„Richtige Frauen haben Kurven!“

«Richtige MÀnner spielen nicht mit Knochen!» «Ess mal was, du siehst aus wie ein Kind aus der dritten Welt!» «Sicherlich hast du eine Essstörung, so wie du aussiehst!» «So flach wie du bist, machst du Holland Konkurrenz!» «Hungerhaken!» «Strich in der Landschaft!» «Du hast ja nicht mal einen Hintern!» «Man traut sich dich gar nicht anzufassen, aus lauter Angst, dass du auseinanderbrichst!»

Ihr glaubt, Body shaming funktioniert nur bei Dicken? Tja, das stimmt leider so nicht. Vor ungefĂ€hr 15 Jahren war das, mein tĂ€glich Brot. Kein Tag verging, an dem man mich nicht aufzog. Irgendwer hatte immer an meiner Figur zu meckern. Ja, ich war dĂŒnn mit 45-50 kg auf 1.60m. Ich war jung, ich ass normal, wie das halt eben so ist. Und 50 kg auf 1.60m ist auch keine Magersucht. Wir wĂŒrden auch niemanden mit 80 kg auf 1.90m hĂ€nseln, oder?

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Das gehört sich nicht fĂŒr eine Frau!

James Bond liebt Wodka Martini. Nie und nimmer wĂ€re man bei seinem hohen Alkoholkonsum auf die Idee gekommen ihn einen Alkoholiker zu nennen. Jessica Jones ist ein Marvel Charakter auf Netflix. Privat Detektivin mit SuperkrĂ€ften und einem „Alkoholproblem“. Zumindest wird’s so auf diversen Webseiten kommuniziert, wenn man ihren Charakter beschreibt. Beide haben so ungefĂ€hr gleich oft das Glas in der Hand, der eine gilt aber als fancy Herr von Welt. Sie hingegen ist eine Alkoholikerin.

Ich bin viele

Meine verschiedensten Persönlichkeitsanteile haben Namen. Nicht, weil ich schizophren bin, sondern weil ich Dingen gern Namen gebe. Zum Spass, einfach so. Vielleicht arbeite ich auch schon zu lange mit Kindern, wer weiss das schon so genau. Selbst meine Pickel, die ich selten habe, bekommen lustige Namen, der letzte, der sich hartnĂ€ckig ĂŒber drei Tage hielt, hiess Herbert. Eine grosse Narbe vom rasieren am Knie hatte den wohlklingenden Namen Sarah. Bisschen Diva, weil echt gross und an einer unmöglichen Stelle.

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Das Ende der Toleranz ist erreicht…

Der Sommer war toll und neigt sich dem Ende zu, ich möchte heute mit einem ernsteren Thema wieder einsteigen. Es soll heute um Toleranz gehen und ihr Ende. Ich bin ja grosser Fan von „Leben und leben lassen!“ Doch so wie jeder seine Grenzen hat, habe ich diese auch und da beginnt da das Ende meiner Toleranz. Ich glaube am besten, ich mache mal eine kurze Liste, von Dingen, die ich nie nie nie im Leben tolerieren werde:

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Die Welt verÀndern

Warum es jetzt nichts bringt mit dem Finger auf andere zu zeigen, sondern es an der Zeit ist, die Ärmel hochzukrempeln und die Welt zu verĂ€ndern. 

Wir alle haben voller Entsetzen gesehen, was in den letzten Wochen in der Welt passiert ist. Ob Beirut oder Paris, der Terror ist allgegenwĂ€rtig. Die Zeitungen sind voll damit, die Nachrichten sowieso und jeder hat es sich zur Aufgabe gemacht, Eltern aufzuklĂ€ren, wie man Kindern am besten den Terror in der Welt erklĂ€rt. Ich lag nun drei Tage krank im Bett und habe mir den Kopf zerbrochen um was es diese Woche gehen soll. Einfach so weitermachen wie zuvor, als wĂ€re nichts gewesen, schien mir falsch. Das Thema noch mal aufzugreifen, was hunderte andere Blogs, Zeitungen und andere Medien in der Woche taten, erschien mir Sinnbefreit. 

Also entschied ich mich ĂŒber das Gute zu schreiben und mal etwas versöhnlicher als sonst.  Und wie man die Welt verĂ€ndert. Wo fĂ€ngt man damit nur an, in der Welt, in unserem Haus, in unseren Familien?“ Ein einzelner kann nicht die Welt verĂ€ndern“, viele die ich kenne haben mir diesen Satz schon vor den Latz geknallt. Ja, dass schon nicht, doch wenn jeder, der diesen Satz gesagt hat, mal bei sich anfĂ€ngt, dann in seinem Umfeld usw., dann wĂ€ren wir schon nicht mehr nur einer oder zehn, sondern Millionen. 

