Hello, it’s me

Ich dachte es wird mal wieder Zeit fĂŒr ein Lebenszeichen, fĂŒr alle die mir nicht auf meinen Social Media KanĂ€len folgen. Mir gehts soweit gut, der Winter nagt nur an mir um diese Zeit, wie jedes Jahr. Die Erinnerungen an den unbezwingbaren Sommer verblassen mit den sinkenden Temperaturen, es wird also allerhöchste Zeit das der FrĂŒhling kommt!

Denn meine Mauer aus Ablenkung, bestehend aus Arbeit, Weiterbildung und Weltflucht in die Gedanken hĂ€lt dem ganzen kalten Geschehen nicht mehr Stand.  Ich habe das  Pandemiegeschehen, schon lange nicht mehr aktiv verfolgt, ich lese immer nur Im Nachhinein, was die neuesten Verordnungen sind, da es sich eh gefĂŒhlt Tag zu Tag verĂ€ndert. Das Thema lĂ€sst mich irgendwie kalt und stumpf zurĂŒck, und wie ein Kind schliesse ich manchmal die Augen und hoffe beim Öffnen es war alles nur ein schlimmer Alptraum, der nun vorbei ist. Obwohl ich, wenn ich mich mit anderen vergleiche, zu den Gewinnerinnen in der Pandemie zĂ€hlen darf.

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Fuck it! Tue es!

Was haben diese Situationen miteinander? Ich sagte mir: Fuck it, tue es! denn ich hatte schon viel zu lange gewartet. Aus Bequemlichkeit, aus Gewohnheit, bisschen Angst, Hoffnung, dass es besser wird war auch dabei und der eigene Perfektionsanspruch. Nur eben, das lĂ€hmt immens und dann tut frau gar nichts wirklich, ausser passiv abwarten und immer unglĂŒcklicher werden. 

Singend und tanzend durch den Donnerstagmorgen 

Ich kam heute morgen nachhause und belĂ€stigte erstmal die gesamte Nachbarschaft mit meinem schiefen Gesang. (Nein, ich habe nichts getrunken) Selbst der Nachbar vom Haus gegenĂŒber schielte schon neugierig in mein Zimmer. Was er durch sein Fenster auf der gegenĂŒberliegenden Strassenseite sah, war eine tanzende und singende Frau. Seltener Anblick an einem Morgen, um 08:00 thats for sure. Erst vor paar Tagen wechselte ich auch jahrelanger Treue von iTunes zu Spotify und, das Ergebnis ist eine sehr sehr glĂŒckliche Paula. Ich wĂŒnschte heute, ich hĂ€tte diesen Schritt schon viel lĂ€nger gewagt.

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«Das Leben und Ben» – Das Hörspiel ist draussen!

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«Ich mache das alles nur, weil ich noch nie Freunde, Geld, Erfolg oder Sex hatte.»

 Jaja, was macht frau alles fĂŒr den Fame, doch ist der Spruch nicht von mir, sondern von dem Autor des Hörspiels, dass wir letztes Jahr aufgenommen haben, Wotsefak. Als er anfragte ob ich Lust hĂ€tte bei dem Hörspiel mitzumachen, liess ich mich nicht zweimal bitten.

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2020 – Ich mag dich nicht sonderlich, oder doch?

Na, wie geht es euch denn so, in Zeiten von Corona, Verschwörungstheorien a la Hildmann, den Streit um veraltete Begriffe und den BLM Movement? Ich muss zugeben, langsam ist die Luft bei mir draussen, und wir haben gerade mal so die Halbzeit geschafft. Das ich dieses Jahr noch keine wirkliche Auszeit hatte macht sich bemerkbar. Schreibblockade, dauernde innere MĂŒdigkeit, Kopfschmerzen aus der Hölle und auch der RĂŒcken macht zu schaffen. Vielleicht werde ich aber auch einfach nur alt und das sind nun die schleichenden Beschwerden einer Frau die langsam, aber sicher auf die 40 zugeht. Tja nun.

Eskapismus, ich vermisse dich, sehr!

Das Herzensprojekt lĂ€uft an, ich habe in ein paar Tagen offiziell Urlaub und kann es ehrlich gesagt kaum erwarten. Handy abschalten, den massiven Mental Load wegen der Arbeit in die Tonne kloppen und einfach nur das Leben geniessen. Denn in den letzten Wochen und Monaten habe ich wahrlich nichts anderes getan, als geschlafen, gegessen und gearbeitet. Private Kontakte wurden auf ein Minimum reduziert, und auch wenn Corona nicht wĂ€re, mir fehlte einfach die Kraft, weil die Arbeit all meine Energie frass und ich einfach keine Muse mehr hatte nach der Arbeit etwas fĂŒr mich zu tun, so wie ich das gewohnt bin.

Keine Reisen an Ostern, keine an Pfingsten, keine Wochenendtrips nach Paris oder Berlin – keine Fusion, und ja, ich weiss sehr wohl wie das klingt. Verwöhnt, es gibt andere Probleme, andere Z.B bangen um ihre Existenz. Aber das ist nun mal meine RealitĂ€t, ich darf traurig sein.

