Kinder kennen keine Vorurteile

Als ich im TV die letzten Wochen öfter Mütter mit Kindern, teilweise noch im Kinderwagen sah, auf Pegida Demos musste ich an eine Aussage denken, dass mal ein Kind geäussert hatte.

„Stimmt`s, Paula, alle Moslems sind böse!“ Dabei hätte ich mich fast an meinem Kaffee verschluckt. „Wie kommst du denn darauf?“ „Na ja, in den Nachrichten sah ich dass sie Anschläge verübt haben.“

Ich fragte sie darauf hin, ob sie jemals gute Nachrichten im TV gesehen hätte. Sie durfte anscheinend kein TV schauen, aber die Nachrichten am Abend mit den Eltern. Natürlich verneinte sie und ich erklärte ihr, dass es natürlich auch Menschen gibt die falschen Dinge tun, aber deswegen eine ganze Menschengruppe zu verurteilen als Böse finde ich deplatziert und falsch. Und sie verstand, mit 7 Jahren. Was manche Erwachsene nicht begreifen, egal wie gut man es ihnen erklärt. Manche wollen auch nicht verstehen, denn es ist einfacher manche Dinge als Gott gegeben anzunehmen, statt zu hinterfragen.

Kinder haben keine Vorurteile, wir Erwachsene geben ihnen diese in durch die Jahre mit. Die meisten geben ihnen mit, was sie zu denken haben, anstatt ihnen beizubringen zu denken. Zu hinterfragen, alles. In was für einer Welt würden wir denn auch schliesslich leben, in der jeder den anderen erst mal kennenlernen würde um sich dann ein Bild zu machen? Eben! Gerade in Institutionen sieht man am schönsten, dass Kinder keine Probleme aufgrund Herkunft usw. miteinander haben. Zumindest im jungen Alter. Das Mobbing beginnt teilweise dann in der ersten Klasse oder gar früher. Weil Eltern und andere Etwachsene ihnen das vorleben. Wie sonst würde ein Kind von alleine darauf kommen? Leuchtet ein, oder?

Was tun? Eltern sensibilisieren, sie an ihre Vorbildfunktion erinnern? Bringt das was? Und vor allem, wie kann man ihre Meinung ändern? Ich finde es extrem bedenklich wenn Eltern aus Ignoranz und Unwissen ihren Kindern einreden Ausländer wären Schuld an der Misere, oder Schmarotzer, oder Böse. Was soll das? Wieso zeigt man mit dem Finger auf andere, wenn das eigene Leben nichts hergibt? Liegt diese Einstellung an der fehlenden Bildung? Liegt es an der Angst, die die Menschen vor den Fremden haben?

Stellen wir uns nur vor in was für einer Welt wir leben würden, würden die Menschen offen aufeinander zugehen lernen. Würden lernen von Kindesbeinen an, dass wir alle im Grunde gleich sind, wir alle nach dem gleichen Streben. Liebe, Frieden, Sicherheit, ein Dach über dem Kopf, eine einigermassen geregelte Zukunft, Akzeptiert zu werden, für die Person die man ist, ohne sich verstellen zu müssen, ohne Angst.

Wieso bringt uns niemand bei wie wir mit unseren Kindern umzugehen haben? Warum klärt man Erwachsene nicht auf, über die Folgen ihrer Erziehung? Ja, warum nur? Ein dummes Volk lässt sich gut regieren. Und solange die Menschen gegeneinander statt miteinander leben, lacht sich irgendwer ins heimlich ins Fäustchen. Denkt mal darüber nach. Hinterfragt eure Einstellung, glaubt nicht alles was ihr hört, macht euch selber ein Bild. Mehr Mitgefühl meine lieben, weniger Neid. Wir sollten Vorbilder sein, für mehr Toleranz, Offenheit, mehr Miteinander, mehr Mitgefühl. Echte Werte vorleben, nicht Hass, Vorurteile und Neid. Denn Kinder, kommen als ungeschriebene Blätter auf die Welt und wir wollen doch alle eine bessere Zukunft für sie, oder? Also lasst uns was verändern, damit sich was verändert.

Mich interessiert deine Sichtweise zum Thema!

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.