, aber ich habe schon vor langer Zeit mit dem Kapitel abgeschlossen. Auch jetzt bereue ich es, ihr überhaupt geantwortet zu haben, doch ich zog eben auch in Erwägung, dass sie es evtl. nicht schafft durch die Pandemie – nun waren meine letzten Worte, die ihr gewidmet waren, keine freundlichen. Mir ist bewusst, dass sie sich sorgt, und auch ich sorge mich, trotz allem um sie, doch kann ich nicht. Ich kann einfach nicht. Ich war gestern Abend bereits so wütend, auf das was sie geschrieben hat, dass es die Situation nur noch verschlimmern würde. Für beide Seiten.
Ich vertraue einfach drauf, dass die Hilfsnetzwerke in dem Ort wo sie wohnt genauso dicht sind wie hier in der Schweiz. Dass sie trotz ihrer selbstgewählten Isolation jemanden hat, der ein Auge auf sie hat und ihr im Notfall helfen kann.
Wie es wohl anderen geht, die eine gute Beziehung zu ihren Eltern und Verwandten pflegen, die sie nicht mehr besuchen können? Menschen, die im Krankenhaus liegen und nicht besucht werden können? Ich kann mir das schwer vorstellen, irgendwie. Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich froh, dass ich solche Situationen nie erleben werde in meiner Familie. Meine ganzen direkten Verwandten sind schon tot, Oma, Opa usw. Die Zahl der infizierten stieg in der Schweiz nämlich rasant an und der Schweiz, doch auch Weltweit. Die Sorge um mein direktes Umfeld ist schon belastend genug.
Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich es nützlich finden würde, den Leuten einen kompletten Lockdown zu verordnen. Allerdings hatte ich nicht bedacht, was das für einige, die in prekären Zuständen lebenden Menschen bedeutet. Frauen, in toxischen oder gewalttätigen Partnerschaften, z.B., nicht nur hier in der Schweiz. Was ich auch erstaunlich finde, dass man die Asylsuchenden völlig ausser Acht lässt, die auf engstem Raum zusammenleben müssen. In einigen Kantonen ist ja dieses krasse Instrument schon im Einsatz, Personen über 65 Jahre dürfen dort ihre Wohnung nicht mehr verlassen. Man könnte hier in den Städten die Strukturen ausbauen für Menschen in Not schaffen, für Obdachlose, z.B, Frauen und Kinder, und auch für die Asylsuchenden. Ich hoffe sehr, dass sich dort noch etwas tun wird, denn je länger das ganze geht, desto schlimmer wird es für sie.
Anzahl positiv getesteter Erkrankungsfälle
6113 Personen
Verstorben
56 Personen
Quelle: BAG
GASTBEITRAG
Wenn es um die Frage “Kinder – Ja oder Nein” geht liest man überwiegend nur von Frauen und Ihrem gegenseitigen Kampf. Und das ist auch okay so, schließlich sind es Frauen, welche dieses Thema am meisten betrifft – Physisch und Psychisch.
Doch auch als Mann mit Anfang 30 geht mir diese Diskussion, mit welcher auch ich ständig konfrontiert werde, ziemlich auf die Nerven.
„Kinder? Nein Danke. Der argumentative Kampf aus Sicht eines Mannes.“ weiterlesen
Mit 13 Jahren: „Ich will keine Kinder“ – „Du bist noch zu jung, um das zu wissen!“
Mit 19 Jahren: „Ich will keine Kinder!“ – „Bist du sicher mit dem Abbruch?“
Mit 25 Jahren: „Ich will keine Kinder!“ – „Auch deine Uhr wird laut ticken!“
Mit 30 Jahren: „Ich will keine Kinder!“- „Warte nur, bis der Richtige kommt!“
Mit 32 Jahren: „Ich will immer noch keine Kinder!“ – „Ich dachte genauso wie du, und dann wurde ich schwanger und es war DAS BESTE EVER in meinem Leben O.M.G, DIE ERFÜLLUNG!!!1!!“
Mit 35 Jahren: „Ich will keine Kinder!“ -„FRAUEN SIND DAZU DA UM KINDER ZU GEBÄREN, DU EGOISTISCHE HEDONISTISCHE HOE, WIR MISSBILLIGEN WIE DU LEBST, WIR SCHLIESSEN DICH VON DER RENTENKASSE AUS, WER DENKST DU WIRD DICH PFLEGEN, WER DEIN RENTE ZAHLEN, WÄHREND DU DIR EIN SCHÖNES LEBEN MACHST, DU SCHMAROTZERIN!
In einem Anflug von bizzeli Naivität und erhöhter Temperatur, schrieb ich letztes Wochenende, als ich mal wieder von den Bakterien aus der Arbeit aufs Kreuz gelegt wurde, nach einer müssigen Diskussion um Kinder, einen Thread auf Twitter.
Denn während manchen Eltern und ihren Kindern gefühlt immer die Sonne aus dem Hintern scheint, müssen kinderlose Frauen ja immer traurig, verbittert und überhaupt ein verdammt hartes Leben haben ohne Kind am Rockzipfel. Dem wollte ich mit dem Thread für das kinderlose Leben entgegensteuern, voila:
Als kinderlose habe ich auch Vorteile, mal abgesehen von dem ganzen Mitleid der Gesellschaft 😉
Der Shitstorm hielt über Tage an und erreichte in 24 Stunden ca. 250.000 Menschen. Ja, so habe ich auch geschaut. Über 900.000 Tweetimpressionen in allen Tagen, normalerweise habe ich um die 300.0000 im Monat. Als würde das Universum von meinen Kindern abhängen, oder der Teufel persönlich emporsteigen und alles abfackeln, weil ich keine Kinder gebäre.
