Sprachlos

Eine Politik, die es Ärzten verbietet über Schwangerschaftsabbrüchen zu informieren. Die gleiche Politik, die Frauen kriminalisiert, wenn sie über ihren Körper entscheiden wollen. Eine Gesellschaft, die Frauen immer noch als hübsches Anhängsel des Mannes sieht. Männer, mit einer immensen Anspruchshaltung an Frauen. Ein System, dass Eltern diskriminiert, speziell Alleinerziehende. Eine Familienpolitik, auch in der Schweiz, die unzureichend ist.  Feministin oder Pussy als Schimpfwort. 

Erwachsene, die sich über die unpolitische Jugend beklagt, aber Jugendliche bestraft, weil sie sich politisch engagieren und gegen Klimawandel demonstrieren. Menschen, die Ableismus betreiben und einer jungen Frau das Denkvermögen absprechen, in einer Gossensprache, die man wahrscheinlich nicht mal im schlimmsten „Ghetto“ finden würde. Menschen, die täglich im Mittelmeer ertrinken. 

Eine Verrohung sondergleichen, die nicht nur im Internet stattfindet. Ein Schulsystem und Teile der Gesellschaft, die gegen alle wissenschaftlichen Erkenntnissen sind.  „Lungenärzte“ die behaupten, die Luftschadstoffe NOx und Feinstaub sind gar nicht so schlimm, und den Grenzwerten dafür fehle die wissenschaftliche Grundlage. Was da für Unsinn verbreitet wird und von wem (kein einziger „Experte“), hat der Volksverpetzer aufgelistet. 

Arbeitgeber, die Arbeitnehmer bestrafen, wenn sie auf Missstände hinweisen oder sie an die Öffentlichkeit tragen. Hetzer und Trolle im Internet, die andere Menschen diskreditieren. Eltern, die einen fremden, unbescholtenen Mann, der noch nie Schnee gesehen hat, an den Pranger im Internet stellen – als Kinderschänder. Menschen, die auf Flüchtlinge schimpfen, weil sie Kosten verursachen, dabei aber kein Wort über reiche Menschen verlieren, die Europa um Milliarden erleichtert haben. Altersarmut, Pflegenotstand, unbezahlte Carearbeit – für mich einfach unbegreiflich, wie man so etwas zulassen kann als Gesellschaft. 

Politiker, weltweit, die früher wegen diverser Aussagen als Dorftrottel bekannt gewesen wären.  Mir sind auch Menschen suspekt, die sich um die immer weiter ausdehnende Überwachung nix scheren. Stattdessen hört man: „Ich habe nichts zu verbergen!“ Polizeigesetze, die verabschiedet werden, die schon lange in keiner Relation mehr stehen. Medien, die lieber Bürger gegeneinander aufbringen, statt ordentlich, objektiv und wahrheitsgemäss zu berichten. Die Liste liesse sich hier noch ewig weiter führen. 

Das, das und vieles mehr macht mich gerade echt sprachlos 

Besonders bitter ist für mich, dass immer mehr Menschen die Eigenverantwortung nicht kennen. „Ich hasse Drogen, sie haben meinen (hier x beliebige Person einfügen) umgebracht. Nein, Doris. Die Person hat selber beschlossen Drogen zu nehmen, und ist daran krepiert. 

„Nie geschieht mir etwas Gutes im Leben!“ „Die anderen sind immer schuld!“ „XY fällt alles in den Schoss!“ „Ach, du hast es gut, du hast keine Kinder!“ 

Gerade beim letzten Mal muss ich mich dann schon fragen, ob ihr Kind ihnen einfach aufgezwungen wurde, wenn sie es als solche Last empfinden. 

Wir alle entscheiden uns für etwas. Wenn ich mich entscheide jedem die Schuld für meinen Misstand zu geben, entscheide ich mich automatisch in der Opferhaltung nichts an meiner Situation zu ändern. „Aber es ist so schwierig!“ Es ist schwierig, weil man nicht anfängt. Es ist schwierig, weil man lieber andere neidet, sich in den Sozialen Medien als Opfer inszeniert, statt seinen Hintern hoch zu bekommen. Deswegen. 

