Vom Sommer auf der Achterbahn

Der Sommer neigt sich dem Ende und für den Blog endet die lange Sommerpause. Es ist viel passiert seit dem Letzten mal und ich würde gern „sanft“ einsteigen, denn die aktuellen Themen in der Welt sind brisant genug und werden in nächster Zeit hier noch genug zur Sprache kommen. Also habe ich mir überlegt euch auf einen kleinen Rückblick mitzunehmen, mit Musik, die mich diesen Sommer begleitet hat, Poesie die ich geschrieben habe und den Gedanken, zu dem kompletten Umbruch in meinem Leben, den das Jahr allgemein mit sich brachte und diesen Sommer vollzog. Es fühlte sich an, wie eine wilde Achterbahnfahrt, dieser Sommer. Um Trauer und Abschied, Neubeginn, Hoffnung und Aufbruch  soll es in diesem Artikel gehen.

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GASTBEITRAG – Schwerelose Nächte im Rausch der Sinne

Im „Mensch Meier“

Unter den flackernden bunten Lichtern durchgetanzt bis zum Morgengrauen. Es hat viele, dunkle Gänge aus denen wummernde Bässe klingen. Wir rauchten Joints auf dem Sofa in der dunklen Ecke und irgendwann beugte Dobermann sich zu mir rüber und fing an mich leidenschaftlich mit seiner Zunge aufzufressen. Ich fing an seinen schönen Schwanz zu blasen, er stöhnte auf, fing an zu knurren. Ich wurde nass, zwischen meinen Beinen meine Pussy pulsierte. Wir klettern rauf zum höchsten Punkt des Floors, da gibt’s einen Zwinger mit einem grossen Sofa. Im Zwinger Liebe gemacht. Wir fickten zehnmal, wir konnten nicht aufhören. Katze und Dobermann verfliessen ineinander, spüren grenzenlose Lust füreinander. Nonstop am Fliegen und einfach nur frei und high sein.

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Vom Eurovision Song Contest, Diversität & schlechten Verlierern

Ja, ich muss ja gestehen: Ich habe gestern den Eurovision Song Contest angeschaut. Es war mein erstes mal und ich war ein wenig enttäuscht. Diversität wollte man feiern. Bis auf eine Handvoll Länder sagen aber alle einen Einheitsbrei in englischer Sprache. Die Damen waren fein rausgeputzt, der Auftritt durchgestylt bis ins letzte Detail. Individualität? Fehlanzeige!

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Dein erster Eindruck kann mich mal!

„Sag mal Paula, zeltest du eigentlich gerne?

„Ja, total!“

„Meinst du das ironisch?“

„Nein, das ist mein ich ernst!“

„Hmm, du siehst gar nicht so aus!“

„Wie sehen denn „Zelter“ aus?“

                                                                          

Das war ein kleines Gespräch von einem der Festivals die ich dieses Jahr besucht habe. Man muss sagen, das Mädel war noch recht jung, doch zog sich die Sache mit dem ersten Eindruck  die letzten Wochen durch mein Leben. Und auch durch die Medien.

Anmerkung: Die „Zelter“ haben wir das Festival über nicht gefunden. Es wurde aber zum Running Gag bei uns im Sternen Camp…

Jeder der mich näher kennt weiss, ich würde am liebsten auf Festivals leben. Frei sein und Barfuss in der Natur, hooray! Nein, ernsthaft, ich liebe Festivals! Teilweise zähle ich die Monate und Tage bis zum nächsten und strahle dann wie ein Honigkuchenpferd Einhorn, dass in Glitzer gebadet hat, wenn es dann so weit ist. Es ist auch toll, mal endlich den ganzen Glitzer im Gesicht und auf der Haut ohne „Fancytime“ aussenstehenden erklären zu müssen. Glitzer hat bei mir nämlich auch unter dem Jahr ein Platz auf meinem Körper! Bedarf aber einiger Erklärungen hier und da mal. Wobei ich nun aber auch sagen muss, dass immer mehr Frauen sich anstecken lassen von meinen Glitzernägeln. Was hervorragend ist. Mehr Glitzer braucht die Welt!

