Lockdown – Corona lacht über meine und deine Pläne

Menschen auf der ganzen Welt müssen ihren alten Alltag hinter sich lassen, sich täglich neu orientieren und zurechtfinden in der neuen Welt. Diese Idee, dass man draussen was verpasst hat nun Pause.

„Life is what happens to you while you’re busy making other plans.“

Darling Boy, John Lennon 

 

Ich bin ein Mensch, der gerne im Voraus plant. Mein Jahr ist bis auf den letzten Tag verplant. Reisen, Festivals, Partys, Tagungen, Workshops, Weiterbildung, Kongresse, Konzerte, Museen, Vorträge. Ich bin mitten in den Prüfungen für das Zertifikat Leadership SVF. In einer Woche sollte mein Astrophysik Lehrgang wieder starten. Ende des Monats hätte ich Digitalism und Coco Rosie live sehen bzw. hören können. An Ostern wollte ich wieder ein paar Tage nach Amsterdam, um den ersten Mai nach Berlin, im Anschluss mal ein wieder ein Wochenende in Paris flanieren und an Pfingsten nach Portugal. Juni erneut nach Berlin, dann nach Lärz und so weiter und so fort.

Und dann kam Corona

Zum Glück bin ich jemand der trotz der weitenläufigen Planung erst kurz vorher Flüge bucht, weil eben, wer weiss was bis dahin passiert. Und schon beim Schreiben merke ich, wie voll mein Leben ist. Wie durchgetaktet das gesamte Jahr ist. Nicht, dass mir das nicht bewusst gewesen wäre, aber nun fällt es eben umso mehr auf. Ich dachte mir nämlich schon letztes Jahr um Weihnachten rum, dass ich dieses Jahr kürzertreten möchte. So wie jedes Jahr, wenn ich ehrlich bin. Doch gelungen ist mir das nie. Ich bin zu hungrig, nach Erlebnissen, Erfahrungen und neuem Wissen.  Ich bin getrieben, das Leben ist kurz und so gönne ich mir meine Erholung, an den Tagen wo mal nichts ansteht. Am liebsten Alleine, um mich von allem zu erholen.

Ruhige Phasen hat es zwar im Winter, doch die fiel das Jahr auch aus, durch die Leadership Weiterbildung, jeden Samstag, Dienstag war der Astrophysiklehrgang und Mittwoch hatte ich auch ein paar andere Vorträge in der Uni gebucht. Tja. Nun ist Frühling und es wäre Zeit, mal wieder unter die Leute zu kommen – Pustekuchen! Und nun, nun muss ich es gestehen: Trommelwirbel: Es war eine gute Entscheidung wieder meine Social Mediakanäle zu aktivieren, wieder mit allen in Kontakt zu treten, die ich nun 1.5 Jahre nicht gehört habe. Sonntagabend zu Bebetta tanzen, die schon seit Jahren ein Set im Pijama aus ihrem Bett streamt, herrlich, einfach herrlich. Aber ich schweife nun ab, tut mir leid.

This will also change

Das ist ein Motto von einem meiner Lieblingsfestivals. Ihr müsst kein total verplantes Leben führen, um nun auch zu merken, wie anders alles ist. Wie sehr wir uns an unseren Alltag gewöhnt haben, an unsere Realität. Und die sieht für jeden nun mal anders aus, ob uns das bewusst ist, oder nicht. Ich stehe vor ganz anderen Herausforderungen, als jemand der alleinerziehend ist, und trotz geschlossenen Schulen weiterarbeiten muss. Gesund bleiben ist meine grösste Sorge, wobei das ja bei jungen Menschen nicht zwangsläufig bedeutet, dass wir Corona nicht überleben werden. Ich habe keine Geldsorgen, oder Existenzängste. Als Angestellte stehen mir Wege offen, wo ich mir finanzielle Hilfe holen kann, im Falle einer kompletten Schliessung der Kita.