*Ich spreche hier von gesunden Menschen, die ohne geistige oder körperliche Behinderung sind. 

Was also tun? 

Ich bin müde. Müde von Diskussionen, von Uneinsichtigkeit, von Ignoranz und schlichtweg der Dummheit, die um sich greift, in einem Zeitalter, wo jegliche Information jederzeit verfügbar ist. Wir haben Zugang zu so viel Wissen, wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit und verblöden immer mehr. Liegt es daran, dass den Menschen die Kompetenz fehlt, diese Infos zu suchen bzw. von „Fakenews“ zu unterscheiden? Ist es zu viel Wissen, mit dem man nicht umgehen kann? Liegt es daran, dass man lieber sein Weltbild bestätigt sehen will, statt die Wahrheit zu hören? Ich weiss es nicht. Wirklich nicht. 

Muss ich meinen Fokus anders legen? Sehe ich vieles zu pessimistisch? Habe ich zu hohe Anforderungen an meine Mitmenschen und an die Umwelt? Mir fehlen Antworten. Und die richtigen Worte. Ich bin einfach fassungslos und vor allem: sprachlos. 

1. Januar, Tag 0

Gesundes neues Jahr ihr lieben! Hoffe ihr hattet einen guten Rutsch und ein paar entspannte freie Tage! Die besinnliche Zeit ist vorbei und ihr hört wieder etwas von mir, nachdem es den gesamten Dezember sehr ruhig war. Dazu kam es, dass ich mich beruflich verändert habe und mich sammeln musste, um wichtige Entscheidungen zu treffen, z.B wie es mit dem Blog weiter geht, mit meinem ganzen Socialmediakanälen oder dem Podcast. Und wie sich das mit den neuen Engagements im realen Leben unter einen Hut bringen lässt.

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„Nein, danke. Ich trinke nicht!“

Jeder der diesen Satz schon über die Lippen gebracht hat, weiss was ich nun schreiben werde. Alle anderen, dürfte es nicht überraschen, was sie nun gleich lesen werden.

Als Antwort auf so eine Aussage bekommt man als Frau dann eine Gegenfrage: „Bist du schwanger?“ Wenn man das auch noch verneint beginnt meist eine Odyssee und eine regelrechte Überredungsorgie, gepaart mit Plädoyers für das Trinken, die jeden Anwalt blass aussehen lassen. Manche Leute argumentieren, als würde es um Leben und Tod gehen.

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Die Anspruchshaltung, schraubt sie runter!

Na, kennt ihr auch so Menschen, mit einer Anspruchshaltung, die ihresgleichen sucht? Ja, ich auch, sie begegnen mir leider fast jeden Tag. Und zu dieser Anspruchshaltung gesellt sich dann auch eine gewisse Hilflosigkeit. «Erwachsene, die nichts können, sind Kinder, die nichts durften» habe ich mal irgendwo gelesen. Für mich macht das Sinn.

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Ein Jahr #Metoo

Was habe ich mich auch nachts auf der Strasse aufzuhalten oder in Bars, bzw. Clubs?! Klar, ich bin natürlich selber schuld. Das es mein damaliger „Partner“ war – bedeutungslos. Brave Frauen hocken nachts und überhaupt zuhause und kümmern sich ausschliesslich um Kind, Küche und Kirche. Wie im Mittelalter üblich, denn dort leben diese Menschen, mit diesen verqueren Ansichten.

 

Erinnert ihr euch, als es vor einem Jahr losging, und sich immer mehr Frauen zu Wort meldeten, im Rahmen der #Metoo Debatte? Tja, schon ein Jahr ist es her. Was hat sich seit dem getan? Ich hatte auch über meine Erfahrungen geschrieben und wurde mehr oder weniger von Männern beschimpft, weil der Täter ja Biodeutscher war. Auch das ich nicht nur einmal von Männer unflätig angesprochen, angefasst und belästigt wurde, liess man meist nicht gelten.

