Paris mon Amour 2.0

Nachdem ich es zwei Tage ruhiger nehmen musste in Paris, stand Montagabend endlich die Bartour an, ich wollte ja meine Reise nicht im Bett verbringen. Ich buchte die Tour über AirnbnB Experience (nur auf dem Handy sichtbar) …bei Anto.  Wir trafen uns im 10. Arrondissement, die meisten, die dabei waren kamen aus der USA, waren aber easy drauf, eine Dame kam aus Afrika. So weit so gut, wir starteten im Baron Rouge, die eine unglaubliche Auswahl an Wein hatten. Man konnte sogar Wein aus Fässern trinken, sehr sehr fein. Anto beriet uns ganz gut und hatte sogar einen Freund mitgebracht, Leo.

Er war DJ und auch aus Paris. Wir verstanden uns sofort auf anhieb, denn auch er war in Berlin und Ibiza in der gleichen Szene unterwegs und wir waren beide schnelle Läufer. Wer mich kennt, er weiss ich habe einen Stechschritt drauf, der seinesgleichen sucht. Ich kenne nur eine Person, die noch schneller läuft, eine Dame aus Berlin.

Montagabend – Leckerer Wein, unglaubliche Cocktails und sehr feiner Gin

Nach ein paar Gläsern Wein haben wir auch den Winzer getroffen und ein bisschen Konversation geführt, wo ich auch gelernt habe wie man Wein aussucht. Auch, hatte ich das erste Mal eine „andere“ Toilette, eine ohne Toilettensitz, benutzt, für manchen war das ein kleiner Kulturschock. Dann ging es weiter ins Charlie wo ich einen feinen Gin Tonic hatte, ehrlich, er war richtig lecker und meinen Kumpel Einstein im Keller gefunden habe. Oben an der Bar hing einfach ein Roller an der Decke, auf jeden Fall sehr gemütlich und richtig guter Gin.

Die Gruppe war echt offen und lustig, wir hatten viel Spass.  Danach ging es in die Le Cal Bar wo die gut aussehenden Barkeeper in süssen Boxershorts unglaublich kreative Cocktails machen. Man sitzt auf gemütlichen Ledercouches und hat ein wohliges, heimeliges Gefühl bei all den tollen Bildern die an der Wand hängen.Und ich meine es so wie ich es schreibe.

Ich habe noch nie in meinem Leben so tolle, exotische Cocktails getrunken und gesehen. Es ist wirklich einen Besuch wert! Nach dem ich die Jungs auf Facebook verlinkte, kannten sie sogar meinen Namen als ich von der Toilette zurück kam, das war wirklich lustig. Schon leicht angedüddelt ging es weiter zur letzten Bar, dem Moonshiner.  Am Anfang sah es aus, als wäre es nur eine kleine Bar, die bereits geschlossen hatte, doch man ging durch den kleinen Vorraum und öffnete die Tür und war wie in einer anderen Welt. Eine lange Bar, gemütliche Sitzecken und ein Raucherzimmer erwartete uns. Nach dem wir dort noch einen Abstecher hatten, tauschten wir Kontaktdaten aus und Leo und ich gingen noch Schawarma essen, da wir den gleichen Heimweg hatten und entdeckten so noch eine Gemeinsamkeit – betrunken Fleisch lastige Gerichte in uns rein mampfen. War auf jeden Fall ein sehr gelungener Abend / Nacht.

 

Dienstag – Cité des sciences et de l’industrie & Zusammentreffen mit Künstlern des Les Frigo inkl. Abendessen

Gegen Mittag, nach dem ich meinen Rausch ausgeschlafen hatte, ging es dann frühstücken und ins erste Museum, klar das Wissenschaftsmuseum, what else? Ausserdem holte ich meine Karte für das Louvre ab. Es unterschied sich nicht wirklich vom Wissenschaftsmuseum in Warschau, wo ich bereits im Dezember zu Besuch war. Trotzdem tummelte ich mich ca 5. Stunden dort rum ohne alles gesehen zu haben. Im Anschluss kaufte ich Wein und begab mich ins Les Frigos, wo ich ein paar Künstlern und ihrer Arbeit vorgestellt werden sollte.

Im Anschluss sollte ich bekocht werden und einen netten Abend dort haben. Gesagt getan, Les Frigos war früher ein grosser Kühlschrank, wo man das Fleisch der Stadt aufbewahrte. Seit über 30 Jahren sind dort Künstler drin. Die, die ich traf, 2 Männer und 2 Frauen, waren von Anfang an drin, teilten sich mit noch einem Herren die gesamte 3.te Etage. Beim reinkommen und auch von aussen erinnerte mich das Gebäude sehr an das frühere Tacheles in Berlin und ich bekam etwas Heimweh. Die Gastgeberin hatte ein tolles Atelier, das gehörte früher ihrem Vater, er ist ein bekannter Photograph, sie ist Journalistin.

Ihre Freundin war auch da und so quatschten wir über Gott und die Welt und schlemmten uns durch ein 4. Gänge Menu. Sie gaben mir viele Tipps, was man so in Paris unternehmen kann. Mir wurde bewusst, dass ich auf jeden Fall nochmal kommen muss, da die Zeit nicht reichte, sich alles anzuschauen.

Paris 

Paris war, wie ein Liebhaber 
An dem man sich weder satt sehen 
Oder satt schmecken kann 
Man beobachtet ihn, den heiss Geliebten,
heimlich beim schlafen und auch ich lief
Nachts durch die stillen Strassen, als die meisten friedlich
schliefen nur um mich satt zu sehen
Paris, war Inspiration pur,
vergleichbar mit verliebt sein, beflügelt, erhaben
Geschmeidig, wie Seide auf der Haut, und intensiv,
wie die erste richtige Berührung eines Menschen, den man begehrt
Wie der erste magische Kuss und dem resultierenden Funkensprung
Paris war wie die Melodie, zu der man niemals aufhören will zu tanzen

Je t’aime Paris, auf bald! 