Alles ist anders – für alle

Doch wir alle stehen nun mitten in der veränderten Welt. Von jetzt auf gleich hat sich alles geändert. Seit heute auch in Deutschland. Restaurants, Clubs, Cafes, usw., alles hat zu. Hier in der Schweiz gibt es die Notbetreuung in den Kitas und Horts und eine die eben arbeiten muss bin unter anderem ich. Wir müssen uns umstellen, flexibel sein, als würde das Virus einigen nicht schon Angst genug machen, kommen jeden Tag Veränderungen dazu, ob wir wollen oder nicht. Wir sind gezwungen umzudenken, das macht Angst, und Angst verunsichert. Wir Menschen sind Gewohnheitstiere.

Angst führt auch zu diesen panischen hamstern, von allen möglichen Sachen, ganz vorne mit dabei: Toilettenpapier! Was die Menschen damit machen, das bleibt wohl ihr Geheimnis. Dass ich und andere in den ersten Tagen nach der Arbeit nicht an dazu kamen Obst und Gemüse zu kaufen, weil alles weg war- geschenkt. Zum Glück hat sich das nun langsam normalisiert, und die Panikkäufe sind rückläufig. Es könnte aber auch sein, dass die Menschen nun im Grosshandel einkaufen, weil der nun auch für den Ottonormalverbraucher seine Tore geöffnet hat, um höchstwahrscheinlich noch irgendwie Umsatz zu generieren.

Und doch hat es nun was befreiendes, diese Zwangspause für alle. «Wie an Weihnachten, nur eben mit Besinnung, da alles zu hat» lachten wir noch heute am Küchentisch. Ja, genau so. Menschen auf der ganzen Welt müssen ihren alten Alltag hinter sich lassen, sich täglich neu orientieren und zurechtfinden in der neuen Welt. Diese Idee, dass man draussen was verpasst hat nun Pause. Das fängt schon mit der Frage an, was man heute isst, wenn man es gewohnt war, täglich in der Kantine des Arbeitgebers zu speisen. Und was man kocht, wenn die gewünschten Zutaten nicht mehr im Laden erhältlich sind.

Denn wir sind sehr verwöhnt. Alles zu Jederzeit ist nun aber vorbei. Was stellt man nun mit der Freizeit an, wenn man Zwangsbeurlaubt wurde? Vor allem: Was tun zuhause, wenn man sich nicht draussen mit x Aktivitäten, Menschen oder Konsumgüter von seiner Existenz ablenken darf? Es ist eine gute Zeit für Einkehr, Hinterfragen, Sortieren und Ordnen. Von Gegenständen, Gedanken, ja manchmal auch das gesamte Leben. Andere bibbern um ihre Existenz, andere haben Angst um ihre älteren Verwandten oder andern Risikopatienten.

Drei Tage Quarantäne so far

Also ich bin etwas traurig, dass ich morgen wieder in die Arbeit muss. Denn die drei Tage zuhause taten mir richtig gut. Nichts eilt mehr draussen, keine Termine, keine Verabredungen, so konnte ich mich den Aktivitäten widmen, die ich liebe: Ausschlafen, kochen, Netflix bis tief in die Nacht, mit Freunden in Kontakt treten, Bücher lesen. Heute habe ich meinen Kleiderschrank ausgemistet, Schuhe entsorgt, gekocht und wollte einen kleinen Spaziergang machen. Und es war spannend, was beim Gedanken daran passierte. Früher wollte ich einfach für mich sein, beim Spazieren in der Natur, was natürlich ein Ding der Unmöglichkeit ist an einem Sonntag.

Heute habe ich ein schlechtes Gewissen bekommen, an den Gedanken hinauszugehen, obwohl ich sicher ganz alleine gewesen wäre. Tja, so schnell ändert sich die eigene Realität. Hab stattdessen gebügelt und dabei getanzt, ab und an hatte ich aber auch Tiefs und Angst, vor dem was noch auf uns zukommen könnte. Aber auch das darf Platz haben. Es ist normal Angst zu haben, diese Situation ist für uns alle neu. Es ist ok auch zu weinen, verzweifelt zu sein. Vertraut euch aber jemanden an, sprecht darüber.

Zu meinem Beitrag gestern möchte ich noch ergänzen: Wenn du alleine bist, ohne Familie oder in einer schwierigen Situation mit deinen Eltern und jemanden zum zuhören brauchst, darfst du mich gern via E-Mail, Messenger oder auf meinen Kanälen kontaktieren! Bitte, keine Scheu und Scham. Wir sitzen im selben Boot.