Ich spĂŒre aber auch eine innere MĂŒdigkeit, aufgrund der ganzen Sachen, die im Moment laufen. Kaum ist etwas ĂŒberstanden, kommt einem schon das nĂ€chste entgegen, dass man verkraften und verarbeiten muss.

BAM! BAM! Und nochmals BAM!

Als wĂ€re also das alles schon nicht genug, kam 2020 mit einer weiteren massiven Überraschung um die Ecke und knallte sie mir vor die FĂŒsse.

Ich habe von jetzt auf gleich zwei Neffen bekommen – Jawohl, ich bin nun die coole Tante, die ich schon immer sein wollte.  Als sich der Halbbruder meines Vaters meldete vor zwei Wochen und ich erfuhr, dass meine Cousine zwei Kinder hat, war ich klar erstmal ĂŒberfordert und was weiss ich nicht alles. Es hiess immer sie wĂŒrden keinen Kontakt wollen. Und so von jetzt auf gleich, hat man wieder einen Teil der Familie zurĂŒck, Erinnerungen, gemeinsame Verwandte, alles nur ein paar Stunden entfernt.

Ganz ehrlich?

Ich hatte mich so an das Alleinsein gewöhnt, dass es sich auch jetzt noch komisch und fremd anfĂŒhlt. Plötzlich tauchten da Bilder auf, von mir als Kind, von meinen Eltern in ihrer Jugend, bei ihrer Hochzeit, auf Feiern, Videos von meinen ganzen Verwandten, die meisten davon schon lange tot. Ich war noch nie so froh Bilder aus meiner Vergangenheit zu sehen und noch nie so traurig und wĂŒtend zugleich.

Wie man nach aussen so glĂŒcklich aussehen kann, so zufrieden, die perfekte Familie und hinter den Kulissen war Gewalt, LĂŒgen und Intrigen, schlimmer als in einem Drehbuch von «Gute Zeiten, Schlechte Zeiten»! FĂŒr einen kurzen Augenblick kaufte ich ihnen das Theater sogar ab, bis man mich daran erinnern musste, dass das alles was dort auf den Bildern zu sehen ist eine Show war.

Hauptsache der Schein ist gewahrt

Ich merke wieder, wie meine Verachtung steigt, auf Menschen, die scheinheilig die heile Familienwelt nach aussen vorspielen nur um sich keine Blösse zu geben. Die ihren Kindern einblĂ€uen, dass «alles unter uns bleiben muss, es geht niemanden was an, was hinter verschlossener TĂŒre abgeht!» Nur um zum Schluss verstörte Kinder und zerstörte Seelen zu hinterlassen, anstatt das unausweichliche zu tun: Sich zu trennen. Niemanden ist geholfen, wenn die Eltern Tag und Nacht Konflikte austragen und auf biegen und brechen zusammenbleiben, wĂ€hrend alle darunter leiden, vor allem sie selbst!

Alle sahen so glĂŒcklich aus, auf den Feiern, beim Standesamt, beim Fotografen, so unfassbar fucking glĂŒcklich. Diese Scheinheilige Fassade aufrecht erhalten konnten sie gut. Sehr gut sogar, ich hĂ€tte selber fast vergessen, den ganzen Horror, das ganze Ausmass des Dramas, das andere liebevoll Kindheit nennen.  Als hĂ€tte Corona, der Verzicht auf alles was mir Spass macht und die massiven EinschrĂ€nkungen nicht gereicht, um mir und uns allen das Leben schwer zu machen, kam nun ein massiver Flashback zurĂŒck, der mich fast zwei Wochen aus den Schuhen haute. Die Welt blieb deswegen aber nicht stehen, ich musste funktionieren. NĂ€chte, in denen ich nur ein paar Stunden schlief waren an der Tagesordnung, TagsĂŒber die Arbeit in der Kita. PMS das mich fast ĂŒber zwei Wochen plagte, mit allem was es so zu bieten hat.

Es ist doch sooo wunderbar eine Frau zu sein, besonders an Tagen wie diesen. Zyklus, du bist ein Monster! Ein Monster, dass auf seelischen Stress mit noch mehr Symptomen, intensiveren Symptomen vorbeikommt. Danke fĂŒr nichts! Und klar, immer wenn man am verletzlichsten ist, kommt noch was oben drauf, und noch eins und noch eins. Sagen wir mal ganz vorsichtig: Ich ziehe in solchen Situationen schnell die Notbremse. Selfcare first, everything else
gaaaaaaanz weit hinten.

Reise in die Vergangenheit

Ich erfuhr Dinge, unfassbare Dinge, wirklich traurige Geschichten, die alles noch viel schlimmer fĂŒr mich machten, als bisher. Aber dazu ein anderes Mal, ich muss da erstmal nĂ€her nachforschen und nachfragen. Immerhin habe ich nun eine Verbindung, um meinen Vater kennenzulernen, bevor die Schizophrenie und der Alkoholismus sein Leben und das unserer gesamten Familie auf den Kopf stellte. Und weil Corona noch tobt, bleibt mir nur die Verbindung ĂŒber das Internet. Oh, wie dankbar ich bin in den letzten Monaten fĂŒr das Internet, mehr als auch schon.