All die Kleidchen können getragen werden inklusive diverser Kopfschmuck und ich kann ohne mich zu entschuldigen so viel Prosecco zum „Frühstück“ haben wie ich möchte 😉 Die Musik,die Menschen, das Zeitlose, die Natur, die Ausgelassenheit..hach, ihr seht schon. Ich bin ein hoffnungsloser Fall. Dieses Jahr habe ich mir sogar von der Kosmetikerin die Wimpern verlängern lassen, um mir lästiges hantieren mit der Mascara zu ersparen. Ich bin so begeistert von meinen Klimperwimpern, dass sie nun auch weiterhin meine Augen zieren werden, evtl nur nicht mehr ganz so im „Festivalmodus“

Wenn man mich dann so sieht, fällt man schnell in die Falle mich abzustempeln. Der erste Eindruck und all der gleichen. Und das ist auch ganz normal. Aber ja, sollte man dann nicht erst mal hinter die Erscheinung blicken bevor man sich ein Bild von dem Menschen macht? Der erste Eindruck, ist nämlich nur eine Momentaufnahme. Und nur weil ich ein paar Tage rumlaufe wie eine Glitzerprinzessin, bedeutet es ja nicht, dass ich mich nur auf Kleidchen, Makeup und mein Aussehen fokussiere. Ich mag auch Seifenblasen! Und Bücher und…soo soo vieles mehr!

Szenenwechsel: Olympia 2016

Christoph Harting gewann Gold. Bei der Siegerehrung, kapserte er auf dem Podest rum. An der Pressekonferenz stammelte er vor sich hin. Auch nicht so förderlich war, dass er keine Interviews geben wollte. Was war der Aufschrei der Empörten mal wieder gross. Ich erfuhr davon aus den Medien, da ich von Olympia nichts halte…

*Kopfschütteln

„Das macht man nicht!“ „Man kaspert doch nicht so rum!“ „Respektloses Arschloch!“ „Kein Anstand!“  „Eingebildeter, unsympatischer ..“ und so weiter und so fort.

So so, das macht man also nicht. Man ist nicht aufgeregt , wenn einem die ganze Nation und darüber hinaus zusieht, wie man da auf dem Podest steht. Man darf sich auch nicht zu seher freuen über seinen Sieg, das nennen sie dann Respektlos! Und dann hat man keinen Anstand. Freuen, ausgelassen ist schliesslich was für kleine Kinder. Als Erwachsener braucht man ein Resting Bitch Face…Moment mal…das fanden andere bei der Beckham und der Kirsten dann doch nicht so dolle.

Man(n) ist natürlich auch nicht aufgeregt, wenn die Nationalhymne nur für einen gespielt wird während man da oben steht. Das Adrenalin das da durch den Körper fliesst, kann man einfach abstellen, weil man ja ein Übermensch ist und jedem Anspruch der „Ich motze an allem rum Jammerlappen“ genügen muss. Und auch, dass man keine Interviews gibt kann ich verstehen, der Kerl kann eben noch nicht so gut mit den Medien. Was soll`s, eine Pressekonferenz reicht doch. „Wie erklären sie sich ihren Sieg?“ oder so ähnlich, ist auch eine beschissene Frage, mit Verlaub liebe Presseheinis.

So zum Vergleich von wegen aufgeregt sein & Co.: Wisst ihr noch als ihr verliebt wart, Schmetterlinge im Bauch hattet und eurer Liebsten / eurem Liebsten teilweise mit feuchten Händen, Herzrasen, weichen Knie entgegengetreten seid? Teilweise einen Mist von euch gegeben habt, der euch im nachhinein immer noch peinlich ist?

Das alles, war Adrenalin!

Danke auch für die Blackouts bei Prüfungen und in wichtigen Situationen, Adrenalin alter Kumpel!

(Hurra, wir haben nun einen schuldigen gefunden!)

Und nun stellt euch vor, wenn das ein einziger Mensch auslösen kann in euch…

Was macht es dann mit einem, wenn man das Siegertreppchen besteigt? Die Goldmedaille um den Hals bekommt – und die ganze Welt sieht zu?

