Warum das Fusion Festival keine Polizeipatroullien braucht

GASTBEITRAG –Marco Lehmbeck 

Die Polizei erscheint im Rückspiegel. Ich nehme die zweite Hand an das Lenkrad und drossele die Geschwindigkeit auf 45 km/h. Nicht, dass ich vorher zu schnell gewesen wäre, aber sicher ist sicher. Die Polizei fährt dicht hinter mir. Deutlich kann ich die Gesichtszüge der Beamten erkennen, in ihnen aber nichts lesen. Geht ein Rücklicht nicht? Habe ich vergessen, den Blinker zu setzen? Ein Stop-Schild überfahren? Ist mein TÜV aktuell? Bin ich angeschnallt? Ja, der Gurt sitzt fest. Die gelbe Ampel eben, war die überhaupt noch gelb? Hatte ich in den letzten Minuten das Smartphone in der Hand? Es ist wie es ist: Sobald die Polizei hinter, vor oder neben mir fährt, werde ich zu einem gehemmten Verkehrsteilnehmer. Nervös wie ein Fahranfänger. Eingeschüchtert allein durch die Autorität, die dem Amt eines Polizisten inne wohnt. Dass Polizeipräsenz sich also negativ auf die Stimmungslage auswirken kann, obwohl man „nichts zu verbergen chat“, ist mir und vermutlich den meisten Privatpersonen durchaus geläufig, auch wenn Neubrandenburgs Polizeipräsident Nils Hoffmann-Ritterbusch die Kreativität für diese Annahme fehlt.

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Das Ende der Toleranz ist erreicht…

Der Sommer war toll und neigt sich dem Ende zu, ich möchte heute mit einem ernsteren Thema wieder einsteigen. Es soll heute um Toleranz gehen und ihr Ende. Ich bin ja grosser Fan von „Leben und leben lassen!“ Doch so wie jeder seine Grenzen hat, habe ich diese auch und da beginnt da das Ende meiner Toleranz. Ich glaube am besten, ich mache mal eine kurze Liste, von Dingen, die ich nie nie nie im Leben tolerieren werde:

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Das Glück der anderen

„In der Not erkennst du wer deine wahren Freunde sind!“ sagt sich der Volksmund. Das mag zwar stimmen, doch auch wenn man gerade im Glück zu baden scheint, zeigt sich schnell wer Freund oder Feind ist. Wenn dann mal alles „richtig gut“ zu laufen scheint, ein schönes erfolgreiches Ereignis sich an das andere reiht und ihr euer Glück kaum fassen könnt, wie verhalten sich dann die Mitmenschen in eurem Umfeld? Freuen sie sich und unterstützen euch? Oder sind sie vor Neid zerfressen und neiden euch euer Glück? Natürlich würde es niemand offen zugeben, aber man merkt ab einem gewissen Punkt, dass irgendwas in der Luft liegt. Doch ich finde: Wer sich und sein Leben liebt, gönnt anderen auch ihr Glück und unterstützt sich gegenseitig. 

Feedback? Fehlanzeige… 

Ich erinnere mich, als ich letztes Jahr in Bayern war. Ich fragte den Mann meiner besten Freundin, wie er denn meine Blogs findet. Er redete sich raus, dass die Internetverbindung bei ihm zu Hause so schlecht sei und ausserdem; „Hast du schon XY`s Schwester gesehen? die war bei „Deutschland sucht den Superstar“, die geht voll ab! Hammer“…
Ähmm….ja, genau. Dumm nur, dass ich mal bei ihnen zu Besuch war und die Internetverbindung war grandios, denn besagter Herr hing die ganze Zeit im Netz ab.
Als er dann auch noch anfing als Ausländer in Deutschland über andere Ausländer zu hetzen im Netz war es dann vorbei mit der Freundschaft. Sorry – No Go!
Wer in einer Freundschaft nicht fähig ist zu kommunizieren oder zu kritisieren ist bei mir falsch. Eine Freundschaft muss das aushalten können! Wer alle Ausländer in einen Topf steckt, wo er selber drinsitzt, dann sowieso. 

Aber warum erzähl ich euch das alles? 