Passt auf euch auf und bleibt gesund! Und drĂŒckt mir die Daumen, dass mein Corona Test negativ ist. Jaja, das Jahr lĂ€sst hier wahrlich nichts aus.

Lockdown – Corona als Chance

Am 11 Mai sollen die Schulen nun langsam wieder ihre Tore öffnen, viele Eltern atmen nun erleichtert auf. Denn so einfach Kind, Beruf, Familie, Haushalt und das eigene restliche (gerade gegen 0 existente) privat Leben auf die Reihe zu bekommen erwies sich als fast unlösbare Aufgabe. Doch haben die Eltern auch was daraus gelernt? Hat die Politik daraus gelernt und wie wird sie handeln?

 

Wie es vorher lief

Ich erinnere mich an Lehrerinnen, die von Eltern zur Schnecke gemacht wurden, weil ihre Kinder schlechte Noten nachhause brachten. Die schuldigen waren natĂŒrlich die Lehrerinnen. Ich erlebe auch oft als Erzieherin, dass die Eltern uns die Schuld geben, wenn das Kind nicht die von den Eltern gewĂŒnschte „Leistung“ erbringt.

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Lockdown – Ich habe SuperkrĂ€fte!

Nein nein, ich drehe nicht durch, anhand der jetzigen, besonderen Lage. Auch ist das kein misslungener Aprilscherz. Ich habe SuperkrÀfte!

Nein nein, ich drehe nicht durch, anhand der jetzigen, besonderen Lage. Auch ist das kein misslungener Aprilscherz. Ich habe aber nach vielen GesprĂ€chen mit diversen Menschen festgestellt, dass ich SuperkrĂ€fte habe. Leider kann ich nicht fliegen, oder mich wo hin teleportieren, aber ich habe an mir Eigenschaften entdeckt, die mir bisher zwar bewusst waren, doch ich hatte sie nicht als SuperkrĂ€fte erkannt. ACHTUNG: Das ist ein Beitrag, in dem ich mich selber lobe und mein dezentrales Umfeld. Wenn du sowas als arrogant und abgehoben erachtest, bitte hier entlang.

  • Ich kann mich anpassen
  • Ich kann alleine sein
  • Ich kenne Langeweile nicht
  • Ich hĂ€tte kein Problem damit monatelang zuhause zu bleiben
  • Ich bin unabhĂ€ngig

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Lockdown – Hinterfragt

Empörung wegen des Klimas, den BuschbrĂ€nden, die FlĂŒchtlinge, die ertrinken im Mittelmeer oder jetzt verfrieren. Kinder die auf der Welt verhungern.

Ärgern das die ÖV immer mehr verstopft sind.
Ärgern am Morgen was ich jetzt anziehen soll,
Ă€rgern, weil die Mieten zu hoch sind und sowieso drehen wir ja alle am Rad.
Immer mehr. Immer schneller. Immer perfekter. Immer professioneller.
Immer radikaler. Immer egoistischer.

GASTBEITRAG

 

Warum fallen wir in schockstarre wegen des Coronavirus? Warum fordern junge Menschen strengere Vorschriften und eine klare Haltung der Politik als Ă€ltere Personen? Wir sind doch so freiheitsliebend, flexibel, immer verfĂŒgbar, belastbar. Alles ist terminiert: Yoga, Fitness, Wandern Skifahren, Klettern, Tauchen, HĂ€ngen, Kochen fĂŒr sich, Kochen fĂŒr Freunde, Kino, Tanzen, Party Openair. Das Radio schreit laut raus wie spassig alles ist, jede Stunde weist du wie das Wetter wird und auch politisch weisst du Bescheid.

Empörung wegen des Klimas, den BuschbrĂ€nden, die FlĂŒchtlinge, die ertrinken im Mittelmeer oder jetzt verfrieren. Kinder die auf der Welt verhungern.

Ärgern das die ÖV immer mehr verstopft sind.
Ärgern am Morgen was ich jetzt anziehen soll,
Ă€rgern, weil die Mieten zu hoch sind und sowieso drehen wir ja alle am Rad.

Immer mehr. Immer schneller. Immer perfekter. Immer professioneller.
Immer radikaler. Immer egoistischer.

Und jetzt stehen wir da und können nur noch Nahrungsmittel und Medikamente konsumieren. FĂŒr Klopapier muss man paar Tage warten, weil gewisse Menschen zwar auf dem Balkon klatschen fĂŒr die Helden unseres Alltages, gleichzeitig sich einen Scheiss kĂŒmmern, ob die, die uns den Arsch retten nach Feierabend auch noch was bekommen, wenn sie einkaufen gehen.

Und da ist er- der verdammte Egoismus unserer Gesellschaft.

Lieber eingesperrt sein fĂŒr 4-8 Wochen, um seinem Egoismus zu frönen.
Ja so muss niemand RĂŒcksicht nehmen auf den andern.

Überall haben wir gespart, als Gesellschaft optimiert, alles fĂŒr wenige. Wenig fĂŒr viele. Wir haben es mitgetragen und unterstĂŒtzt.