Wie wĂ€re es, wenn wir unseren Kindern vorleben, dass AuslĂ€nder nicht böse sind? Und ihnen beibringen jedem so unvoreingenommen wie möglich zu begegnen? Zu helfen, anstatt weg zu sehen? Mit-statt gegeneinander. DafĂŒr mĂŒssten wir als Vorbild dienen und es dem Kind vorleben! Wie wĂ€re es, z.B. unseren Kindern zu zeigen, wie in anderen Kulturen Weihnachten gefeiert wird? Oder was man dort isst, wie man lebt? Mal ein FlĂŒchtlingsheim besuchen? Der Oma gegenĂŒber einen Teller PlĂ€tzchen backen? Oder bei den EinkĂ€ufen helfen? Sich als Kind, mal von dem Freund aus der Schule zeigen lassen, wie sie zu Hause leben, was dort wichtig ist! Gerade der Austausch mit anderen Kulturen hilft die Vorurteile abzubauen und fördert ein Miteinander. Es gĂ€be 1000 und 1 Möglichkeit. 

Wir leben einem Wohlstand, der uns so einiges erlaubt, vor allem aber erlaubt er uns einen grosszĂŒgigen Blick ĂŒber den Tellerrand. Dieses Jahr, mal bei lokalen GeschĂ€ften kaufen, anstatt bei den grossen Ketten. Oder Zeit schenken, anstatt materiellem. Sich darauf besinnen, was wirklich wichtig ist im Leben. Es bringt nichts, auf irgendwelche VerĂ€nderungen zu warten, darauf zu warten, dass irgendwer, irgendwas macht. Oder Politiker zu beschimpfen, wie es heut zu Tage Gang und gĂ€be ist. Wir, Du und Ich, jeder einzelne muss bei sich anfangen. Es vorleben, damit sich morgen etwas tut. Denn in kleinen Schritten Ă€ndert man die Welt. 

  

Be the change you want to see in the world. Mahatma Ghandi 

Kinder kennen keine Vorurteile

Als ich im TV die letzten Wochen öfter MĂŒtter mit Kindern, teilweise noch im Kinderwagen sah, auf Pegida Demos musste ich an eine Aussage denken, dass mal ein Kind geĂ€ussert hatte.

„Stimmt`s, Paula, alle Moslems sind böse!“ Dabei hĂ€tte ich mich fast an meinem Kaffee verschluckt. „Wie kommst du denn darauf?“ „Na ja, in den Nachrichten sah ich dass sie AnschlĂ€ge verĂŒbt haben.“

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Kinder nicht erwĂŒnscht im Wellnesshotel – Diskriminierung?

«Es geht hier gar nicht um Erziehung, sondern um die Anmaßung des Hoteliers, nĂ€mlich eine Menschengruppe zu diskriminieren. Mit Kindern ist ein ungestörter und niveauvoller Aufenthalt also nicht möglich, das wird pauschal so in den Raum gestellt. Aber wo kommen wir hin, wenn wir alle so pauschal denken und handeln wĂŒrden? Bleiben wir beim Hotel: dann lasse ich auch keine Frauen ab GrĂ¶ĂŸe 42 mehr rein, weil die fĂŒr mein Empfinden, zu dick sind und meine Ă€sthetische Wahrnehmung stören. Genauso geistig Behinderte. Ich lasse auch keine tĂ€towierten und gepiercten Menschen rein, weil ich das anstĂ¶ĂŸig finde, weil ich derartige Verzierungen selber nicht habe. Alte kommen auch nicht rein, die könnten sabbern und stinken und inkontinent sein. Intellektuelle lasse ich auch nicht rein, die diskutieren und argumentieren und das stört. Menschen mit anderem Glauben oder sexueller Orientierung…um Gottes Willen, bloß nicht…Da werden meine ethischen GrundsĂ€tze womöglich in Frage gestellt.» 