Im Moment läuft es bei mir wirklich gut. Ich bin endlich wieder in Zürich, die Blogs laufen,
die Sendung im TV macht Spass und ich habe nach dem „Jahr der Fortbildungen“ endlich mal wieder ein bisschen Freizeit und Privatleben da der Pendlerstress wegfällt. Im Job auch alles Tip Top und mein Tattooprojekt ist auch bald fertig. 9.5 Stunden voller Qualen liegen bereits hinter mir, hooray! Da könnte man meinen alles ist in Butter…bis das gestern passierte. 

„Du bist grosskotzig, ich brauche dich nicht!“ 

(Grundsätzlich sollte niemand jemanden brauchen, so als Notiz am Rande.)
Joa, da war ich also beschimpft worden von einer „Freundin“ als Angeberin. Komisch war aber vor allem: 30 Minuten vorher sollte ich sie abends noch wohin begleiten…Aha! Ihr war wohl sauer aufgestossen, was ich so auf meiner Facebook Seite teile und wie ich mein Leben führe. Nun ja, you can`t be everybodys darling I guess!
Und schon erstaunlich, wie es gewisse Menschen nicht ertragen können, wenn es anderen, ihrer Meinung nach, besser geht als ihnen. Don`t like your life? Change it! 

Nun, meine Facebookseite ist MEINE Seite! 

Da poste ich was ICH will und so oft ICH möchte. Wem das nicht passt, darf gerne entfreunden. Meine Facebookseite ist eine Monarchie, ihr versteht was ich sagen möchte? Ausserdem erspare ich mir mit Facebook einen Haufen Telefonate, denn die Leute sind  up to date. Und wenn man in 3. Ländern gelebt hat die letzten 20 Jahre, hat man halt noch einige Freundschaften, die über die Landesgrenzen gehen. Und ja, ich teile eben viel, alles was mich so interessiert, meine Blogs, die Sendung..aber hey! Ich verrate euch ein Geheimnis: Dafür ist Social Media da! Um sich zu vernetzen und zum Austausch von Informationen. 

Und wenn ich mir dann anschaue, wer mich beschimpft, kann ich die Gründe natürlich nachvollziehen: 

– Leute mit geringer Bildung 

Aus welchen Gründen auch immer das geschah. Muss jeder selber wissen, ist mir auch egal. Aber bitte hört auf zu motzen ihr bekommt keine Arbeitsstelle! Und die bösen, bösen Ausländer nehmen euch die Arbeit weg. Noch werde ich mir weiter anhören, dass ich ein Streber bin und „Wieviele Fortbildungen willst du denn noch machen?“ Ich lerne gerne, sorry, wenn du das nicht nachvollziehen kannst. Not my problem! In der Schweiz kann jeder den Schulabschluss nachholen, oder eine Ausbildung machen, wenn er will. Wenn er nicht will, schimpft er auf andere und auf das System und findet Ausreden. 

Und wenn du Panik schiebst, weil du denkst das Internet wird abgeschaltet, weil es im Postillion stand, werde ich dich auslachen und dich aufklären. Wer irgendeine Meldung übernimmt, ohne sie zu prüfen, der ist selber schuld, im Zeitalter des Internets, sorry! Auch wenn du denkst, dass deine persönlichen Erfahrungen, mehr wert sind als Jahrelange Studien weil, bei dir war es ja anders, werde ich mich berufen fühlen dir zu sagen, dass du eben kein Masstab bist, ob es dir dann passt oder nicht. Auch Bullshit Aussagen wie diese: „Gewalt gehört zum Islam, das ist ihre Kultur!“ gehen gar nicht und ich werde dich daran erinnern, dass die deutschen 2 (!) Weltkriege angezettelt haben. Wer Bullshit raus lässt muss mit Gegenwind rechnen…der Kopf ist nicht nur zum frisieren, und schminken da 😉

 

– Leute die nicht reflektieren 

Ich schmücke mich nie mit fremden Federn, noch habe ich geerbt, noch finanzierte mich je irgendwer, ich sehe also das Problem nicht. Angeberin? Ich habe mir alles selber erarbeitet. Niemand kam an meine Türe und schenkte mir das Leben, das ich heute führe. Eventuell, nur vielleicht, wenn du dich mal reflektierst und dich fragst: Warum Neide ich den Leuten ihr Glück? Warum ertrage ich es nicht, wenn anderen etwas gelingt? Warum bin ich im innersten so unglücklich über das Glück meiner Freunde? Und wenn du den Grund gefunden hast..wirst du erkennen, dass es was mit dir zu tun hat, warum du so reagierst, nie mit den anderen.
– Leute die den Hintern nicht hochbekommen 