 

Mittwoch – Der heiss herbeigesehnte Besuch im Louvre 

Ja, was soll ich über das Louvre schreiben? Ich war immer hin 8 Stunden drin. Ich habe ein paar mal vor Rührung geweint, Gänsehaut inklusive. Und ich hab immer noch nicht alles gesehen. Es war unglaublich spannend, interessant, einfach WOW. Am Besten ihr zieht euch das selber rein und bringt viel Geduld und Zeit mit, es gibt wirklich unglaublich viel zum bestaunen. Nehmt euren Ausweis mit, ohne gibt es keinen Audio Guide. Definitiv, werde ich Ende Mai nochmal anreisen um mir gewisse Sachen nochmal in Ruhe anzusehen.

Mein Lieblingsbild ist „Die Krönung Napoleons“ von J.L. David. Auch, wenn das Kunstwerk ein Propagandamittel war, dieser Blick den Napoleon da hat, hypnotisierte mich für eine halbe Ewigkeit. In diesem Bild steckt mehr Leben, als in so manchem lebendigen Menschen. Auch die Statue von Armor und Psyche und die Geschichte dahinter hat es mir besonders angetan. Wie kaputt und überreizt ich an dem Abend war, brauche ich hier glaub ich nicht mehr zu erwähnen. Es ging nach einem kleinen Spaziergang auch gleich ins Bett, denn am nächsten Tag wollte ich Napoleons Grabstätte besuchen.

 

Donnerstag – Musée de l’Armée, Napoleons Grab

Zuerst ging es zum Friseur und ich liess mir die Haare schneiden – zu einem kurzen Bob. ca. 15 cm Haare, Ade und Bye Bye, es wurde Zeit die alten Zöpfe abzuschneiden. Dann machte ich mich mit der U Bahn auf den Weg zu Napoleon. Vorher schaute ich aber noch in einen kleinen Laden, den ich ein paar Tage vorher entdeckt hatte rein und kaufte mir ein rote Baskenmütze und ein kleines glitzerndes Portmonee aus Wildleder. Alles made in Frankreich 😀

Sehr eindrücklich liegt er dort, im Invalidendom, in einem ganz besonderen Grab, umgeben von weiblichen Statuen und seinen Erfolgen. Nebendran befindet sich das Militärmuseum, dass ich auch mal kurz besuchte, aber es interessierte mich nicht sonderlich.

Der Tag war sehr grau, doch als ich endlich den Invalidendom betrat, blinzelte die Sonne auf und der ganze Dom erstrahlte plötzlich in sehr hellem Licht, es war ein magischer Anblick. Später sollte ich erfahren, dass es ähnlich war, wie in dem Augenblick, als Napoleon in seine letze Ruhestätte gelegt wurde..das Leben ist manchmal sonderbar. Man braucht auf jeden Fall einen Audioguide, da weder der Dom noch die Grabstätte Schilder mit Erklärungen hat.

Es war auch jeden Fall sehr beeindruckend was dieser Mann geleistet hat. Ich werde mich in Zukunft noch intensiver mit ihm beschäftigen müssen. Abends ging es ins Theater, ich habe dort Olivier getroffen, den Darsteller des Stückes „How to become a Parisan in one hour“ Auch dieses Erlebnis buchte ich, wie die Begegnung im Frigo, über AirBnb. Es funktioniert, wie bereits erwähnt, nur über das mobile Telefon. Er zeigte mir das Theater, wir unterhielten uns, machten ein paar Bilder auf der Bühne,  ich bekam ein Glas Champagner und fühlte mich sehr gut aufgehoben.

Ein richtig netter Mann, der seinen Traum nie aufgab, sein Stück schrieb und nun der einzige ist, der in Paris ein Stück in englisch aufführt. Das Stück war eine One man show, sehr lustig und unterhaltsam. Nach der Vorstellung gingen wir noch zum Abendessen. Wir unterhielten und über Paris, Indien und Erziehung. Er selber hatte eine kleine Tochter. Alles in allem war es ein sehr interessanter und amüsanter Abend und ich habe die Möglichkeit bekommen in Indien, nähe Auroville in einem Kinderheim mitzuarbeiten. Das war auch der Grund, warum ich meine Indien Reise dieses Jahr verschoben habe. Ich brauche einfach mehr Zeit für so einen grossen Schritt. Es bleibt also spannend. Stattdessen gibt es eine kleine Italien Reise..endlich auch nach Rom, Florenz, Neapel uvm, aber dazu ein anderes mal.

 

Freitag – L‘ Eclair de Genie und Rückreise

Klar, durfte ich mir das grosses Eclair (fr) essen nicht entgehen lassen in dem besten Landen der Stadt. Nicht, dass ich vorher nicht gesündigt hatte, aber diese sollten anders sein. Besser. Nach dem ich vor dem Notre Dame eine XXXL Menschenwarteschlange gesichtet hatte, spazierte ich gemütlich dahin. Mein Gott! So so so unglaublich viele leckere Eclairs, dass ich knapp 10 Minuten überlegen musste welche ich wollte. Ich ging mit vier verschiedenen raus und kaufte noch Karamell in der Tube. Stirb Diät, stirb! (Ich kam mit 2 kg mehr auf den Rippchen zurück, aber das war es wert) Doch bevor ich mich dem Zucker ergab war ich noch ein letztes mal fein essen. Kugelrund und total zufrieden sass ich später im Zug Richtung Zürich. Paris, Paris geht durch den Magen,  aber vor allem unter die Haut.

 

 

Pic- Privat

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