Und jetzt?

Jetzt haben wir Angst, das wir sterben könnten dahingerafft durch einen primitiven Virus. Wir haben Angst, dass wir nicht richtig versorgt werden im Spital, wenn alles ĂŒberlastet ist. Ja, weil wir ein System mitgetragen haben, das immer weiter abgebaut wurde.

Sozialleistungen, IV, Bildung, Umweltschutz, Bettenanzahl in den SpitÀlern. Jetzt die grosse Ratlosigkeit. Sicherheit, Struktur- einfach weg. Keine Ablenkung mehr, ausser die Sozialen Medien. Konzerte und alles Mögliche, was gestreamt werden kann wird gestreamt. Festhalten am Bildschirm. Aber ja, ab und zu auf den Balkon und klatschen. Wow, wir sind echt der Wahnsinn.

Ist es das, was wir uns wĂŒnschen?

Wir nehmen uns in Geiselhaft eines Virus. Lassen es zu das in der Schweiz Notrecht herrscht und wir abnicken. Wir schreien gleich auf, wenn sich jemand wagt Kritik kund zu tun. Wow…

Ist es noch verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig, was hier abgeht? Ich denke nicht. Wir haben die Bodenhaftung verloren wie wir mit unserem Planeten interagieren. Das GefĂŒhl verloren einzuordnen, zuzuhören eigenstĂ€ndig und kritisch zu denken. Der Egoismus setzt dem ganzen noch die Krone auf. Die Krone auf Corona!

 

Foto & Beitrag: Daniel Beck

Lockdown – Zeit

Manchmal denke ich mir, dass alles nur ein schlechter Traum ist, aus dem ich bald erwache, doch das dachte ich bei Trump auch.

«Geht es noch lange?» «Wie lange noch?» «Siiiiiinnnd wir schon daaaaa?» Das sind nicht einfach Fragen die Kinder stellen, wÀhrend man mit ihnen unterwegs ist, nein. Das sind Fragen, die auch gerade sehr aktuell sind. Experten sprechen davon, dass diese Pandemie bis zu zwei Jahre andauern kann. Zwei. Ganze. Jahre!

«Das Robert Koch-Institut stuft die RisikoeinschĂ€tzung fĂŒr Menschen als „hoch“ ein, nach EinschĂ€tzung seiner Experten könnte die Pandemie bis zu zwei Jahre dauern. Virologen gehen davon aus, dass binnen zwei Monaten elf Millionen Deutsche infiziert sein könnten.»

Quelle: Zeit

Manchmal denke ich mir, dass alles nur ein schlechter Traum ist, aus dem ich bald erwache, doch das dachte ich bei Trump auch. Also ja, was tun? Schritt fĂŒr Schritt gewöhnen wir uns an die neue RealitĂ€t. Wie gestern bereits geschrieben, hatte ich ein schlechtes Gewissen, bei dem Gedanken daran einen Spaziergang alleine zu machen. Ich denke, jetzt wo das Wetter noch grauenhaft ist stört es mich wenig. Doch der FrĂŒhling steht vor der TĂŒre, der Sommer ist zum greifen nah.

 

Zwei Jahre

An den Gedanken muss ich mich erstmal gewöhnen. Mir ist bewusst, dass andere Menschen wirklich schlimmere Probleme diesbezĂŒglich haben und mein Denken um evtl. zwei Sommer, die nicht nach meinem Gusto laufen werden sehr egoistisch ist, aber ich schreibe hier nur ĂŒber mich, meine Empfindungen, nicht im Namen aller. NatĂŒrlich habe ich auch Hoffnung, dass es schneller vorbei ist, doch stelle ich mich lieber mental auf ein Worst-Case-Szenario ein, um mich positiv ĂŒberraschen zu lassen, wenn das Gegenteil eintritt.

Protipp: Keine LektĂŒre zur letzten Pandemie lesen, wenn ihr ruhig schlafen wollt.

Ob wir uns auch an geschlossene Grenzen gewöhnen mĂŒssen? Daran, dass wir am Wochenende zuhause bleiben mĂŒssen, statt unsere Freunde zu treffen? Kein Kino, kein Restaurantbesuch- unser soziales Leben wird sich online abspielen. FĂŒr einige Ă€ndert sich also kaum was, die Introvertierten werden kaum MĂŒhe haben zuhause zu bleiben.

Und auch ich bin dem ganzen nicht abgeneigt, denn extrovertiert bin ich nur im Sommer – aber 2 Jahre? Auf der anderen Seite hĂ€tte ich genĂŒgend Zeit die BĂŒcher, die ich angefangen habe zu schreiben. All die Projekte in meinem Kopf auf Papier zu bringen. Nicht nur, dass wir unser Freizeitverhalten umstellen mĂŒssen, auch unsere Arbeit wird in nĂ€chster Zeit eine andere sein. Selbst wir in der Kita stellen nun so einiges um, um den Kontakt zu den Kindern, die zuhause sind, nicht zu verlieren. Alle PlĂ€ne der letzten Wochen fĂŒr die kommenden Wochen, vielleicht Monate mĂŒssen ĂŒber Bord geworfen werden. Neue Strategien entwickelt werden.

