âWer will, dass die Welt so bleibt wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt!â
Erich Fried an der East Side Gallery, Berlin
Ich möchte mit euch ĂŒber Visionen sprechen und warum ich als Frau, doch vor allem als Mensch fest daran glaube, dass wir Visionen brauchen, ein Ziel vor unserem inneren Auge, ein Ziel, dass uns alle vereint. FĂŒr eine bessere Zukunft, fĂŒr uns und unseren, bzw. in meinem Fall: Euren Kindern.
Heute war der Womans March in ZĂŒrich und 20.000 Frauen und MĂ€nner unterschiedlichen Alters trafen sich um sich mit den Frauen in Amerika zu solidarisieren und gegen UnterdrĂŒckung und Bevormundung und fĂŒr die Gleichstellung zu demonstrieren. Der Feminismus rĂŒckt wieder in den Fokus. Ich hatte leider einen Seminar Tag, der sich nicht verschieben liess, nach dem er bereits nĂ€chster Woche auf genau heute verschoben wurde 😞 Da es ein Nachholtermin war, konnte ich den auch nicht schwĂ€nzen.
Immerhin waren die Pussy Hats die ich gestrickt hatte alle mit dabei! Und hey..den Tag verbrachte ich mit Julia Onken als Dozentin, also zĂ€hlt das doch irgendwie auch ein wenig. Wir tauschten uns in der Gruppe rege ĂŒber Frauen, MĂ€nner, Frauenrechte, Feminismus, Wörter, Geschlechterrollen und die Emanzipation aus. Aber das Haupttopic des Tages war âRhetorikâ Und wann bekommt man schliesslich die Chance vor dieser spannenden Frau ein Impulsreferat ĂŒber Visionen, Feminismus, Frauenrechte und dem Pussy Hat zu halten?
Braucht es das heutzutage ĂŒberhaupt noch?
Vor einen Jahr habe ich grosskotzig Nein gesagt, WertschĂ€tzung mĂŒsste jeden Tag stattfinden heutzutage, der Frauentag der am 8 MĂ€rz gefeiert wurde ist ĂŒberflĂŒssig. Ein Jahr spĂ€ter nach dem ich mich nĂ€her damit befasst habe sehe ich das anders. Es rĂŒckte wohl auch viel mehr in mein Blickfeld, da der latente Frauenhass immer öfter von MĂ€nnern öffentlich zur Schau getragen wurde. Auch ich war ein paar mal betroffen.
Ja, es braucht den Frauentag, es braucht dieses Tag um das Thema in das Bewusstsein der Menschen zu rufen. Wir brauchten auch den Womans March, wir brauchen den Feminismus, denn wir haben das Ziel noch lange nicht erreicht, wir haben uns zwar emanzipiert, doch sind wir tatsÀchlich schon am Ende angekommen, haben wir Gleichberechtigung in allen Lebenslagen erreicht?
Nein. Nicht nur hier in der Schweiz, sondern Weltweit werden immer noch Frauen unterdrĂŒckt, bevormundet und geniessen nicht die gleichen Rechte wie MĂ€nner. Wo wĂ€re ich als Frau heute, wenn die Frauen in der Vergangenheit keine Visionen gehabt haben und dafĂŒr eingestanden wĂ€ren? Wo stĂŒnden wir ohne den Feminismus? Wo wĂ€ren die Menschen in Berlin heute, wenn sie keine Visionen, von einer besseren, freien Zukunft ohne Mauer gehabt hĂ€tten?
Wie Erich Fried bereits so schön formuliert hat. Die Welt ist im Wandel, muss im Wandel sein, wir brauchen Visionen fĂŒr unseren Fortschritt und unsere Entwicklung. Es ist töricht an Vergangenem mit allen Mitteln fest halten zu wollen, der Wandel schreitet unaufhörlich vor ran, ob wir mitkommen oder nicht.