Was habe ich mich auch nachts auf der Strasse aufzuhalten oder in Bars, bzw. Clubs?! Klar, ich bin natürlich selber schuld. Das es mein damaliger „Partner“ war – bedeutungslos. Brave Frauen hocken nachts und überhaupt zuhause und kümmern sich ausschliesslich um Kind, Küche und Kirche. Wie im Mittelalter üblich, denn dort leben diese Menschen, mit diesen verqueren Ansichten.

 

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Meine Freiheit ist meine Entscheidung! 

GASTBEITRAG

Als ich Paula fragte, ob ich einen Beitrag über das Thema Freiheit verfassen darf für ihren Blog, wusste ich offenbar noch nicht genau, in welche Überlegungen ich eintauchen sollte. 

Viele Fragen stehen mir im Weg, wenn ich über meine Freiheit nachdenke, die meisten davon werden  lediglich  durch eine Vorstellung des jeweiligen Betrachters, beispielsweise als persönliche Meinung beantwortet. 

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#Wirsindmehr – Sage nein!

„Wenn sie jetzt ganz unverhohlen
Wieder Nazi-Lieder johlen,
Über Juden Witze machen,
Über Menschenrechte lachen,
Wenn sie dann in lauten Tönen
Saufend ihrer Dummheit frönen,
Denn am Deutschen hinterm Tresen
Muss nun mal die Welt genesen,
Dann steh auf und misch dich ein:
Sage nein!“

Konstantin Wecker

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Vom Sommer auf der Achterbahn

Der Sommer neigt sich dem Ende und für den Blog endet die lange Sommerpause. Es ist viel passiert seit dem Letzten mal und ich würde gern „sanft“ einsteigen, denn die aktuellen Themen in der Welt sind brisant genug und werden in nächster Zeit hier noch genug zur Sprache kommen. Also habe ich mir überlegt euch auf einen kleinen Rückblick mitzunehmen, mit Musik, die mich diesen Sommer begleitet hat, Poesie die ich geschrieben habe und den Gedanken, zu dem kompletten Umbruch in meinem Leben, den das Jahr allgemein mit sich brachte und diesen Sommer vollzog. Es fühlte sich an, wie eine wilde Achterbahnfahrt, dieser Sommer. Um Trauer und Abschied, Neubeginn, Hoffnung und Aufbruch  soll es in diesem Artikel gehen.

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In unserer (Leistungs) Gesellschaft ist kein Platz für menschliches 

Wenn ein Kind geboren wird, bekommt ein Vater in der Schweiz einen Tag frei, maximal zwei. Die vorher erwerbstätige Mutter muss nach 3 Monaten wieder auf ihren alten Posten, Teilzeit ist ausserdem in Kaderpositionen eher die Seltenheit. Wenn jemand Nahes aus der Familie stirbt, bekommt man, im besten Falle, drei Tage frei. Um alles in die Wege zu leiten, Beerdigung zu organisieren, ect. Ist ein Kind öfter krank, so bekommt man früher oder später rein Problem mit dem Vorgesetzten.

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Was du nicht über mich weisst

GASTBEITRAG

 

„Und das Thema Kinder ist bei euch jetzt komplett von Tisch, oder?!“ Du musterst mich und mein Gesicht, als du mit einer Mischung aus Neugier und Resignation diese Frage formulierst. Sofort ist es still am Tisch, denn immerhin hast du ausgesprochen, was alle brennend interessiert- wann pflanzt sich dieser Teil der Familie endlich fort. Du selbst bist das Paradebeispiel, immerhin hast du das Verhältnis Kinder-Erwachsene in diesem Raum deutlich zu Gunsten der Kinder beeinflusst.

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