Ich frage mich bei all dem Wind der gemacht wurde um seinen Auftritt, was seine sportlichen Leistungen in den Hintergrund rückte, woher nehmen sich solche Leute das Recht raus andere zu beurteilen anhand von ein paar Minuten, die wir ihn alle unter einer extrem Situation erleben durften? Wären die Menschen die ihn verurteilen denn glücklich würde man von ihnen etwas erwarten um sie dann an den Pranger zu stellen, weil sie den Ansprüchen des Mobs nicht genügen? Oder sie gar bewerten, als Menschen, anhand von ein paar Minuten / Stunden die wir sie erlebt haben? Anhand ihres Aussehens? Ihrer Kleidung?  Anhand des peinlichen Ausrutschers letzten Samstag im Ausgang? Ihr merkt hoffentlich auf was ich hinaus möchte… Jeder hatte Momente im Leben auf die er nicht sonderlich stolz ist, oder er überfordert war. „Aber der / die kennt mich doch gar nicht…blablabla…mimimimimi“ höre ich sie schon wimmern, wenn man sie dann behandelt, wie sie andere behandeln.

Lasst uns doch alle dem ersten Eindruck eine zweite Chance geben. Lasst uns hinter die Kulisse schauen, lasst uns weniger verurteilen. Denn der erste Eindruck, ist manchmal ein falscher Eindruck!

Paula

 

Pic by Paula Deme

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Warum wir um verstorbene Musiker trauern

Es ist irgendwie immer das gleiche mit mir, wenn Menschen sterben. Ich kann es nicht glauben. Meinen ersten Verlust erlebte ich mit 12 Jahren, einen von mir sehr geliebten Menschen. Ich wollte es nicht wahrhaben. „Das ist ein Witz, oder?“ fragte ich damals schon total ungläubig. Bis heute sind es noch ein paar mehr geworden, um ganz ehrlich zu sein, ich müsste lange überlegen wie viele Verwandte, Bekannte und geliebte Menschen nun aus dieser Welt gingen in den letzten zwanzig Jahren.

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Ab wann genau ist man erwachsen?

„Also deine neuen goldenen Sneakers sind ja toll, aber für mich wäre das nichts, dafür bin ich schon zu alt!“ Ich staunte nicht schlecht, als ich auf Facebook diesen Kommentar zu meinen neuen Schuhen bekam. Zu alt? Für Schuhe? Ich weiss nicht. Gibt es ein Alter für goldene Schuhe? Oder für Birkenstockschuhe? Für High Heels, evtl. ein bestimmtes Mindestalter der Fuss Gesundheit zuliebe, das lasse ich mir ja noch eingehen.

Kann man für etwas zu alt sein?

„Werde doch endlich mal erwachsen!“ diesen Satz kenne nicht nur ich, sondern auch einige von euch. Doch was genau bedeutet erwachsen sein? Ist man mit Erfüllung der Volljährigkeit erwachsen? Oder hängt das von anderen Faktoren ab? Und warum ist erwachsen sein immer noch so negativ behaftet? Gibt es denn was schöneres, endlich das tun zu können was man will? Freiheit bringt immer Verantwortung mit sich, doch ist das nicht ein kleiner Preis den man dafür zahlt? Man wollte doch immer seine eigenen Entscheidungen treffen, ohne Bevormundung, oder etwa nicht?

Ich weiss ja nicht wie es euch geht, aber ich habe mich mit achtzehn super erwachsen gefühlt. Erste eigene Wohnung, erste eigen getroffene Entscheidungen. Irgendwie erwachsener als jetzt mit Anfang dreissig. Denn immer öfter muss ich mir anhören, dass ich mich altersentsprechend benehmen sollte. Ja, aber wie denn? Was heisst hier altersentsprechend?

Erwachsen bedeutet für mich: Auf eigenen Beinen stehen, beruflich und privat, Verantwortung für mein Handeln zu übernehmen und in einem gewissen Mass zur Selbstreflexion fähig zu sein. Mich selber kennen, mich annehmen und akzeptieren mit allem Drum und Dran. Dinge beim Namen nennen die mich stören. Konflikt- und Kritikfähig sein. Das bin ich, mal mehr Mal weniger. Nobody is perfect, right?