Du bist faul und beneidest alle die mehr Disziplin haben als du und ihre Träume verfolgen? Dann solltest du eben an dir arbeiten. Auch Disziplin kann man lernen in kleinen Schritten. Oder du bist zufrieden mit dem was du hast und hörst auf zu meckern, verdammt nochmal! Nichts nervt mehr, als Angst haben zu müssen was man sagt, weil sich irgendwer wieder beleidigt fühlt. 

Ein Beispiel: 

 „Ach, du gehst zum Sport? Musst du mir das nun auf die Nase binden?“  

„Du hattest gefragt was ich heute Abend mache und ich habe dir eine Antwort gegeben“ 

– Leute die andere scharf verurteilen aber selber Toleranz erwarten 

Du kannst nicht erwarten, dass andere dich so akzeptieren wie du bist, wenn du kein gutes Haar an niemanden lässt. Toleranz ist einfach keine Einbahnstrasse Leute! 

Im Endeffekt darf man dann gar nichts mehr sagen, denn Menschen, die chronisch unzufrieden sind, werden alles so auslegen wie sie es brauchen:
„Ich gehe zum Sport!“   -Musst du das den Leuten unter die Nase binden?
 
„Ich gehe ins Museum, Theater, Oper…!“ – Ach, die Dame hält sich wohl für was Besseres!
 
„Ich habe dieses Jahr 3. Fortbildungen absolviert!“  – Und jetzt hältst du dich für besonders schlau oder was?
 
„Ich liebe meinen Job!“ -Schön für dich! 

Ganz ehrlich? I don`t give a shit! 

Ich werde mich und das Leben weiter feiern, wem es nicht passt, der darf dann gehen. It`s that easy. Meine Zeit ist zu schade sie mit Leuten zu verbringen, bei denen ich ständig aufpassen muss was ich sage um nicht irgendwem auf den Schlips zu treten. 

Die Opferrolle gewisser Zeitgenossen nervt 

Und auch allgemein in der Gesellschaft, wird es eher kritisch begutachtet, wenn jemand sich und seine Erfolge zu sehr feiert. Warum eigentlich? Ist man bereits eine Angeberin, weil man sich öffentlich freut, dass etwas gelingt? Oder sich auf die Schulter klopft deswegen? Für mich ist ein Angeber jemand, der eine riesen Klappe hat und nichts dahinter. Jemand der sich mit dem Erfolg von anderen schmückt, wie Papis Geld, das Erbe oder VIP`s die er kennt. 

Wie ist es bei euch? Hat euch jemand mal gesagt, dass ihr Angeber seid? Oder stösst euch jemand besonders sauer auf mit seinem Verhalten? Und warum? 

Ich bin Bisexuell, na und?

Nein, das soll kein Outing werden, denn wer mich lange genug und gut kennt, weiss das nicht erst seit gestern. Warum es also Thema ist? Weil ich es mir endlich von der Seele schreiben muss. Weil viele immer noch nicht verstehen wollen was das heisst und es anscheinend Aufklärungsbedarf gibt. Und weil mich Menschen die einen als Versuchskaninchen missbrauchen auf die Palme treiben!

„Ja, kannst du dich denn nicht entscheiden?“ „Schläfst du dann auch mit Frauen?“ „Hattest du denn auch Beziehungen mit Frauen?“ „Reichen dir Männer nicht?“ „Was ist besser?“ „Was stimmt nicht mit dir?“ Andere fragen ganz direkt nach Dreier. (Nein, nicht jede bisexuelle Frau hat Dreier oder will welche, ehrlich!)

Das wären dann die Standartfragen die mir da so entgegen kommen und sicherlich nicht nur mir. Also, was hat es denn nun auf sich mit der Bisexualität? Man mag beides! Und nicht weil man sich nicht entscheiden kann, sondern weil eben beides gut ist. Man weiss ja, bei Sexualität und den Vorlieben hat man kein Mitspracherecht. Es ist wie es ist. Und nichts von beidem ist „besser“. Es ist einfach nur anders.