 

 

Anzahl positiv getesteter Erkrankungsfälle
7014 Personen

Verstorben
60 Personen

Quelle: BAG

 

Wer es genauer wissen möchte, wie hoch die Zahl der Infizierten ist, oder die Zahl der Menschen die sich von Corona erholt haben, hier lang.

Das Leben ohne Facebook & Co

Vor 10 Jahren fing ich an Facebook zu nutzen. Anfangs für die Kontakte in der Heimat, für Kontakte aus Ibiza, für weggezogene, für die Gäste in der Bar, in der ich gearbeitet habe, für die Promotion von irgendwelchen Partys von Freunden. Um Kontakt zu halten, mit alten Freunden, die man nicht mehr täglich sah, um neue Bekanntschaften „abzuchecken“. Dann kamen Instagram dazu, noch lange bevor Facebook es kaufte. Anschliessend Tumblr, Pinterest, LinkedIn und Snapchat. Ich war überall dabei.

„Das Leben ohne Facebook & Co“ weiterlesen

Die Creme de la Creme der Hasskommentare

Ja, lange habe ich es nicht ausgehalten, ich weiss. Doch kann ich mir diesen Beitrag nicht verkneifen. Da ich zu faul bin jedem Hater einzeln auf seine immer gleiche wiederholenden Aussagen zu antworten, habe ich mir gedacht: Hey, warum eigentlich kein „Best off, ein Creme de la Creme der Hasskommentare“ machen? Das erspart mir in Zukunft Sinnlose im Kreis drehende Diskussionen, denn auf mir sitzen lassen mag ich gewisse Dinge einfach nicht, mich aber immer wieder wiederholen auch nicht. Es ist eigentlich egal was die Leute denken oder sagen, ich schlafe nachts sogar ganz hervorragend und habe fantastische Träume.

Doch irgendwie na ja, liebe ich es die Leute eines besseren zu „belehren“, ihnen zu zeigen:

Hey! You are wrong.

So wrong, gerade wenn es um meine eigene Person geht. Die Leute sehen nur, gerade auf Facebook: „Junge naive Frau mit einem Plüscheinhorn im Arm.“ Und das ist so gewollt, volle Absicht, ich schwör! Denn ich liebe Einhörner, doch viel mehr liebe ich die Tatsache, dass mich meist kognitiv nicht so gesegnete Menschen unterschätzen. Muss man denn Gesellschaftskonfrom sein um als Intelligent zu gelten? Waren Intelligente Menschen jemals Gesellschaftskonform? Sind Genie und Wahnsinn Nachbarn? Fragen über Fragen, um die ich mich ein anderes Mal kümmern werde.

Also, wenn Du hier gelandet bist, folgst du mir und meinem Blog oder bist neugierig (viel Spass beim Lesen), oder Du bist einer der grenzdebilen die mir solche Aussagen ununterbrochen um die Ohren hauen. Langsam wird es langweilig…kommt mal mit was neuem!

Los geht es mit meinem Favoriten:

„Du hast doch keine Ahnung vom Leben! Oder „Geh du erst mal in die Schule des Lebens“

Nein, natürlich habe ich das nicht, ich wohne in meinem Glitzerschloss mit meinem magischen Einhorn. Nein, im Ernst jetzt.

Ich bin in Rumänien geboren unter einer Diktatur, bin mit meiner Familie nach Deutschland gekommen und habe zwei Jahre in einem Auffanglager gewohnt. Ich habe in meiner Familie und in diesem Lager mehr Leid gesehen als man sich das vorstellen kann, denn schliesslich bekommen Flüchtlinge alles in den hintern gesteckt, oder? Integration war prima, trotz deutschem Vater, man wurde mit offenen Armen und tollen Geschenken incl. Villa und 5000 Mark Taschengeld im Monat empfangen.* Und schliesslich bekam ich auch weiterhin alles geschenkt im Leben. Nur wo zum Geier steckte ich da, als mir dieses Geschenk überreicht wurde?

*IRONIE!!!1!!!drölf <—Ich hoffe inständig es wird als solche erkannt!!!!1!!!!1!!

