Frage niemals das Internet…

Mütter tun es, kranke Menschen tun es, verzweifelte tun es, eigentlich jeder tut es mal mehr mal weniger: Das Internet um Rat fragen. Es macht aus kranken, todkranke und aus einem braunen Muttermal ein gefährliches Krebsgeschwür. Es gibt Ideen die sind gut, das Internet um Rat fragen gehört aber immer zu den dummen Ideen, wenn es um gewisse Sachen geht. Gar nicht so günstig ist es, als Mutter andere Mütter um Rat zu fragen. Nope. Macht es nicht. Bitte!

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Ist glücklich sein denn kein Ziel im Leben?

Es ist ein wenig ruhiger geworden die Tage, das lag zum Teil an dem strengen Januar, der so einiges mit sich brachte, aber auch an der neuen Einstellung es einfach mal langsamer zu nehmen.

Ziel? Glücklich sein!

Heute soll es drum gehen, was man so vom Leben erwartet. Darf man auf die Frage: „Was hast du für Ziele im Leben?“ mit „Glücklich sein!“

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Natürlich weisst du, als Mann, was für mich das Beste ist!

Danke, dass du dir auch noch die Zeit nimmst mich mit deinen guten Ratschlägen voll zu texten:

„Du verbringst zu viel Zeit online!“ „Du wärst so eine gute Mutter!“ “ Da du gerne kochst und backst, wärst Du in einer Beziehung gut aufgehoben!“ „Ich an deiner Stelle würde mir das gut nochmal gut überlegen!“ „Das Beste für dich wäre…!“ „Du solltest da unbedingt hingehen!“ „Das redest Du Dir nur schön!“ „Warte mal ab bis Du älter wirst!“ „Vertragt euch doch wieder!“ „Du bist gar nicht so glücklich wie Du immer tust!“ „Wärst Du nur anders, könntest Du andere von deiner Meinung überzeugen!“ „Du solltest viel mehr unter Leute!“ „Wenn Du nur 10kg abnehmen würdest, wärst Du wieder attraktiv wie auf diesem einen Bild!“ „DAS willst Du anziehen? Da schauen deine Brüste raus!“  „Kannst du dich nicht normal anziehen wie jede andere auch?“ „Zu viel Make-up, zu wenig Make-up!“

Na liebe Frauen, kommt euch das bekannt vor? Das sind einige der Aussagen, die ich mir von Männern anhören musste. Was haben diese Aussagen gemeinsam? Alle scheinen besser als ich zu wissen, was für mich das beste ist. Sie versuchen mir zu suggerieren, dass ich als Frau, nicht weiss was mich glücklich macht und was für mich das Beste ist. Weil diese Männer mich ja besser kennen als ich mich selbst, und sie natürlich infolge dessen meinen zu wissen, was mich glücklich machen würde.

Rock ist zu kurz, Rock ist zu lang

Auch in punkto Kleidergeschmack hat man mich schon ausführlich beraten, ob ich wollte oder nicht. Dem einen war der Rock zu kurz, dem anderen zu lang. Der andere bemängelte meinen Ausschnitt, der andere das Fehlen des Ausschnittes. Wiederum ein anderer meckerte an meinen, damals recht kurzen Haaren, dem anderen waren sie nicht kurz oder nicht lockig genug. Auch wie ich meine Freizeit gestalte oder wie ich sie verbringe, auch hier wird mit guten Ratschlägen um sich geworfen: „Du bist zu viel im Social Media unterwegs!“ „Du solltest mal wieder unter Leute!“ „Bist du nicht zu alt für solche Partys?“ „Du bist zu viel unterwegs!“ „Du mutest dir aber auch immer zu viel zu!“  „Fehlt dir nicht etwas, so als Single?“ „Was willst du 9. Tage alleine in den Ferien?“

Wem wurde denn bitte erzählt, dass ich ihm irgendwas schulde? Letztens „beschwerte“ sich ein Bekannter darüber, dass ich ein paar dumme Fragen eines dahergelaufenen Larrys nicht beantwortet habe. Ich meine ehrlich? Schulde ich irgendwem eine Auskunft zu meiner Person? Oder in dem Falle zu meiner Herkunft? Seh ich eben anders. Und wer mich abschätzig fragt ob ich deutsche bin, dem schulde ich höchstens ein müdes lächeln. Ich schulde denen und anderen keine Erklärung – weder zu meinem Leben, meinem Aussehen, oder zu dem was ich tue oder nicht tue. Mit welchem Recht werde ich und andere dann belehrt, beraten und niedergemacht, wenn es nicht so ist wie Mann es gern hätte?