Oh, the irony here

Und ist es nicht Ironie des Schicksals, dass ich in einer Diktatur geboren wurde, mit geschlossenen Grenzen und leeren Regalen und das gleiche im Jahr 2020 im reichsten Land der Erde erlebe? Ja, was letztes Jahr noch geklungen hÀtte wie ein schlechter Witz, ist nun RealitÀt. Und doch möchte ich das Beste daraus machen, denn wir alle wissen wie sehr Zeit sich zieht, wenn wir auf etwas warten. Ob es nun 2 Minuten sind, oder zwei ganze lange Jahre, im schlimmsten Fall.

WÀhrend ich und andere in den Genuss aller möglichen Entertainment Möglichkeiten zuhause kommen, sterben an den Grenzen zu Europa Menschen.

«Es ist untergegangen, wie auch nicht, in all den Nachrichten dieser Tage: Sehr viel weist darauf hin, dass griechische Polizisten in den letzten Wochen mehrere Menschen an der Grenze zur TĂŒrkei getötet haben. Es ist nur eine Facette einer flĂ€chendeckenden Entrechtung von FlĂŒchtlingen in Griechenland in diesen Wochen.

Und die EU? Sie mĂŒsste ihr eigenes Recht durchzusetzen, das die FlĂŒchtlinge schĂŒtzen soll. Doch ein Verfahren gegen Griechenland wird es nicht geben. Man sei sich „der schwierigen Situation“ auf den Inseln bewusst und versuche sie zu bessern, hieß es dazu nur am Donnerstag aus BrĂŒssel. Denn wir haben jetzt eigene Sorgen.»

Quelle: TAZ

 

Schutzlos dem ganzen ausgeliefert, nicht nur im Ausland

Selbst in der schönen Schweiz wird in den Asylzentren wohl wenig «Social Distancing» möglich sein, oder in FrauenhĂ€usern. Weiter sind Menschen in Gefahr, fĂŒr die das Zuhause kein sicherer Zufluchtsort ist, ich kenne das nur all zu gut.

Die Stadt hat immerhin die Notschlafstellen auf 24 Stunden Betrieb umgestellt, doch wie wird die Gesundheit der Menschen vor Ort geschĂŒtzt, die Menschen, die dort leben und arbeiten mĂŒssen? Auch die Kitas haben solange offen, bis wir andere Weisungen bekommen. Wird es bald Tests geben, fĂŒr uns Menschen, die an der Front stehen? Denn das wird oft vergessen: Was bringt der beste Schutz, und die QuarantĂ€ne der anderen, wenn wir TrĂ€ger sind, die tĂ€glich im Kontakt zu anderen stehen?

Zeit

Ob ich in Kurzarbeit gehe oder nicht, ist mir gleich, wenn ich mich anstecke, dann ist das so. Ich bin gesund und habe eine Chance zu genesen. Ich werde mein Bestes tun um die Menschen um mich herum zu unterstĂŒtzen. Ich mache mir einfach Sorgen, wenn das wirklich so lange anhalten wird, wie es fĂŒr uns alle weitergeht, wie die Ressourcen in den KrankenhĂ€usern aufgeteilt werden, was aus den ganzen Existenzen wird, wie man das alles finanziert bekommt.

Nur die Zeit wird es zeigen. Zeit die fĂŒr uns und auch gegen uns arbeitet. Bis ein Impfstoff gefunden wird können im schlimmsten Fall Jahre vergehen, die WHO spricht von 18 Monaten, im besten Falle. Doch dann muss das ja alles noch getestet werden. Es ist eine belastende Situation fĂŒr alle, doch vor allem fĂŒr die Menschen, die kein warmes zuhause haben und all die Vorteile eines Systems haben wie wir in Europa. Ich fĂŒhle mich machtlos, gerade lĂ€uft im Radio Always Look on the Bright Side of Life“

Das erinnert mich an ein Zitat von Fred Rogers:

“When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, „Look for the helpers. You will always find people who are helping.”

Nur bin ich in diesem Fall dieser Mensch, der hilft, was gibt mir Hoffnung?

 

Positiv getestete ErkrankungsfÀlle: 8060 Personen

Verstorben: 66 Personen

 

Quelle: BAG

Lockdown – Corona lacht ĂŒber meine und deine PlĂ€ne

Menschen auf der ganzen Welt mĂŒssen ihren alten Alltag hinter sich lassen, sich tĂ€glich neu orientieren und zurechtfinden in der neuen Welt. Diese Idee, dass man draussen was verpasst hat nun Pause.

„Life is what happens to you while you’re busy making other plans.“

Darling Boy, John Lennon 

 

Ich bin ein Mensch, der gerne im Voraus plant. Mein Jahr ist bis auf den letzten Tag verplant. Reisen, Festivals, Partys, Tagungen, Workshops, Weiterbildung, Kongresse, Konzerte, Museen, VortrĂ€ge. Ich bin mitten in den PrĂŒfungen fĂŒr das Zertifikat Leadership SVF. In einer Woche sollte mein Astrophysik Lehrgang wieder starten. Ende des Monats hĂ€tte ich Digitalism und Coco Rosie live sehen bzw. hören können. An Ostern wollte ich wieder ein paar Tage nach Amsterdam, um den ersten Mai nach Berlin, im Anschluss mal ein wieder ein Wochenende in Paris flanieren und an Pfingsten nach Portugal. Juni erneut nach Berlin, dann nach LĂ€rz und so weiter und so fort.