Das führt mich zu meinem nächsten Favorit:

„Dir hat man auch alles in die Wiege gelegt!“

Bin mit 17 Jahren von zu Hause ausgezogen, (weil es mir zu Hause zu gut ging) habe zwei abgeschlossene Ausbildungen, war vier Jahre selbstständig (bis ich in die Schweiz auswanderte) habe in vier Grundverschiedenen Ländern gewohnt und bin alleine in zwei davon ausgewandert. Ich spreche drei Sprachen fliessend, die andere, na ja da fehlt mir die Übung. Ich kann problemlos in vier verschiedenen Berufen arbeiten (im Moment arbeite ich in drei verschiedenen Bereichen) und habe drei Diplome an Privat Schulen in der Schweiz erworben, in den nächsten Jahren folgt ein Studium. Und das alles habe ich selber finanziert! Niemand hat an meiner Türe geklopft und hat mir das schöne Leben geschenkt, das ich heute führe!

„Warte bis du mal Arbeitslos wirst, dann reden wir weiter!“

Been there, danke. Als ich nach meiner ersten Ausbildung keinen Arbeitsplatz fand, da ich keine Erfahrung hatte, absolvierte ich eine andere Ausbildung, hatte vier Jobs und habe mich nebenbei selbstständig gemacht. 80-90 Stunden Wochen waren keine Seltenheit. Ja, ich stand auch schon am Band in Akkordarbeit, in meinem Urlaub. Als ich davon die Nase voll hatte und mich wieder auf meinen Erstberuf konzentrieren wollte, bin ich Ausgewandert. Auch hier in der Schweiz schenkt dir keiner was. Man muss den hintern hoch bekommen, hart arbeiten und engagiert sein. Ich hatte immer einen Job, auch weil ich mir für nichts zu schade war. Und fing erst mal als Au-pair an, für einen Hungerlohn. Irgendwo muss man ja mal anfangen!

 „Ausländer sind alle kriminell!“

Ich bin in Rumänien geboren, habe aber noch nie jemanden ausgeraubt oder Autos geklaut. Weder habe ich andere Dinge gemacht, die man den Rumänen nachsagt. Stattdessen habe ich wahrscheinlich mehr gearbeitet in meinem jungen Leben als einer der den Tastaturrambo spielt hinter einem Fakeprofil. Und auch andere Ausländer würden das gerne tun, wenn man ihnen die Chance dazu gibt und ihnen die erworbenen Ausbildungen in ihren Heimatländern bei uns leichter anerkennt oder ihnen Möglichkeiten gibt eine Gleichwertigkeit zu erreichen. Allgemein bessere Integration Programme würden  helfen, ehrlich.

„Du lebst in einer Traumwelt!“

Oh, I wish, dann müsste ich mich eurem Hass und eurer Dummheit nicht aussetzen. Doch leider lebe ich mit euch auf diesem Planeten, von dem ihr so gut wie nichts wisst. Ihr kennt euch ja nicht mal selber! Auch ich arbeite, zahle Steuern und sehe das Leid dieser Welt. Doch sehe ich es nicht ein mich davon auffressen zu lassen. Macht es irgendwas besser, wenn ich nicht fröhlich bin? Nein. Helfe ich irgendwem, wenn ich depressiv alles durch den grauen Schleier sehe? Nein! Stattdessen versuche ich anderen zu helfen, sie mit meiner Unbekümmertheit und meinem fröhlichen Wesen anzustecken. Denn das Glas ist immer voll, auch wenn wir den Inhalt nicht mit dem Auge erfassen können. Ich kann die Welt nicht verändern, doch ich kann meine Realität steuern und wie ich die Dinge wahrnehmen möchte. Ich kann in meinem Umfeld etwas bewirken und vor allem in mir drin. Nicht in dem ich Trübsal blase, nein. Oder habt ihr etwas verändert durch euer ewiges Jammern? Habt ihr euch und anderen dadurch in irgendeiner Weise geholfen? Warum wohl? Weil dieses Dauernörgeln zu nichts führt!