Pardon?

Es ist ja immer wieder erstaunlich, wenn Menschen ihr Gesicht zeigen. Ich finde das herrlich, ehrlich. Auch, wenn sie am besten zu wissen scheinen, was für einen das Beste ist und einen kostenlos beraten, wie man sein Leben zu führen hat damit es dem Männlein in seine kleine Welt passt. Oder was man posten darf, damit man seine Gefühle nicht verletzt. Oder worüber man lachen darf, und was absolut gar nicht geht ohne, dass man gleich einen Schaden angedichtet bekommt.

Psst….komm mal ganz nah…näher

Ich verrate euch nun ein Geheimnis meine kleinen „Führer“ und „Komplexhaufen“. Gleichberechtigung ist nicht nur ein Wort, sondern wird hier so weit es geht gelebt. Wenn du als Mann dich in deiner Ehre oder in deinem Selbstwertgefühl gekränkt fühlst, weil manche Frauen ihr Leben nicht nach deinem Fasson leben, solltest du einen Psychiater sehen, statt die Frauen zu „beraten“ oder ihnen deine Meinung aufzudrängen. Because nobody gives a shit what you want.

Jeder sollte das Recht haben zu sein wie er ist, so lange er die Freiheiten des anderen nicht einschränkt. Allgemein beschleicht mich das Gefühl, seit dem gewisse Herrschaften in der Weltpolitik sich so negativ und abschätzig über Frauen äussern, traut sich nun auch jeder noch so kleine Hanswurst seine latente Frauenfeindlichkeit offen zu zeigen. Der Ton ist schärfer geworden und Männer nehmen sich das Recht raus Frauen frei nach Schnauze zu beleidigen und Respektlos anzusprechen, aber erwarten auf der anderen Seite weiter respektiert zu werden. Nööööö, ich sehe das nicht ein. Respekt muss man sich verdienen. Und wir sind alle alt genug um unsere Wörter kontrollieren zu können..gerade im Internet, oder?

Andere versuchen runter zu machen, zeigt lediglich nur, die eigene Unzufriedenheit und den Versuch grösser auszusehen als man tatsächlich ist. <3

Randnotiz an alle Möchtegern: Nur, weil Du als Bauer eine Krone trägst, bist du noch lange nicht König!

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Weihnachten und Silvester in Warschau

Mit einem Tag Verspätung kam ich am 25.12 in Warschau an. Endlich Urlaub, endlich Ruhe. Niemand der etwas von mir möchte und ich muss mit niemandem reden, wenn ich keine Lust drauf habe. Herrlich! Ich fuhr mit dem Taxi ins Hotel, packte aus und beschloss es die Tage ruhig zu nehmen. Überraschender Weise meldete sich auch ein alter Freund mit dem ich gern und ausgiebig telefonierte. Es war schliesslich Weihnachten und ich hatte alle Zeit der Welt, weil nichts auf dem Programm stand. Natürlich stand auch Sauna und Schwimmen auf dem Programm, war das doch direkt im Hotel. Ich war im Marriot, 5 Sterne, alle Annehmlichkeiten die man sich vorstellen kann. Über Massagen und Kosmetikbehandlungen im Holmes Place, wo sich auch die Sauna, der Pool und das Fitness Studio befand, Room Service, Aussicht auf den Kulturpalast aus dem 34. Stockwerk, zwei Restaurants, ein Casino und drei Bars, was will Frau mehr?

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Steckt euch euer „Victim Blaming“ sonst wo hin!

"Hättest du nur etwas anderes angezogen!" 
"Selbst schuld, wenn du da hin gehen musst!" 
"Da geht man als Frau auch nicht alleine hin!" 
"Du hättest ihn nicht anlächeln dürfen!" 
"Schlampe, du wolltest es doch auch!" 
"Tja, du solltest eben nicht so aufreizend rumlaufen!" 


"Stell dich nicht so an, das war ja nicht so schlimm!" 
"Dieses Problem gibt es erste seit dem die Flüchtlinge da sind!" 
"Hättest du halt nicht so viel Alkohol getrunken!" 
"Das nächste mal weniger Make-up tragen, oder nicht so einen Ausschnitt, 
 nicht so ein kurzes Kleid ect..." 
"Da geht man als Frau auch nicht hin, wenn man nicht angefasst werden möchte!" 
"Ja, wenn man sich so freizügig anzieht, wundert mich das ja nicht!" 
"Die hat das sicher provoziert!" 