Und dann kam Corona

Zum GlĂŒck bin ich jemand der trotz der weitenlĂ€ufigen Planung erst kurz vorher FlĂŒge bucht, weil eben, wer weiss was bis dahin passiert. Und schon beim Schreiben merke ich, wie voll mein Leben ist. Wie durchgetaktet das gesamte Jahr ist. Nicht, dass mir das nicht bewusst gewesen wĂ€re, aber nun fĂ€llt es eben umso mehr auf. Ich dachte mir nĂ€mlich schon letztes Jahr um Weihnachten rum, dass ich dieses Jahr kĂŒrzertreten möchte. So wie jedes Jahr, wenn ich ehrlich bin. Doch gelungen ist mir das nie. Ich bin zu hungrig, nach Erlebnissen, Erfahrungen und neuem Wissen.  Ich bin getrieben, das Leben ist kurz und so gönne ich mir meine Erholung, an den Tagen wo mal nichts ansteht. Am liebsten Alleine, um mich von allem zu erholen.

Ruhige Phasen hat es zwar im Winter, doch die fiel das Jahr auch aus, durch die Leadership Weiterbildung, jeden Samstag, Dienstag war der Astrophysiklehrgang und Mittwoch hatte ich auch ein paar andere VortrĂ€ge in der Uni gebucht. Tja. Nun ist FrĂŒhling und es wĂ€re Zeit, mal wieder unter die Leute zu kommen – Pustekuchen! Und nun, nun muss ich es gestehen: Trommelwirbel: Es war eine gute Entscheidung wieder meine Social MediakanĂ€le zu aktivieren, wieder mit allen in Kontakt zu treten, die ich nun 1.5 Jahre nicht gehört habe. Sonntagabend zu Bebetta tanzen, die schon seit Jahren ein Set im Pijama aus ihrem Bett streamt, herrlich, einfach herrlich. Aber ich schweife nun ab, tut mir leid.

This will also change

Das ist ein Motto von einem meiner Lieblingsfestivals. Ihr mĂŒsst kein total verplantes Leben fĂŒhren, um nun auch zu merken, wie anders alles ist. Wie sehr wir uns an unseren Alltag gewöhnt haben, an unsere RealitĂ€t. Und die sieht fĂŒr jeden nun mal anders aus, ob uns das bewusst ist, oder nicht. Ich stehe vor ganz anderen Herausforderungen, als jemand der alleinerziehend ist, und trotz geschlossenen Schulen weiterarbeiten muss. Gesund bleiben ist meine grösste Sorge, wobei das ja bei jungen Menschen nicht zwangslĂ€ufig bedeutet, dass wir Corona nicht ĂŒberleben werden. Ich habe keine Geldsorgen, oder ExistenzĂ€ngste. Als Angestellte stehen mir Wege offen, wo ich mir finanzielle Hilfe holen kann, im Falle einer kompletten Schliessung der Kita.

Alles ist anders – fĂŒr alle

Doch wir alle stehen nun mitten in der verĂ€nderten Welt. Von jetzt auf gleich hat sich alles geĂ€ndert. Seit heute auch in Deutschland. Restaurants, Clubs, Cafes, usw., alles hat zu. Hier in der Schweiz gibt es die Notbetreuung in den Kitas und Horts und eine die eben arbeiten muss bin unter anderem ich. Wir mĂŒssen uns umstellen, flexibel sein, als wĂŒrde das Virus einigen nicht schon Angst genug machen, kommen jeden Tag VerĂ€nderungen dazu, ob wir wollen oder nicht. Wir sind gezwungen umzudenken, das macht Angst, und Angst verunsichert. Wir Menschen sind Gewohnheitstiere.

Angst fĂŒhrt auch zu diesen panischen hamstern, von allen möglichen Sachen, ganz vorne mit dabei: Toilettenpapier! Was die Menschen damit machen, das bleibt wohl ihr Geheimnis. Dass ich und andere in den ersten Tagen nach der Arbeit nicht an dazu kamen Obst und GemĂŒse zu kaufen, weil alles weg war- geschenkt. Zum GlĂŒck hat sich das nun langsam normalisiert, und die PanikkĂ€ufe sind rĂŒcklĂ€ufig. Es könnte aber auch sein, dass die Menschen nun im Grosshandel einkaufen, weil der nun auch fĂŒr den Ottonormalverbraucher seine Tore geöffnet hat, um höchstwahrscheinlich noch irgendwie Umsatz zu generieren.