 „Du bist so kindisch!“

Ähmmm, sagt wer? Nur weil es euch nicht passt wie ich mich anziehe, was ich gern habe oder wie ich euch entgegen trete bin ich kindisch? Oder liegt es daran, dass ich keinen Mann oder Kinder habe? Niemand zahlt meine Rechnungen, ich übernehme Verantwortung für mein Handeln,  ich reflektiere mein Verhalten und arbeite daran ein besserer Mensch zu werden. Wo genau bin ich da kindisch? Nur weil ich Einhörner mag? Ihr behandelt teilweise eure Hunde wie Babys, ist das denn besser? Verurteile ich euch deswegen? Nope! Es geht mir schlicht und ergreifend am Arsch vorbei! Denn jeder muss sein Leben führen wie er es für richtig hält. Sich anziehen wie er will, mögen was er will, Punkt! Da gab es mal diese tolle Zitat: „Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit!“ Viel kindischer finde ich dagegen die „Wir schreien alles nieder was uns nicht in den Kram passt!“ Idioten.

 „Du hast all das was du in dem Blog schreibst gar nicht selber erlebt, das ist alles gelogen!“

Richtig, ich mache mir dir Mühe euch hier irgendeinen Scheiss  aufzutischen weil ich langweile habe.  By the way, kennen wir uns? Hat einer von euch eine Ahnung von meinem Leben? Wohl eher weniger. Also geht man davon aus, dass es ja Mumpitz ist was die Autorin so von sich gibt, weil dein Leben einfach so ätzend ist, dass es deine Vorstellungskraft sprengt, dass es tatsächlich Menschen gibt, die was erleben. Die leben, ausserhalb vom Wohnzimmer.

Die Neugierig sind und Lebenshungrig. Die alleine den Mut haben Sachen anzugehen. Und so ganz ohne Partner oder Familiäre Unterstützung. Ja wo gibt es denn sowas? Es soll doch auch Menschen geben, die sich nicht fürchten ihre Meinung zu sagen. Herrje, stell` dir das mal vor, alle würden ihr Leben so fristen wie ihr, die ewig unzufriedenen? Trist wäre dieser Ort, genannt Erde. Trist und Grau, Zombiemässig. Ihr seid wie Zombies, innerlich Tod, zermürbt, Hirntod! Warum würde ich mir die Zeit nehmen einen Blog zu schreiben, wenn ich alles erst erfinden müsste? Ich habe im wahren Leben genug andere Hobbies. Und wie anstrengend das wäre, Pfui. Ja, aber die Sache mit dem Neid ist halt schon ätzend, gell?

„Hast du denn keine Hobbies, warum diskutiert du ständig mit Menschen im Netz?“

Oh, wo soll ich da nur anfangen. Ich liebe Astrophysik, Quantenmechanik, schreibe Gedichte, fahre gern mit Flash durch die Gegend, gehe gern ins Kino, lese viel, bin gern draussen in der Natur, bin gerne mit Freunden unterwegs und führe liebend gern Diskussionen um Gott und die Welt, wie man so schön sagt. Doch habe ich auch das Bedürfnis manchen Schwachmaten ihre komische Ansicht von Flüchtlingen, Ausländern und Co. zu zerschlagen. Mit Argumenten und Fakten. Ist dir fremd? Geh das mal Googeln! Immer in der Hoffnung, jemanden evtl. die Augen öffnen zu können. Denn wenn die ihren braunen Müll und ihre Hetze im Netz verbreiten, warum sollte man sich nicht dagegen stellen dürfen?

„Du hältst dich wohl  für was besseres!“

Nee, das ist nur die Art und Weise wie du mich siehst. Und für deine Minderwertigkeitskomplexe und wie du die Welt und mich siehst kann ich beim besten Willen nichts. Auch wie du meine Texte auslegst und was du da meinst zwischen den Zeilen zu lesen, nicht mein Problem. Behalte es! Oder arbeite an dir, statt jedem anderen die Butter auf dem Brot zu neiden.

Missionierende Mamis – so lästig wie die Zeugen Jehovas

Liebe Mamis 

Wir müssen reden. Und ich hoffe ihr seid nicht sauer über die klaren Worte, die ich für einige von euch heute hier finde. Doch es gibt Frauen unter euch, die haben nicht nur die neue Rolle als Mutter eingenommen, sondern gleichzeitig die Rolle der Missionarin. Tagtäglich liest man es in der Zeitung, im Internet, hört es an Spielplätzen, Krippen, Bushaltestellen, im Zug, in der Tram, einfach überall. Ihr wollt mal wissen wie sowas aussieht? Seid ihr denn bereit für die missionierenden Muttis? There we go: 

https://editionf.com/Bekommt-endlich-Kinder

Hört.Auf.Damit.Bitte! 