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Der Preis des Erfolgs

Dieses Jahr möchte ich mit etwas beginnen, was mir schon lange unter den Nägeln brennt. Wie die Überschrift bereits verrät, geht es heute um den Preis den man zahlen muss für seinen Erfolg. Dabei wird Erfolg für jeden anders aussehen, ich kann in diesem Beitrag nur für mich selber sprechen. Ich wurde letztes Jahr „Angeberin“ und „Grosskotz“ genannt um nur die harmlosesten Beschimpfungen zu nennen. Warum? Weil ich es mir erlaubt habe mir auf die Schulter zu klopfen…

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Ghosting light – Wenn Reden nichts mehr bringt

Ghosting? Was ist das denn schon wieder für ein Neumodischer Begriff? Das sagt Wikipedia dazu:

Unter dem Begriff Ghosting versteht man in einer Partnerschaft einen vollständigen Kontakt- und Kommunikationsabbruch ohne Vorwarnung. Obwohl vorher Dates stattgefunden oder eine Beziehung bestand, laufen plötzlich jedwede Kontaktversuche ins Leere.[1]

Unter Ghosting light verstehe ich: Sich zurück ziehen nach etlichen gescheiterten Versuchen das zwischenmenschliche Problem durch offene Kommunikation zu lösen. Ich werde euch heute versuchen zu erklären, wie es soweit kommen kann und, dass es auch dem Menschen, der sich zurück zieht nicht einfach fällt diese Entscheidung zu treffen.

Beziehungen vs Freundschaften beenden

Wer schon mal eine Beziehung beendet hat, weiss um den Schmerz dieser Entscheidung. Ob man den anderen nicht mehr liebt, oder der andere einen betrogen hat, oder wenn man merkt, die Zukunft in die man blickt, ist einfach nicht so wie man es mal zu zweit erträumt hatte. Auch da ist es nicht einfach die richtigen Worte zu finden, ohne den anderen noch mehr zu verletzen.

Doch was sagt man, wenn man eine Freundschaft beenden möchte? Wenn man sich als selbstständiges Individuum nicht mehr auf den anderen freundschaftlich einlassen möchte? Wie findet man die richtigen Worte, dass es der andere auch versteht? Ohne dabei einen hässlichen Krieg auszulösen? Denn diese Lästereien und der Gossip…ich hasse es. Und werde nie verstehen, wie Leute ihre kostbare Zeit damit verschwenden können.

Menschen verändern sich im Laufe des Lebens, alle und nicht jede Freundschaft ist dafür gemacht, bis ans Lebensende zu halten. Mir persönlich fällt es schwieriger Freundschaften zu beenden, dabei muss man nicht mal gestritten haben. Manchmal passt es einfach nicht mehr…

 

An was stirbt so eine Freundschaft?

Ich kann nur aus meiner Sicht sprechen, wenn ich ein paar Punkte aufzähle die für mich eine Freundschaft zum erliegen bringen:

  • Zu wenig Gemeinsamkeiten, Interessen
  • Fehlendes Interesse an der anderen Person
  • Verurteilung und herabschätziges Geschwätz über die andere Person (Lebensweise, Beziehungsmodell etc.)
  • Bedarfsgemeinschaft, d.h, der andere meldet sich grundsätzlich immer dann wenn er was braucht oder kein anderer gerade Zeit, Lust…hat
  • Gossip und lästern über andere, permanent
  • Ratschläge zur Änderung der Persönlichkeit, Zurechtweisungen  („Du redest zu viel!“  „Lachst zu laut!“) etc.
  • Rechtsradikale Einstellung
  • Unreflektiertes Verhalten
  • Schwarzmalen aller Situationen, Opferhaltung
  • Klammernde Menschen die einem die Luft abschnüren
  • Unzuverlässigkeit
  • Diebstahl
  • Unehrlichkeit, keinen Respekt
  • Leute die Erwartungen haben, berechnend sind
  • Keinen Support

Jetzt kann man von dem halten was man möchte. Das sind nun mal meine Grenzen. Ich versuche immer die Situation offen zu klären und wenn das nicht möglich ist, ziehe ich mich eben zurück.

Was bringt es mir einer erwachsenen Person x mal meinen Standpunkt klar zu machen, wenn es doch nicht respektiert  oder gehört wird, oder die Person meine Grenzen überschreitet? Klar, ich kann den anderen nicht ändern, nur mich selber. Aber meine Einstellung zu gewissen Punkten ist nun mal da und ich würde mich schon als sehr toleranten Menschen bezeichnen. Doch alles muss man sich dann auch nicht gefallen lassen.