Also, nach meiner Auslegung zu dem Thema, sind so ca. 80% der Menschen über dreissig Jahren noch nicht erwachsen. Viele sind abhängig vom Partner, Eltern oder übernehmen keine Verantwortung für ihre Taten (die anderen tragen immer die Schuld) oder ihnen fehlt gänzlich die Gabe der Reflektion. Manche stehen auch noch mit ihren Beinen bei Mutti in der Wohnung statt in ihren eigenen vier Wänden. Ja WG zählt auch als Selbstständigkeit meine lieben. Kritikfähig sind manche mit fünfzig noch nicht und Konfliktbewältigungskompetenzen vermisse ich bei den meisten bis ins hohe Alter. Denn meist wird nach schuldigen gesucht, statt nach Lösungen.

Als ich mal Besuch hatte vor ein paar Tagen musste ich mir anhören: „Dein Zimmer sieht aus, wie das Zimmer von einem pubertierendem Mädchen.“ Man muss dazu sagen, in meinem Zimmer hängen viele bunte Bilderrahmen mit unterschiedlichen Bildern. Ein paar selbst gemalte, ein paar Collagen, ich habe ausserdem ein Einhorn- und ein glitzerndes Zitronen Kostüm an meiner Kleiderstange hängen. Die Möbel, die Bettwäsche und die Wände sind weiss, doch der Rest ist einfach bunt mit System. Der grosse Spiegel mit Sternen Leds dekoriert. Macht mich also all die Farbe zu einem Pubertierenden Mädchen? Habe ich als über dreißigjährige mein Recht auf Farbe und Kreativität in meinem Leben verspielt? Fängt ab dreissig Jahren die Zeit der gedeckten Farben an? Und wieso zum Teufel hat mir das noch keiner gesagt?

Was bedeutet also erwachsen sein?

Eigenheim, Hund, Mann? Eine steile Karriere? Ein Bausparvertrag? Braucht man gar ein Kind um zu zeigen, dass man erwachsen ist und Verantwortung übernehmen kann? Oder ein Auto? Einen dicken Gehaltscheck? Den grünen Daumen? 80% Fremdwörter im Vokabular?

Warum interessiert es uns auch, was andere von uns denken?

„Also Blumen im Haar finde ich Klasse, an Dir oder meiner Tochter, ich würde mich das nicht trauen!“ Ähhmmm, warum? Weil irgendwer Dich für komisch halten könnte? Weil Du Dich von der Masse abheben könntest? Weil Du herausstechen könntest aus dem ganzen Grau? Weil es Dich wirklich juckt was andere von Dir denken? Wer sind die anderen, dass sie sich ein Urteil über Dich bilden können?

Vor ein paar Jahren an der Street Parade, Sonntagmorgens: „Sag mal Paula, findest Du nicht langsam Du bist zu alt für all das? Möchtest Du nicht langsam an eine Beziehung denken? Du wirst ja auch nicht jünger!“ So so, die Partyzeit scheint auch vorbei zu sein, wenn man also auf die dreissig zugeht, wenn es nach einigen von euch geht. Würdet ihr euch das auch trauen, Komet Bernhard oder Günther Krabbenhöft an den Kopf zu werfen? Und ist man ab dreissig Jahren schwerer vermittelbar nur weil der Busen und der Po nicht mehr so straff ist wie einst? Will jede Frau unbedingt auf Teufel komm raus einen Partner? Und muss ich als Frau diesen Ansprüchen der Gesellschaft entsprechen um als Erwachsene zu gelten?

Ihr liebt Blumen? Tragt sie im Haar, als Print, wo auch immer. Ihr liebt Party und seid über dreissig? Ihr liebt Farben? Geniesst es, das Leben ist kurz. Geniesst euch und eure Vorlieben, egal wie alt ihr seid. Nirgendswo steht geschrieben, was zu welchem Alter gehört. Oder was sich nicht gehört. Wir leben nicht mehr das Leben wie sie unsere Vorfahren gelebt haben. Müssen wir auch nicht. Niemand hat das Recht über euch zu urteilen, nur weil ihr nicht in ihr Weltbild passt. Es sind wir Menschen die diese Grenzen erschaffen in unserem Köpfen, wie Dinge zu sein haben. Es gibt kein Richtig und kein Falsch, jeder sollte so leben und sich ausdrücken dürfen wie es ihm beliebt ohne Angst vor Verurteilung.

Dieser Beitrag erscheint auch auf Ron Orp Zürich, Huffington Post Deutschland und City Channel 1.