Niemand würde schliesslich auf die Idee kommen, Männer so unter Druck zu setzen nur weil sie keine Kinder wollen! Woher nehmen sich solche Frauen das Recht zu beurteilen, ob es für Hilde, Petra, Sandra und Nancy oder mich persönlich das grosse Glück sein wird, so wie sie es für sich empfinden? Ich zum Beispiel bin auch immer öfter mit der Frage konfrontiert: „Und, wann ist es bei dir soweit?“ Hmm, lass mal überlegen. Ich arbeite seit 2000 mit Kindern, sie sind mein Leben, meine Aufgabe, meine Berufung. Doch in meiner Freizeit, mag ich es gern Kinderfrei. 

Ich mag mich an ein kurzes Chatgespräch zu dem Thema „Warum wir keine Kinder wollen“  mit einer Bekannten entsinnen; Ich erzählte ihr, wie gern ich Kinder habe, bis 18 Uhr, danach hab ich gern wieder meine Ruhe um Kraft zu tanken, und mich mir selber zuzuwenden und meinen Projekten. Sie erwiderte:“ Ich mag die erst ab 18 Jahren!“ Ich fand das ziemlich lustig, denn es soll tatsächlich Frauen geben, bei denen schlicht und ergreifend nicht der Mutterinstinkt geweckt wird, wenn sie kleine süsse, rosige Babys sehen. 

Keine Kinder? Nicht geeignet für einen sozialen Beruf mit Kindern  

Viele mögen das nicht verstehen, einige sprachen mir meine Eignung für den Beruf ab, wiederrum andere sagten mir: „Warte nur, bis der Richtige kommt!“ Dabei wollte ich nie Kinder. Schon mit 13 Jahren stand das für mich fest. Damals hiess es lapidar: „Ach, du bist noch jung, was weisst du schon!“ Ja, anscheinend wusste ich schon in jungen Jahren was ich definitiv nicht wollte. Wenn ich an meine Zukunft dachte, sah ich mich eher in Highheels, Cocktailkleid in einem chicen Restaurant oder im Urlaub, sah ich mich schreiben, reisen, mich verwirklichen, einen grossen Kleiderschrank mit vielen tollen Kleidern drin, glücklich umgeben von vielen Büchern und ein paar Freunden, doch  nirgendswo waren – ihr habt es erraten- Kinder.  

Liebe Mamis, die ihr von klein auf Mama werden wolltet ab einem bestimmten Zeitpunkt eures Lebens, bitte schäumt jetzt nicht vor Wut und nennt mich Egoistisch. Ich werfe euch dann auch nicht vor, dass einige von euch keine grösseren Träume hatten, als Mutter zu werden und eine Familie zu gründen. 

Auch nun mit 31 Jahren, höre ich diese Uhr, von der alle reden nicht mal im Ansatz ticken. Ja, auch wenn ich mit Kindern arbeite und diese absolut süssen Geschöpfe vergöttere, wirklich nicht. Und nein, ich bin weder verbittert wegen der Männerwelt, obwohl ich das eine Zeitlang durch aus war. Wer kann es mir auch verübeln, bei den Katastrophen, die ich mir anlachte. Doch, man lebt und man lernt schliesslich immer dazu. Ich habe das andere Geschlecht nicht aufgegeben.  

Nur brauche ich keine „bessere“ Hälfte, weil ich schon ganz bin. Mir fehlt auch nichts zu meinem Glück, denn ich bin gesund, habe eine tolle WG, tolle Freunde und lebe das Leben, dass ich mir als 13 jährige vorgestellt habe. Wer kann das schon von sich behaupten? Nur meine Dates, da lege ich nun einen anderen Fokus, als noch vor einem Jahr, man wird eben doch etwas Erwachsener mit der drei (und einer eins nach der drei) vorne dran und der Typ „Peter Pan“ &  „Bad Boy“ oder „Hip Hopper“  auf den man einst so stand erscheint einem heute nur noch lächerlich und voller Komplexe. Wenn ich nun jemanden treffe, der mir zusagt und ich mein Herz erneut verliere- gut, wenn nicht – auch gut. 