Ich mache es mir zu einfach!?

Das Leben ist zu kurz um sich ewig im Kreis zu drehen. Ob es eine Situation ist in der Arbeit oder im privat Leben. Wenn etwas nicht mehr funktioniert, neigen wir dazu festzuhalten. Egal wie schlecht es uns dabei geht. Man darf schliesslich nicht so schnell das Handtuch werfen. Doch lohnt sich das? Bringt es was mich mit jemanden zu treffen, Zeit zu verbringen, mit dem mich nichts mehr verbindet, ausser die Erinnerung an eine bessere Zeit? Die längst vorbei ist? Nö. Viele meinen ich mache es mir auch einfach, in dem ich mich zurück ziehe. Aber das stimmt so nicht. Ich gebe Menschen nicht so schnell auf, wie viele von euch nun denken. Doch ich lasse mich auch nicht mehr ausnutzen wie einst. Wenn eine Freundschaft einseitig wird, halte ich nicht mehr daran fest. Wenn die Leute unzuverlässig sind, frage ich nicht noch mal nach, ob wir etwas unternehmen könnten. Sondern gehe alleine los. Lieber nur 1-2 gute Freunde, als eine riesige Crowd auf die man nicht zählen kann in allen Lebenslagen. Gerade jetzt um die 30 werden die Karten neu gemischt, wie eine alte Freundin von mir sagte. Da passt dann vieles nicht mehr, da die Lebensmodelle auch unterschiedlicher nicht sein könnten.

Ich finde es viel ehrlicher, sich dann einzugestehen, wenn es nicht mehr passt, als krampfhaft etwas am Leben aufrecht erhalten zu wollen, was aber schon lange vorbei ist. Man nimmt sich und dem anderen die Möglichkeit sich nach Leuten umzusehen, die wirklich auf der gleichen Wellenlänge sind.

Wie beendet ihr Freundschaften ohne Streit? Wart ihr schon mal in der Situation? Wurde euch mal die Freundschaft gekündigt? Und wo sind eure Grenzen? Oder sehe ich das alles etwas zu eng?

 

 

Schönes Wochenende ihr lieben!

 

Paula

 

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Von Illusionen, Erziehung & der Realität

„Alles ist möglich!“ „Du kannst alles schaffen!“ „Die Welt steht dir offen!“ „Und prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht was besseres findet!“ „Du bist was besonderes und Verdienst nur das beste!“

Wer kennt sie nicht, diese Aussagen, die uns einreden sollen:

Die Welt hat nur auf uns gewartet, denn wir sind besonders „besonders“  und es gibt nichts, das nicht geht!

Für jeden Pups gibt es Lobgesang und Lorbeeren und mindestens eine heilige Messe in den Elterlichen Hallen. Sie reden ihren Kinder Hochbegabung ein, die einige auch mitbringen, aber die in der Schule mit allen Mitteln unterbunden wird, und fördern den Abbau der kindlichen Neugierde mit einem Überangebot an Frühförderung, die Gesellschaft tut den Rest. Aber ja, man will ja nur das beste für den kleinen Königsspross. Und er soll es ja mal besser haben. Das man genau das Gegenteil damit erreicht, scheint der Mehrheit immer noch nicht bewusst zu sein. Viel hilft viel!

Heutzutage ist alles möglich!

Doch du musst nichts tun, was du nicht wirklich möchtest. So zumindest die Illusion und mancher Erziehungsleisatz. Viele Kinder werden spätestens in der Pubertät bitter enttäuscht. (Man wundert sich dann über ihr aggressives Verhalten) Die Welt hat nicht auf sie gewartet. Die Prinzessin wird nicht gerettet von einem Prinzen, sie muss selber ihren Hintern hoch bekommen. Und der Prinz, ja der Prinz entpuppt sich als Narr. Man muss sich anstrengen, pünktlich sein, Leistung liefern. Aber wie? Niemand kommt, ausser man gehört zur königlichen Familie und ist Thronfolger, und setzt einem eine goldene Krone auf!

Die Planlosigkeit und Orientierungsloigkeit die man dann so an den Tag legt wird natürlich von der älteren Generation mit Adleraugen haarscharf beobachtet und verurteilt. Und es liegt nicht fern, dass alle in den gleichen Topf geschmissen werden. Doch ich frage mich: Wer erzieht denn die nächste Generation? Ist es nicht ein versagen der Generation vor uns, wenn manche von uns weder Disziplin noch Anstrengung kennengelernt haben oder die Gabe der Reflexion? Sind wir nicht etwa das Produkt unserer Erziehung? Prägen uns nicht die Eltern und das Umfeld?