Und doch hat es nun was befreiendes, diese Zwangspause fĂŒr alle. «Wie an Weihnachten, nur eben mit Besinnung, da alles zu hat» lachten wir noch heute am KĂŒchentisch. Ja, genau so. Menschen auf der ganzen Welt mĂŒssen ihren alten Alltag hinter sich lassen, sich tĂ€glich neu orientieren und zurechtfinden in der neuen Welt. Diese Idee, dass man draussen was verpasst hat nun Pause. Das fĂ€ngt schon mit der Frage an, was man heute isst, wenn man es gewohnt war, tĂ€glich in der Kantine des Arbeitgebers zu speisen. Und was man kocht, wenn die gewĂŒnschten Zutaten nicht mehr im Laden erhĂ€ltlich sind.

Denn wir sind sehr verwöhnt. Alles zu Jederzeit ist nun aber vorbei. Was stellt man nun mit der Freizeit an, wenn man Zwangsbeurlaubt wurde? Vor allem: Was tun zuhause, wenn man sich nicht draussen mit x AktivitĂ€ten, Menschen oder KonsumgĂŒter von seiner Existenz ablenken darf? Es ist eine gute Zeit fĂŒr Einkehr, Hinterfragen, Sortieren und Ordnen. Von GegenstĂ€nden, Gedanken, ja manchmal auch das gesamte Leben. Andere bibbern um ihre Existenz, andere haben Angst um ihre Ă€lteren Verwandten oder andern Risikopatienten.

Drei Tage QuarantÀne so far

Also ich bin etwas traurig, dass ich morgen wieder in die Arbeit muss. Denn die drei Tage zuhause taten mir richtig gut. Nichts eilt mehr draussen, keine Termine, keine Verabredungen, so konnte ich mich den AktivitĂ€ten widmen, die ich liebe: Ausschlafen, kochen, Netflix bis tief in die Nacht, mit Freunden in Kontakt treten, BĂŒcher lesen. Heute habe ich meinen Kleiderschrank ausgemistet, Schuhe entsorgt, gekocht und wollte einen kleinen Spaziergang machen. Und es war spannend, was beim Gedanken daran passierte. FrĂŒher wollte ich einfach fĂŒr mich sein, beim Spazieren in der Natur, was natĂŒrlich ein Ding der Unmöglichkeit ist an einem Sonntag.

Heute habe ich ein schlechtes Gewissen bekommen, an den Gedanken hinauszugehen, obwohl ich sicher ganz alleine gewesen wĂ€re. Tja, so schnell Ă€ndert sich die eigene RealitĂ€t. Hab stattdessen gebĂŒgelt und dabei getanzt, ab und an hatte ich aber auch Tiefs und Angst, vor dem was noch auf uns zukommen könnte. Aber auch das darf Platz haben. Es ist normal Angst zu haben, diese Situation ist fĂŒr uns alle neu. Es ist ok auch zu weinen, verzweifelt zu sein. Vertraut euch aber jemanden an, sprecht darĂŒber.

Zu meinem Beitrag gestern möchte ich noch ergÀnzen: Wenn du alleine bist, ohne Familie oder in einer schwierigen Situation mit deinen Eltern und jemanden zum zuhören brauchst, darfst du mich gern via E-Mail, Messenger oder auf meinen KanÀlen kontaktieren! Bitte, keine Scheu und Scham. Wir sitzen im selben Boot.

 

 

Anzahl positiv getesteter ErkrankungsfÀlle
7014 Personen

Verstorben
60 Personen

Quelle: BAG

 

Wer es genauer wissen möchte, wie hoch die Zahl der Infizierten ist, oder die Zahl der Menschen die sich von Corona erholt haben, hier lang.

Lockdown – Day one

Jahrelange BemĂŒhungen, all die KĂ€mpfe fĂŒr mehr Anerkennung und WertschĂ€tzung erledigt nun der Virus fĂŒr uns. Holt uns wieder runter auf den Boden der Tatsachen. Die Party ist vorbei.

Ich wache auf, checke meine E-Mails. Meine anstehenden PrĂŒfungen wurden abgesagt. Es wĂ€ren nur noch die mĂŒndlichen PrĂŒfungen, man könnte das mit der heutigen Technik lösen, geht es mir durch den Kopf. Nun ja, scheint nicht nur in Deutschland Neuland zu sein. Der erste Blick, weg von meinem Handy, fĂ€llt auf meinen offenen Kleiderschrank. Die Festivals im Sommer, ungewiss. Osterferien, ungewiss. Ich tapse ins Bad, treffe danach auf meine Mitbewohnerin, sie ist selbststĂ€ndig. Darf ihre Praxis nicht mehr öffnen. Ich muss mich beeilen, muss in die Arbeit.

Wir sprechen uns ab mit dem Einkauf, ich wĂŒrde gern mal wieder GemĂŒse essen, oder Obst. Beides habe ich seit Freitag nicht mehr in den LĂ€den bekommen. Die Leute hamstern wie verrĂŒckt, allen voran Toilettenpapier. Was zum Teufel machen alle mit so viel Toilettenpapier? Dass die Grundversorgung nicht unterbrochen wird, hatte der Bund ja nicht nur einmal erwĂ€hnt. Wenn ich mir aber so die LĂ€den ansehe, bin ich mir nicht so sicher.

Plötzlich WertschĂ€tzung – Danke, Corona!