Was bedeutet es nun genau – Bisexuell zu sein?

Bisexuelle sind Menschen, die sich zu beiden Geschlechtern hingezogen fühlen. 

Das sind Frauen und Männer, die sich sowohl in Frauen, als auch in Männer verlieben könnten und/oder sich sexuelle Kontakte mit beiden Geschlechtern wünschen.
Bisexualität ist also sozusagen die Zwischenform zwischen Homosexualität (Gleichgeschlechtliche Liebe) und Heterosexualität (Liebe zum anderen Geschlecht) und kann verschiedene Formen annehmen.

  • Einige verlieben sich gleichzeitig in Frauen und Männer
  • Einige ziehen je nach Phase mal Frauen, mal Männer vor
  • Einige lieben nur Menschen des anderen Geschlechts, fühlen sich sexuell aber besonders zum eigenen Geschlecht hingezogen

Viele Menschen bezeichnen sich ausserdem zwar als heterosexuell, können aber auch gewisse bisexuelle Neigungen nicht verneinen.

Quelle

Bisexualität bei Frauen & Männern

Bei Frauen, so mein Gefühl, wird es noch eher hingenommen wie bei Männern. Zwei Frauen die rum machen sind schliesslich heisser als zwei Männer…so zumindest die Idee in den Köpfen von einigen Zeitgenossen. Irgendwie ist die Homophobie bei Männern ausgeprägter – oder ich kenne nur coole Frauen die es nicht stört. Und nur weil ich auch Frauen gern habe, werde ich nicht jede Frau in meinem Umfeld als potenzielle Partnerin, Gespielin oder sonst was sehen.

Die, die nur mal probieren wollen

Trotzdem stört mich seit Jahren etwas. Viele Hetero Frauen die gern einen auf Wanna bisexuell tun. Wie das aussieht? Man lernt eine Frau kennen, man unterhält sich gut, irgendwann kommt man sich näher um im Anschluss zu erfahren wenn man nach der Nummer fragt: „So Bi bin ich dann doch nicht!“ Schlimmer sind nur die, die man nach Hause nimmt und sie einem diesen Satz am nächsten Morgen entgegen hauen.  Danke & Ade! Ein offener Dialog hilft meist mehr, als im Nachhinein mit der Sprache rauszurücken.

Versuchskaninchen

Es ist schön und gut, wenn ihr eure Grenzen testen wollt oder Erfahrungen sammeln wollt in diese Richtung. Aber teilt uns doch bitte vorher mit und nicht erst im nachhinein. Wenn euch ein Mann gefällt und er euch dann am nächsten Morgen sagen würde: „Danke süsse, aber ich glaube ich bevorzuge doch weiterhin Männer!“ Wie würde es euch gehen? Tolles Gefühl, oder? Es ist nicht fair Menschen als Versuchskaninchen zu benutzen. Fairplay bitte. Auch führt euer Verhalten dazu, dass Bisexuelle von der Gesellschaft nicht ernst genommen werden. „Ach, das ist sicher nur eine Phase!“ „Das geht vorbei!“ So etwas nervt und zwar gewaltig. Meine Phase hält nun über 20 Jahre an, whoo whoo! Und bis jetzt hatte ich bis auf wenige Male nie das Gefühl diskriminiert zu werden.

Wünsche an die Zukunft

Ich würde mir mehr Toleranz wünschen, eine bessere, offene Kommunikation, weniger Vorurteile. Eine bessere Aufklärung – leider auch immer noch mangelhaft obwohl wir im Jahre 2016 leben…Niemand muss deinen oder meinen Vorstellungen genügen oder sich so benehmen wie wir es für richtig halten. Leben und leben lassen, immer! Es sollte keinen Mut erfordern sich so zu zeigen wie man ist!

Treffs & Forum & Arbeitsgruppen

Ich bin im Netz auf eine wunderbare Seite gestossen, mit Forum, Treffs uvm. in der Schweiz:

www.Bi-net.ch

Das Leben ist halt einfach nicht schwarz – weiss. Es ist bunt! <3

Schönes Wochenende ihr lieben!

Paula

Pic – Unsplash

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