Ist das schon alles?

Und dann nach ewigem Abwägen entscheiden wir uns für, sagen wir mal eine Berufliche Laufbahn, ein Studium. Und obwohl es das ist, was wir wollten, nagt er Selbstzweifel an uns . Ist das schon alles? Geht da nicht noch mehr? Höher, schneller, weiter! Doch wie weit kommt man, wenn einem immer der Zweifel plagt, ob das genau nun DAS Richtige für einen ist? Ob man nicht bessere, tollere Möglichkeiten verpasst? Wird man jemals zufrieden sein mit seiner Wahl?

Nicht nur im Job / Studium zieht sich das durch mancher Leben, auch in Partnerschaften. „Generation Beziehungsunfähig“ werden wir auch betitelt. Was ich davon halte, konntet ihr ja bereits letzte Woche hier erfahren. Teilweise mag es ja stimmen und wer kann es uns verübeln? Wir müssen immer flexibel sein, x Praktika machen, manchmal auch in verschiedenen Ländern über mehrere Jahre. Partnerschaft? Wie? Als Fernbeziehung? Meist zu kompliziert und zum scheitern verurteilt. Ausserdem: Die meisten unserer Eltern sind geschieden, neu verheiratet, verbittert oder erneut geschieden worden. Uns wurde kaum beigebracht, dass es auch mal schlechte Zeiten geben kann, die man miteinander durchsteht. Nein. Eher das Gegenteil.

Die Wegwerfgesellschaft zieht sich durch alle Bereiche des Lebens. Und klar, sicher blieben viele früher auch aus Abhängigkeitsgründen zusammen. Aber ich glaube sehr, dass viele Partnerschaften daran zerbrechen, weil man nicht Konfliktfähig ist und sich wenig reflektiert, frei nach dem Motto: „Ach nö, viel zu anstrengend und Anstrengung ist scheisse! Und der andere hat eh immer Schuld. Ich hab doch nichts gemacht!“

Überhaupt: Auch wenn man einen Partner hat, mahnt die leise Stimme im Hinterkopf; „Naaaa, wer weiss, ob die / der XY vielleicht doch nicht die bessere Wahl wäre?“ „Als Single wäre ich viel glücklicher!“ „Der / die kann mich einfach nicht glücklich machen..weil…“

Ja, manche von uns  haben Angst, Angst vor Nähe, vor Bindung, vor zuviel Exklusivität. Es könnte ja das nächste, aufregendere Abenteuer ums Eck warten. Schliesslich hat man uns in der Kindheit eingetrichtert etwas ganz besonderes zu sein und zwar so besonders, dass wir unrealistische Erwartungen an unser gegenüber stellen. Es steht uns zu, verdammt nochmal…oder?  Andere wiederum haben genau das was sie wollen und nennen es „Idealpartnerschaft“ und glauben immer noch das wäre zu toppen. Schliesslich ist das Motto: Höher, schneller, weiter!

Um zum Schluss verbittert festzustellen: Man hat die Nachtigall aus der Hand gegeben für die Taube auf dem Dach!

Wer wir sind und wohin wir wollen

Um in der Hülle und Fülle des Überangebots nicht zu ertrinken, müsste man sich erforschen. Herausfinden wer man ist, was man will. Und zwar kritisch. Das Motto: „Du kannst alles schaffen!“gilt eben nicht für alle Bereiche des Lebens. Und ja, jeder Mensch ist was besonderes, das steht nicht zur Debatte. Jeder ist einzigartig und das ist auch gut so, nur sollte man nicht narzisstisch ans Werk gehen mit dem Glauben, die Welt hätte nur auf einen gewartet. Die Welt wartet auf niemanden…

Generation Y hat die Schnauze voll von euren Diagnosen

Generation Y

So bezeichnet man Menschen die zwischen 1980 und 1999 geboren wurde, ich gehöre dazu. Was vermehrt in letzter Zeit auffällt, wie viele ältere uns ihre „Diagnose“ aufs Auge drücken wollen. Von Generation „Beziehungsunfähig “ ist die Rede, dass wir so verdammt unglücklich sind, dass wir Erwartungen nicht erfüllen.

Wessen Erwartungen müssen wir denn erfüllen bitte? 