«Es geht hier nicht Äußerlichkeiten, sondern um Kinder die, wie Kinder es nun mal tun, toben, schreien, springen, spielen usw. Und da dies kein Robinson Club mit angeschlossener HĂŒpfburg, sondern ein Wellness-Hotel ist, ist es nicht nur konsequent, es wurde von den GĂ€sten sogar gewĂŒnscht (laut Umfrage vom Hotel) das in Zukunft keine Kinder unter 16 erlaubt sind. Wenn sich dicke tĂ€towierte MĂ€nner oder dĂŒnne Rentner dort entspannen wollen, wird sie keiner aufhalten. Und warum nicht? Weil sie nicht toben, schreien, spielen und keine Arschbomben ins Becken machen. Bei Zimmerpreisen um die 300€ erwarte ich in einem Wellness-Hotel Ruhe zu finden. Die GĂ€ste haben mit Sicherheit auch alle mal Kinder aufgezogen. Aber jetzt wollen sie Ruhe und Entspannung, ohne Kinder» 

«An alle Eltern mal ganz ehrlich wĂŒrdet ihr mit euren Kindern in ein Wellnesshotel fahren? Wo Ruhe und Erholung auf dem Programm steht. Erstens ihr könnt nicht entspannen und es droht Ärger mit denjenigen die Ruhe wollen. Was bei dem Preis pro Tag verstĂ€ndlich ist. Es gibt auch Menschen, die tagtĂ€glich mit Kindern arbeiten und mal Abstand brauchen. Die meisten Hotels sind fĂŒr Familien und viel speziell auf Kinder ausgerichtet. Da Diskriminierung vorzuwerfen finde ich albern» 

Das waren ein paar Kommentare, die man so unter dem *Bericht lesen kann…

*Da der Beitrag schon etwas lĂ€nger her ist, wurde der Link entfernt, weil mittlerweile er ins nichts fĂŒhrte.

Ja, bei dem Verbot scheiden sich die Geister. Es gibt entweder diejenigen die es befĂŒrworten (Ich) oder die, die Diskriminierung schreien wĂ€hrend andere MĂŒde lĂ€cheln ĂŒber diese sinnlose Diskussion. Wobei ich nicht so genau sehe, wo da die Diskriminierung stattfinden soll. Doch ich mag mich erinnern auf Facebook bei so einem StreitgesprĂ€ch mitgemischt zu haben. Ich gab offen zu, dass ich eine Erzieherin bin und es sehr schĂ€tze, mich am Wochenende vom KinderlĂ€rm erholen zu wollen. 

Shitstorm und Beleidigungen  

Der Shitstorm, dem ich mich damit aussetzte, krönte echt alles was ich mir bis jetzt von Eltern anhören musste. Nicht nur, dass man mir meine pÀdagogische Eignung absprach, nein! Man beleidigte mich persönlich, ja manche hÀtten mich gern auf dem Scheiterhaufen brennen gesehen. Die wenigsten schienen zu verstehen, wie wertvoll motivierte Kinderbetreuerinnen sind, die erholt und voller Vorfreude Montag bis Freitag ihre Kinder unterrichten, eben weil sie sich am Wochenende oder im Urlaub von diesen erholen konnten.

Ob diese Menschen auch zu Bauarbeitern gehen und sie aufs derbste beleidigen, weil sie ihre Freizeit oder ihren Urlaub nicht auf der Baustelle verbringen? Wohl kaum. Aber wir PĂ€dagogen, mĂŒssen uns 24/7 mit Kindern umgeben, weil das unser Job ist? Richtig, falsch! Selbst Eltern befĂŒrworten eine Kinderfrei Zone, um sich auch mal entspannen zu können. 

Es gibt ja auch Familienhotels

Schliesslich gibt es genug Familienhotels, mit passendem Programm fĂŒr Kinder. Denn unter uns: Was will so ein Kind in einem Wellnesshotel, wo es um Ruhe, Entspannung und Erholung geht? Die BedĂŒrfnisse eines Kindes liegen definitiv wo anders und das wird niemand leugnen können.

Wellness Hotel so ungeeignet fĂŒr Kinder, wie eine Bar, oder ein Nachtclub

Ich möchte nun aber zurĂŒckkehren zu dem Begriff Diskriminierung. Warum meinen einige, Kinder werden mit diesem Verbot diskriminiert? Beschweren sich die gleichen Menschen, dass Kinder nicht in Nachtclubs oder Bars dĂŒrfen? Nein! Und warum? Weil Kinder dort nichts zu suchen haben. Genauso wenig wie Kinder in ein 4 Sterne Hotel gehören fĂŒr 360 Euro das Wochenende. Nicht weil man Kinder nicht gernhat, sondern weil weder die Bar, noch der Nachtclub noch das Wellnesshotel fĂŒr die Kinder geeignet sind!

Ich geh ja auch nicht als Erwachsene Person auf den Kinderspielplatz und beschwere mich, dass ich nicht in die Babyschaukel passe. Obwohl? Die Gesichter der Eltern wĂŒrde ich zu gern sehen, wenn ich mich dann auf den Boden werfe und einen Tobsuchtsanfall habe wĂ€hrend ich: «DISKRIMINIERUNG!» schreie…