Feminismus ist auch nicht nur fĂŒr Frauen, denn wir haben uns entwickelt in unserem Rollenbild, wĂ€hrend die MĂ€nner stehen geblieben sind. Ăberfordert sein sie nun, las ich letztens in einem kostenlosen Tageblatt und man machte die Frauenbewegung dafĂŒr verantwortlich, dass die MĂ€nner nun vermehrt Pornos schauen wĂŒrden statt Frauen anzusprechen.
Nun ja, ich finde das weit hergeholt, denn das Selbstbewusstsein der MÀnner sollte nicht darauf bauen Frauen klein zu halten. Ausserdem kann man nichts an der jetzigen Situation verÀndern wenn man lieb fragt oder bittet.
Auch, nur ein wenig Emanzipation gibt es nicht. Warum tun sich einige ĂŒberhaupt so schwer dem weiblichen Geschlecht die gleichen Rechte einzugestehen. Wer weiss wo wir heute stehen wĂŒrden, wenn das seit eh und je so gewesen wĂ€re. Man hat danach ein Interview gefĂŒhrt mit diesem Experten, der auch der GeneralsekretĂ€r von MĂ€nner.ch ist.
Was ich mir fĂŒr die Zukunft wĂŒnsche
Meine Vision fĂŒr die Zukunft, einer Zukunft in der beide Geschlechter die gleichen Rechte, die gleiche Bezahlung und die gleiche WertschĂ€tzung erfahren. Immer noch werden zu viele weibliche Föten abgetrieben und Frauen verachtet, die nur MĂ€dchen gebĂ€ren. Dumm, wenn Mann nicht weiss, dass er dafĂŒr âverantwortlichâ ist ob es ein Junge oder ein MĂ€dchen wird.
In einigen LĂ€ndern herrscht jetzt schon Frauenmangel. Ich nenne das einfach ânatĂŒrliche Ausleseâ Dummheit wird eben in der Natur direkt und erbarmungslos bestraft. Bei weiteren Fragen hierzu: Dr Google fragen.
Ich wĂŒnsche mir, dass man die Kinderbetreuung ausbaut und die Kinderbetreuung umstrukturiert, damit mehr Frauen in Kaderpositionen können. Ich wĂŒnsche mir, dass VĂ€ter auch eine Auszeit nehmen können um sich um ihre Kinder zu kĂŒmmern und dafĂŒr nicht schrĂ€g angesehen werden. Schliesslich zeugen die Frauen die Kinder nicht alleine und ein Kind braucht seinen Vater genauso.
Es wĂ€re schön, wenn wir die Kinder nicht nach âDas ist nur fĂŒr Jungsâ und âDas ist nur fĂŒr MĂ€dchenâ erziehen, sondern einfach wie Menschen. MĂ€dels sollten auf BĂ€ume klettern dĂŒrfen wie Spiderman und Buben sollten mit Puppen spielen dĂŒrfen, oder Elsa toll finden.
Beiden Geschlechter könnte man beibringen, mit ihren GefĂŒhlen umzugehen und das es ok ist sie zu haben. Dass weinen StĂ€rke ist und keine SchwĂ€che. MĂ€dchen sollte die Welt offen stehen, alles zu werden was sie wollen. Keine Prinzessin die auf ihren Prinzen wartet, damit sie ein glĂŒckliches Leben hat. Sondern eine Königin die sich selber glĂŒcklich machen kann.
âEs heisst immer Vaterland, aber Mutter Erde, dass sollten wir uns immer vor Augen haltenâ
Paula Deme
Gemeinsam, fĂŒr eine bessere Welt nicht gegeneinander. Feminismus ist fĂŒr beide Geschlechter. Wir alle von einer Frau geboren und es geht nicht ohne das andere Geschlecht. Wir sitzen im selben Boot, schippern ĂŒber das gleiche Meer. Ich möchte, dass wir die Barrieren im Kopf abbauen, was âtypisch Mannâ und âtypisch Frauâ ist. Ich wĂŒnschte mir, dass wir uns als Menschen sehen, ohne uns gegenseitig in Schubladen zu stecken.