Wir werden nie so reich sein wie unsere Eltern, desweiteren sind wir auch die Generation „Praktikum“! Wir feiern ausserdem falsch, unter falschen Mottos zur falschen Musik.

Alle waren früher natürlich Revoluzzer

Viele jenseits der 40. oder knapp darunter fühlt sich berufen uns und der Welt ihre persönliche Diagnose aufs Auge zu drücken ob wir wollen oder nicht. Und sie alle wollen in den 70/80 iger Revoluzzer gewesen sein, wilde junge Punks oder Querdenker  die, die Welt verändert haben. Die Realität sieht leider anders aus und man kann sich die eigene Vergangenheit auch schön wild ausdenken um das eigene Versagen der nächsten Generation in die Schuhe schieben zu können um von sich abzulenken.

Wir seien zu wenig politisch engagiert, arbeitsscheu, würden ewig studieren, oder seien gleich faul, feiern sowieso nur auf Drogen, machen Urlaub auf Keta (nein, nicht die Insel) und überhaupt, warum zum Teufel wollen wir nicht so sein wie unsere Eltern?
Ja, warum nur? Wir wollen frei sein, ungebunden, immer flexibel im Wandel der Zeit agieren können. Weil die Welt dieses von uns verlangt. Weil Leben auch immer Veränderung heisst, seit Anbeginn  der Zeit.

 Wir haben erkannt, dass wir nicht so leben müssen wie Generationen von uns, sondern dass wir eine Wahl haben. Die Wahl so zu leben wie wir es für richtig halten und nicht die Erwartungen von irgendwem erfüllen müssen.

Frauen haben sich mehr emanzipiert, sind unabhängiger geworden und sehen nicht nur das Mutterglück als Erfüllung und einzige Aufgabe in ihrem Leben. Desweiteren sehen wir auch, dass es nicht nur ein Beziehungsmodell  für alle gibt um glücklich zu werden.

Wir sind nicht Beziehungsunfähig 

Trotzdem hämmert man auf uns ein, von allen Seiten: Beziehungsunfähig, egoistisch, selbstbezogen, unfähig „echte“ Liebe zu empfinden.

Wie echt oder beständig ist denn das gesellschaftlich anerkannten Beziehungsmodell „Ehe“ oder die monogame Beziehung? 

Schaut man sich so gewisse Studien an, gehen diese Ehen und Beziehungen recht schnell auseinander oder es wird munter fremd gegangen.

Ist das denn erstrebenswert? Lügen? Sich verbiegen? Andere verletzen nur um die Fassade aufrecht zu erhalten? 

Sorry, ich sehe das anders. Auch in meinem jetzigen Bekannten- und Freundeskreis und der ist nicht gerade klein, kenne ich nur 2. Paare die glücklich und länger als 10. Jahre zusammen sind ohne grösseres Drama. Wie sieht denn echte Liebe aus? Warum kann man nicht respektieren, dass sie für jeden anders aussieht und niemanden verurteilen nur weil er nicht so liebt wie wir es tun?

Ohne dass an gleich den Stempel „Beziehungsunfähig“ auf die Stirn geknallt bekommt?

Wir sind nicht faul 

Faul, wir? Ich kenne niemanden der faul auf dem Sofa liegt und gammelt, sorry! Wir reissen uns den hintern auf,  für das was wir wollen, sind engagiert, und engagieren uns ehrenamtlich.

Doch haben wir andere Prioritäten als die Generationen vor uns. Uns ist ein Haus und ein tolles Auto  nicht mehr ganz so wichtig wie unseren Eltern. Warum das ganze Leben verschulden, an einem Ort gefesselt sein und meist das ganze Leben für das Haus arbeiten, dass wir im Alter, wenn es dumm läuft verkaufen müssen um das Altersheim zu zahlen?

Wir geniessen mehr zu reisen, zu sein, unsere Zeit hier auf Erden nicht rund um die Uhr der Arbeit zu widmen sondern uns, unseren Hobbys, unseren liebsten unseren Familien.

Ausserdem..wie sollen wir uns ein Haus leisten, wenn wir nur noch begrenzte Jahresverträge  bekommen, nach jahrelangen Praktika?

Die Welt ist im Wandel

Diese Generationenkonflikte gab es schon zu Zeiten Sokrates und wahrscheinlich auch davor, also haltet euch doch einfach mal zurück mit euren bescheuerten Diagnosen und Feststellungen und doofen Erwartungen. Werte verändern sich…

Immer dieses „Mimimimimi früher war alles besser!“ gejaule und die ständigen Vergleiche führen doch zu nichts. Solltet ihr in euren Alter euch nicht in Gelassenheit üben und erkannt haben:

Man verurteilt nur etwas, weil man es nicht versteht?!

