Empörung wegen des Klimas, den BuschbrĂ€nden, die FlĂŒchtlinge, die ertrinken im Mittelmeer oder jetzt verfrieren. Kinder die auf der Welt verhungern.
Ărgern das die ĂV immer mehr verstopft sind.
Ărgern am Morgen was ich jetzt anziehen soll,
Ă€rgern, weil die Mieten zu hoch sind und sowieso drehen wir ja alle am Rad.
Immer mehr. Immer schneller. Immer perfekter. Immer professioneller.
Immer radikaler. Immer egoistischer.
GASTBEITRAG
Warum fallen wir in schockstarre wegen des Coronavirus? Warum fordern junge Menschen strengere Vorschriften und eine klare Haltung der Politik als Ă€ltere Personen? Wir sind doch so freiheitsliebend, flexibel, immer verfĂŒgbar, belastbar. Alles ist terminiert: Yoga, Fitness, Wandern Skifahren, Klettern, Tauchen, HĂ€ngen, Kochen fĂŒr sich, Kochen fĂŒr Freunde, Kino, Tanzen, Party Openair. Das Radio schreit laut raus wie spassig alles ist, jede Stunde weist du wie das Wetter wird und auch politisch weisst du Bescheid.
Empörung wegen des Klimas, den BuschbrĂ€nden, die FlĂŒchtlinge, die ertrinken im Mittelmeer oder jetzt verfrieren. Kinder die auf der Welt verhungern.
Ărgern das die ĂV immer mehr verstopft sind.
Ărgern am Morgen was ich jetzt anziehen soll,
Ă€rgern, weil die Mieten zu hoch sind und sowieso drehen wir ja alle am Rad.
Immer mehr. Immer schneller. Immer perfekter. Immer professioneller.
Immer radikaler. Immer egoistischer.
Und jetzt stehen wir da und können nur noch Nahrungsmittel und Medikamente konsumieren. FĂŒr Klopapier muss man paar Tage warten, weil gewisse Menschen zwar auf dem Balkon klatschen fĂŒr die Helden unseres Alltages, gleichzeitig sich einen Scheiss kĂŒmmern, ob die, die uns den Arsch retten nach Feierabend auch noch was bekommen, wenn sie einkaufen gehen.
Und da ist er- der verdammte Egoismus unserer Gesellschaft.
Lieber eingesperrt sein fĂŒr 4-8 Wochen, um seinem Egoismus zu frönen.
Ja so muss niemand RĂŒcksicht nehmen auf den andern.
Ăberall haben wir gespart, als Gesellschaft optimiert, alles fĂŒr wenige. Wenig fĂŒr viele. Wir haben es mitgetragen und unterstĂŒtzt.
Und jetzt?
Jetzt haben wir Angst, das wir sterben könnten dahingerafft durch einen primitiven Virus. Wir haben Angst, dass wir nicht richtig versorgt werden im Spital, wenn alles ĂŒberlastet ist. Ja, weil wir ein System mitgetragen haben, das immer weiter abgebaut wurde.
Sozialleistungen, IV, Bildung, Umweltschutz, Bettenanzahl in den SpitÀlern. Jetzt die grosse Ratlosigkeit. Sicherheit, Struktur- einfach weg. Keine Ablenkung mehr, ausser die Sozialen Medien. Konzerte und alles Mögliche, was gestreamt werden kann wird gestreamt. Festhalten am Bildschirm. Aber ja, ab und zu auf den Balkon und klatschen. Wow, wir sind echt der Wahnsinn.
Ist es das, was wir uns wĂŒnschen?
Wir nehmen uns in Geiselhaft eines Virus. Lassen es zu das in der Schweiz Notrecht herrscht und wir abnicken. Wir schreien gleich auf, wenn sich jemand wagt Kritik kund zu tun. Wow…
Ist es noch verhĂ€ltnismĂ€Ăig, was hier abgeht? Ich denke nicht. Wir haben die Bodenhaftung verloren wie wir mit unserem Planeten interagieren. Das GefĂŒhl verloren einzuordnen, zuzuhören eigenstĂ€ndig und kritisch zu denken. Der Egoismus setzt dem ganzen noch die Krone auf. Die Krone auf Corona!
Foto & Beitrag:Â Daniel Beck