Mütter, die sich erklärten, ihr Leben mit Kindern erklärten, ihre Freiheit mit Kindern erklärten, verteidigten, Missionarinnen und Missionare für „das einzig gute Leben ist mir Kindern“ auf harter Tour, Verfechter der guten alten Zeiten, die mir schrieben, dass ich meine Lebensaufgabe nicht erfülle, wenn ich keine Kinder gebäre, das sie mich am liebsten von der Rente ausschließen würden (in Deutschland wohlgemerkt) Meine Gründe wären ja keine richtigen Gründe keine Kinder zu bekommen, sondern sind einfach Ausreden. Ja, AUSREDEN. Als würde ich mich zieren in die Dorfkneipe zu gehen und mir deswegen was aus dem Ärmel ziehen muss.
Eigentlich habe auch nur einen einzigen Grund, warum ich keine Kinder will und der ist: (OBACHT, JETZT GENAU UFBASSE!)
Ich habe einfach keinen Bock auf eigene Kinder!
Und das als Erzieherin, die jeden Tag mit Kindern verbringt, nicht erst seit gestern. Denn auch das obligatorische „Ich hasse Kinder“ fiel in der Diskussion. Viele fanden es himmelhoch traurig, meinen Thread, dabei offenbarten sie eher ihre himmelhoch traurige Realität. Besonders Männer waren bei dem Thema extrem aggressiv und beleidigend. Ein besonderer Mann, stalkte mich sogar mit seinem Zweitprofil, nachdem ich sein Profil sperrte, denunzierte mich mit Screenshots auf seinem Profil und warum? Weil ich ihn von der Diskussion ausgeschlossen hatte. Dabei berief er sich auf seine Meinungsfreiheit.
Ja, du darfst als Mann sagen was du willst, es besteht aber kein demokratisches Recht von mir angehört zu werden. Zu aller Schande war es auch noch jemand, der von sich behauptete für Frauenrechte zu stehen. Seine Gefolgschaft brabbelte mich dann auch Tage später damit voll. Sind eh immer die besten. Sie sind nur für Frauen, die sich so benehmen, wie sie es gerne hätten. So sieht es nämlich in Wirklichkeit aus. Mann, ist ja auch kein Frauenhasser, weil Mann hat ja eine Frau zuhause…blablabla.
Als kinderlose Frau erfahre ich trotzdem was es heisst geliebt zu werden. Denn auch das wurde uns unterschlagen. „Aber die Liebe eines Kindes ist mit nichts zu vergleichen!“
Doch doch. Meine Selbstliebe übertrifft bei weitem alles, was mir die Aussenwelt oder eine Drittperson jemals geben kann.
Jemand der mir total ausgeliefert ist und absolut von mir abhängig, würde mich also so lieben, wie es nie jemand anderes vermag. WOW. Darauf kann ich gut und gerne verzichten.
Und wisst ihr was? Es ist egal was eine Brigitte, ein Klaus oder ein Michael davon halten. Ob sie mich für egoistisch halten, was ich auch klar bin, denn es ist mein Leben, in dem ich bestimme, was sich tut oder nicht tut. Wie selbstlos sind die Menschen, die Kinder in diese Welt setzen? Denn meistens hörte ich was von „Wer zahlt deine Rente?“ „Wer kümmert sich im Alter um dich?“ und „Im Alter wirst du einsam und verbittert sein!“ Ein Kind also, damit ich im Alter besser dastehe, keine Langweile habe und jemand der mich kostenlos pflegt? – Nein, danke.
Weil ich weder der Brigitte, dem Klaus oder dem Michael ein Kind schulde. Und wer glaubt der Generationenvertrag funktioniere, sollte sich nur mal mit Menschen die Rente beziehen unterhalten.
Dieser Thread erschien auch nicht als Rechtfertigung, sondern einfach mal als Perspektivenwechsel. Denn allzu oft wird kinderlosen Frauen Neid und Missgunst attestiert, auf Mütter und ihre Kinder. Kinderlos zu sein hat keine Vorteile. Kinderlos zu sein, das endet immer in Verbitterung, langweile, und ohne Sinn im Leben. Mitnichten!
Habt 5 Kinder, gar 10. Ich freu mich für euch. Ich gönne euch euer Glück, von Herzen. Akzeptiert ihr bitte auch, dass es eben nicht für alle das Glück bedeutet. Einige kamen dann mit der Aussage „Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Gründe im Leben glücklich machen sollen!“ Ja, DU, DU kannst es dir nicht vorstellen. Das hat aber mit meinem Leben und meiner Wahrheit nichts zu tun.
Ich und andere kinderlose Frauen feiern heute den Nichtmuttertag. Halleluja, ich bin keine Mutter! Dabei denke ich an mein nichtgeborenes Kind und bin glücklich mich dagegen entschieden zu haben. Auch für das Kind, dem vieles erspart geblieben ist.
Und auch wenn das für viele schwer vorstellbar ist; es gibt auch Frauen mit total schöner Kindheit, die sich keine Kinder wünschen.
Habt einen wunderbaren Sonntag, ob als Mutter, oder kinderlose Frau!
Paula
Ps. 30. Meine Legos liegen sicher nicht am Boden