Sucht doch mal den Dialog anstatt mit erhobenem Zeigefinger Oberlehrer mässig zu schimpfen wie die Rohrspatzen. Wo ist denn eure reife des Alters von der immer alle reden? Akzeptiert doch einfach die Wahrheit:


Die Welt verändert sich, ständig. Das war so, das ist so und das wird immer so sein! 



Das ist die einzige Beständigkeit die wir haben. Der Wandel. Nichts wird so bleiben wie es ist und das ist gut so. Ob es euch nun passt in eurer kleinen Welt oder nicht.

✨Alles ist gut✨

Pic – Paula Deme

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Ja, ich bin alleine hier!

Da war sie wieder, diese leidige Frage, Freitagabend beim Apero einen Tag vor meinen Ferien: „Machst Du das denn öfters? So alleine weg fahren? Ist das nicht langweilig? Oder gefährlich?“

„Nein! Langweilig ist nur immer wieder diese Frage zu hören! Ja ich mache das öfters – Weil es GENIAL ist und ich abenteuerlustig bin! Und NEIN! Es ist nicht gefährlich!“  dachte ich so für mich, aber stattdessen erklärte ich der Dame kurz und bündig mit einem breiten lächeln im Gesicht: „Nein, das ist ganz und gar nicht langweilig, wenn man es mit sich selber aushält!“ drehte mich um und spazierte mit meinem Weinglas in der Hand davon. 

Als junger Mensch wollte ich nie alleine sein

Wenn junge Menschen mir diese Frage stellen, kann ich das noch einigermassen nach voll ziehen. Wenn man jünger ist, zumindest war das so bei mir vor 10. Jahren, möchte man umgeben sein von liebsten und am besten gar nichts alleine machen. Kam niemand mit ins Kino, dann ging man nicht ins Kino, sondern schaute sich absolut gelangweilt etwas im TV an. Was für eine Panik das war, wenn am Weekend niemand mit raus wollte, ich schmollte wie eine beleidigte Leberwurst vor mich hin.

Aber wenn erwachsene Menschen die gleiche Frage stellen, kann ich mich persönlich nur wundern. Wie viele sich immer noch abhängig machen von andern, wie viele von ihnen sich und ihre eigene Gesellschaft nicht ertragen. Und Langweile haben…dabei ist die Welt, das Universum und alles drin und drumherum so spannend und aufregend und es gibt so viel zu sehen, zu entdecken, zum lernen – Wie kann man da von langweile sprechen? Nun ja..

Zum Glück sind diese Zeiten vorbei

Wenn ich Lust habe auf eine Party zu gehen, mache ich mich parat und gehe, wenn niemand mit will- will niemand mit. Die Weekends in denen ich alleine weg war, waren meistens auch die besten. Man lernt neue Leute kennen, wenn man offen ist, ansonsten hat man seine Ruhe und kann tanzen, chillen oder sonst was machen…so lange man will! Gerade dieses Jahr auf der Fusion habe ich gemerkt, wie happy ich war ungebunden mich über das Gelände und auf dem Dancefloor bewegen zu können. Alleine oder gar Einsam war ich aber zu keinem Zeitpunkt. Auch wenn es mich ins Museum zieht, in dem ich gern Stundenlang verweile, dann mache ist das. Und noch so vieles mehr – ungebunden! Und ohne schlechtes Gewissen…

Die Crowd macht es aber auch aus!

Es kommt natürlich auch immer auf die Crowd darauf an, denn auf dem zweiten Festival waren wir viele..und es war trotzdem grandios! (Vermisse euch es bizzeli und freue mich auf die Wiedersehen in den nächsten Wochen u.a in Frankfurt und Hamburg <3 )Aber es waren auch Menschen die nicht gleich einen Nervenzusammenbruch erlitten, weil man nicht rund um die Uhr zusammen war. Danke, ihr wart super!

Die Gesellschaft suggeriert uns – Single = Einsam oder alleine

In etlichen Zeitschriften und Artikeln fällt mir immer wieder auf: Wer allein für sich steht, wird als bemitleidenswert, einsam und als alleine abgestempelt. Der braucht dann Freunde um sich herum die ihn aufbauen oder am besten einen Partner um sich ganz zu fühlen.  Warum eigentlich? Wir werden alleine geboren, wir sterben alleine, auch wenn uns jemand dann die Hand hält, in unserem innersten, auf die letzte Reise machen wir uns alleine. Warum sollten wir uns also alleine mit uns nicht wohl fühlen dürfen? Sicher sind Freunde was tolles, auch ich habe welche, stellt euch vor! Aber doch geniesse ich die Zeit in der ich alleine bin sehr.