Ich habe nun einen systemrelevanten Beruf. Ich bin fĂŒr die Gesellschaft von Ă€usserster Wichtigkeit. Denn wer betreut all die Kinder, deren Eltern in anderen systemrelevanten Job tĂ€glich ihren Dienst antreten mĂŒssen? Plötzlich erinnert sich die Gesellschaft daran, auf wessen RĂŒcken alles funktioniert, am Leben erhalten wird. Die Stadt ZĂŒrich hat hier ein Infoblatt fĂŒr Eltern und Einrichtungen herausgegeben, hier zu finden.

„Und Polizisten erhalten als «systemrelevante Gruppe» nun besondere UnterstĂŒtzung bei der Kinderbetreuung, um weiterhin im Dienst bleiben zu können.“

Quelle: Tagesanzeiger

Ist doch toll, dass alle auf die Kinderbetreuung angewiesen sind. Wo ist nur Ruhm & Ehre, besseres Gehalt?

Jahrelange BemĂŒhungen, all die KĂ€mpfe fĂŒr mehr Anerkennung und WertschĂ€tzung erledigt nun der Virus fĂŒr uns. Holt uns wieder runter auf den Boden der Tatsachen. Die Party ist vorbei. Wie lange das so bleibt wird sich zeigen. Ich bin mir sicher, dass es mit einem Monat nicht getan ist. Denn so lange soll der Lockdown in der Schweiz gehen.

Der Tagesanzeiger hat fĂŒr uns zusammengefasst, was noch möglich ist, wer schliessen muss

«Geöffnet bleiben dĂŒrfen nur noch LebensmittellĂ€den, BĂ€ckereien, Metzgereien und Apotheken. Alle anderen GeschĂ€fte bleiben ­geschlossen – vom Kleiderladen bis zum GeschĂ€ft fĂŒr Accessoires. Auch sĂ€mtliche GemĂŒse- und FrĂŒchtemĂ€rkte fallen aus. Unklarer ist die Regelung bei 24h-Shops, wie dem Take Express an der Langstrasse.»

«Erlaubt ist nur noch, was nicht in einem Lokal stattfindet – Lieferservices, Pizzakuriere. Alle Restaurants, Bars, Clubs, CafĂ©s bleiben zu. Bei den Lieferservices der Stadt herrscht einige Stunden nach der Medienkonferenz des Bundes noch Unklarheit.»

Quelle: Tagesanzeiger

Was das fĂŒr mich bedeutet

Was das fĂŒr mich persönlich bedeutet: Ich muss weiterarbeiten. Ich muss weiter pendeln. Ich kann nicht zum Friseur, oder zum Fitnessstudio. Ich kann ich nicht mehr frei bewegen, weder reisen noch mich mit Freunden treffen. Mein bester Freund ist nĂ€mlich in der Risikogruppe. Ich muss zuhause aufpassen, und mich von den Nachbarn fern halten. Evtl. fĂ€llt der Festivalsommer ins Wasser. Friseur ist in den nĂ€chsten Wochen auch nicht drin.

Alles in allem halb so wild. Eigentlich. Denn ich und andere kennen diesen Verzicht so nicht. Ich erinnere mich zwar noch dunkel an die Zeit in RumĂ€nien, an leere Regale, ungenĂŒgende Versorgung der Bevölkerung (was hier wirklich nur durch die HamsterkĂ€ufe entsteht) und geschlossene Grenzen. Nur ist das eben auch schon 30 Jahre her. Mir machen eher die Menschen sorgen, die nun ihre Existenzen verlieren könnten. Die SelbststĂ€ndigen, die Menschen in der Gastronomie, die Kunstschaffenden usw. Mir machen die Alten Sorgen, die das Ganze noch auf die leichte Schulter nehmen. Denn egal wohin man sieht in den letzten Tagen, ĂŒberall Greise Ü70.

Bleibt endlich zuhause, verdammt nochmal!!

Ob beim Einkaufen, am Sonntag in Rapperswil an der Seepromenade, oder auf BĂ€nken in der Sonne. Es bringt nĂ€mlich genau 0, alle nachhause zu schicken, wenn die Risikogruppe munter in der Menge flaniert. Und es gibt Hilfe, Hilfe fĂŒr jeden einzelnen. Im Netz und auch offline hat sich eine Armada in Position gebracht, um allen unter die Arme greifen zu können, egal um was es geht.

Ob telefonieren gegen die Einsamkeit, Einkaufen, Besorgungen, Gassi gehen mit dem Hund, Babysitter Angebote usw. Auch an Bushaltestellen hÀngen BlÀtter mit Hilfsangeboten und Telefonnummern, um auch wirklich jeden zu erreichen, aber vor allem die, die kein Internet haben, oder sich nicht in den sozialen Medien aufhalten.

Leider sah ich auch ein paar Angebote, die versuchen Profit aus dem ganzen zu schlagen. Eine Anfrage diesbezĂŒglich wurde schon versendet. Es bleibt spannend. Es ist eine Zeit der Verunsicherung, aber auch eine Chance als Gesellschaft zusammenzuwachsen und Dinge grundlegend zu verĂ€ndern.

Zahl der Infizierten: 2269

Zahl der toten: 19