Ich gönne es euch, euer kleines Glück, euer kleines Baby, eure Familie. Aber das ist euer Traum vom Glück, nicht unserer, die wir gewollt Kinderlos bleiben. Warum dieses Missionieren? Wir sind weder egoistisch, noch neurotisch oder narzistisch veranlagt. Wir haben nur andere Bedürfnisse als ihr. Wir akzeptieren euch ja auch, wenn ihr ständig nur über eure Kinder redet, euch über sie definiert und sie zu eurem gesamten Lebensinhalt macht. Whatever! Solange ihr uns nicht belästigt mit eurem für euch perfekten Leben, dass man „nur mit Kindern haben kann“ Geplapper, wie die Zeugen Jehovas, Samstagmorgen um 7 Uhr, Sturm klingelnd an der Tür, als würde Jesus, der heilige Geist und Gott persönlich nun genau JETZT emporsteigen. Danke!

Wir brauchen auch euer Mitleid nicht, ehrlich nicht. Wir wollen das bewusst so. Wirklich, wirklich! Grosses Indianerehrenwort! Die Zeit setzte sich mit dem Thema auch auseinander letztes Jahr: 

„Wer äußert, sich einfach kein Kind zu wünschen, wird gerne für neurotisch erklärt – meistens als vergnügungssüchtige Narzisstin. Während Eltern durchaus damit durchkommen, wenn sie ihre Kinder als verlängertes Ego betrachten, indem sie ständig danach fahnden, welche Talente und Fähigkeiten vom Nachwuchs noch gefördert werden sollen. Oder Kinderlose werden umgehend mit Mitleid überschüttet, als hätte es nicht auch mal Zeiten gegeben, in denen sich Menschen noch andere Lebens- und Gemeinschaftsformen als die berühmte Kleinfamilie mit möglichst hohem Zaun drum herum vorstellen konnten.“ 

Quelle und ganzer Bericht: https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2014-12/kinderlose-toleranz 

Glück ist vielfältig  

Mein Persönliches Glück besteht aus der Unabhängigkeit das tun und lassen zu können was ich möchte. Ich will Kinder um mich herum? Dann arbeite ich mit ihnen. Ich möchte ausschlafen am Wochenende? Dann tue ich das. Ich möchte noch etwas nebenberuflich studieren, ja dann los, niemand der mich aufhält! Ich kann in den Urlaub gehen wohin ich will, kann dort tun was ich möchte. Muss mich nach niemanden richten, kann int Theater, in die Oper, ins Kino oder ins Museum, auf Partys und vor allem in Ruhe einkaufen im Supermarkt.  

Kann Symposien besuchen, wann und so viele ich möchte, mich unter meinen Büchern vergraben den ganzen Sonntag und so weiter und so fort. Und wenn ich so richtig, richtig glücklich sein möchte? Dann bin ich das. Glücklich sein ist eine Entscheidung die man innerlich trifft. Niemand von aussen sollte dafür verantwortlich gemacht werden.  

Wenn ich alt bin  

„Und wer kümmert sich um dich, wenn du alt bist?“ Ist auch immer eine sehr beliebte Frage der missionierenden Muttis. Liebe Mamis, wer kümmert sich denn um all die älteren Mitmenschen, die ins Altersheim geschoben werden von ihren eigenen Kindern? Fein, so hätten wir die Frage, die ihnen so fest unter den Nägeln brannte, nun beantwortet. Kinder sind keine Garantie, dass am Lebensabend jemand da ist, der einem die Hand hält meine lieben. 

Wie wäre es nun, wenn jeder akzeptiert, dass wir alle verschieden sind?! Und, dass es auch gut so ist. Jeder definiert Glück anderes und wir hören auf, andere zu verurteilen und den mahnenden Zeigefinger zu heben, nur weil sie nicht so leben, wie wir es gerne hätten. Oder weil sie so leben, dass es nicht mit unserem Bild von „Realität“ übereinstimmt. Klingt gut? Ist es auch!