Gerade bin ich in Bukarest

Seit Samstag bin ich alleine in Bukarest, ich habe mir hier ein kleines Apartment gemietet, habe die Stadt unsicher gemacht und das Nachtleben gerockt. Aber alleine war ich kaum…ganz im Gegenteil. Die Leute hier sind unglaublich offen und locker! Deswegen geniesse ich diesen ruhigen Tag heute umso mehr.Denn ich habe auch endlich Zeit gefunden einen neuen Artikel zu schreiben. Und da es draussen so scheusslich ist, bleibe ich den ganzen Tag, bis zum Umzug ins Hotel, im Bett. Denn für mich bedeutet Urlaub auch: Erholung und mal nix tun.

Wäre ich mit einer Freundin hier..ich weiss nicht ob sie das mitmachen würde. Oft habe ich es bereits erlebt, dass Menschen immer eine gewisse Anspruchshaltung entwickeln wenn man zusammen verreist. Und nicht nur bei mir persönlich, auch bei Pärchen. Sie will am Strand liegen – aber bitte nicht alleine. Er möchte durch die Stadt ziehen- aber bitte auch nicht alleine. Konflikte vorprogrammiert.  Ich kenne so einige Menschen die als Paar in den Urlaub sind und als Single zurück kamen. Und warum? Weil keiner bereit war mal einen Tag alleine los zu ziehen oder Kompromisse einzugehen. Aber ja, auch ich bekomme heute Abend Gesellschaft und freue mich darauf, evtl. auch, weil es nur ein paar Tage sind und ich danach wieder alleine hier bin 😉

Kompromisse & Ich? Wir sind keine Freunde

Und weil mir das sehr deutlich bewusst ist, und weil ich auch weiss, dass man Kompromisse eingehen muss, wenn man unter Menschen ist, entscheide ich mich meist für mich und gegen andere. Nicht weil ich die anderen nicht mag, sondern weil ich eben mein Ding durchziehen möchte.Und ich nicht darauf warte, dass sich jemand meiner erbarmt und mitkommt oder mir das Händchen hält. Wahrscheinlich tendiere ich auch eher zur Einzelgängerin und mein sturer Kopf unterstützt das natürlich umso mehr!

Deswegen verstehe ich die andere Seite nicht

Vor was hat man denn Angst, wenn man alleine los zieht? Ich kenne einige, die waren z.B. noch nie alleine im Kino! Ich meine, was quatscht man auch so zu zweit, während man sich einen Film ansieht? Eben…

Warum mal nicht alleine mit sich in den Urlaub fahren und schauen was passiert? Seinem eigenen Rhythmus folgen, lesen, shoppen oder mal gar nichts machen ohne schlechtes Gewissen? Alleine im Restaurant sitzen findet ihr doof?  Glaubt mir, ich war schon ein paar mal alleine abends im Restaurant und in den Gesprächen von einigen Damen, Herren oder Pärchen wäre niemand von uns gern verwickelt worden. Gepriesen sei die Ruhe beim Essen, wenn man allein speist! Und ausserdem: Warum verwöhnt man sich nicht so, wie man einen Partner verwöhnen würde?

Liebe fängt mit Selbstliebe an!

Sich ins Spa einladen zu einer Massage, davor ein Glas Champagner, anschliessend fein essen und nach Hause gehen zu einem Schlafzimmer voller Kerzen? Klingt verlockend? Warum warten dann einige auf einen  Menschen oder Partner um das in die Realität umzusetzen? Verwöhnt euch selbst! Gönnt euch all das, was ihr von einem anderen Menschen erwarten würdet, dass er für euch tut. Übernehmt Verantwortung für euch selbst, erfüllt euch selber eure Wünsche statt auf einen Menschen zu warten der mitgeht oder euch jeden Wunsch von den Augen abliest. Seid selbst dieser Mensch, der euch glücklich macht – no matter what. Denn wenn ihr das nicht könnt, wie soll euch dann ein anderer glücklich machen? Und sicher, am Anfang ist es ein wenig beängstigend, sich mit sich selber auseinander zu setzen, sich kennenzulernen ohne Ablenkung von aussen durch andere, aber es lohnt sich!

Eine Gute Zeit & bis bald,

 

Paula

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