Selbstliebe – Liebe dich selbst, aber zeig es nicht!

«Du musst dich selber lieben!» hört man es poltern aus allen möglichen Psychologie Ratgebern und auch die Psychologen sind sich einig: Man muss mit sich selber zufrieden und im reinen sein, sich annehmen wie man ist, wenn man andere lieben möchte. Niemand kann einen glücklich machen, wenn man es selber nicht schafft sich glücklich und zufrieden zu machen.

Die Selbstliebe – Der heilige Schlüssel zur Zufriedenheit und Glück

Wir alle haben unsere Stärken und Schwächen und es gelingt uns, mal mehr mal weniger auch die nicht so schönen Seiten unserer Persönlichkeit anzunehmen. Doch, was passiert, wenn man sich selber liebt? Sich selber annimmt, sich seiner Attribute bewusst ist und ein gesundes Selbstbewusstsein hat? (Narzissten werden hier ausgeschlossen, da es ein Thema für sich ist)

Grosse Teile der Gesellschaft findet das nicht so prickelnd

«Selbstverliebter Gockel» «Arrogante Kuh» «Eingebildet» «…hält sich wohl für was Besseres!» sind nur einige Aussagen die manche dann so um sich werfen, wenn sie auf jemanden treffen, der eben nicht so unsicher ist wie sie selber. Warum eigentlich? Versucht man den anderen niederzumachen, damit man selber erhabener dasteht? Und vor allem: Bringt das was? Schwindet die eigene Unsicherheit in dem man andere niedermacht?

 „Liebe dich selbst – aber, um Himmelswillen zeige es ja nicht nach aussen!?“

Gerade jetzt zur Badesaison sind viele Frauen verunsichert bezüglich ihres Körpers. Jedes verdammte Boulevard Magazin (Wer kauft den scheiss eigentlich?) propagiert mal wieder den „Beach Body“. Und nach dem doofen „Thigh gap“ (den auch so manche dürre Lady anhand ihrer Anatomie nie erreichte) und wie sie alle heissen, geht es nun noch weiter – als wäre ein flacher Bauch als Ziel nicht schon schwer genug zu erreichen.

Ladies und Gentleman ich präsentiere den Trend 2016 – den «Ab Crack»

Gerne dürft ihr das in den grossen Suchmaschinen nachschlagen, denn ich weigere mich ein Foto davon auf meinem Blog einzufügen.  Grauenhaft, wenn ihr mich fragt. Was soll das? Mein Tipp zum „Beach Body“- You have a Body – you go to the Beach = Beach Body. Und es soll doch auch Frauen geben, die lieber an den See gehen oder gar nackt baden (Bikini Body- Fail)

Ich bin kurvig. Ich gehe gern ins Schwimmbad, an den See, ans Meer oder auch mal in die Sauna. Mich für meinen Körper zu schämen käme mir nie in den Sinn. Er hat schon so einiges mitgemacht. Grosses Dankeschön an dieser Stelle! Ist gesund und ich erfreue mich jeden Tag aufs Neue an meinem Vorbau. Ja, ich esse auch gern, gibt es denn was Sinnlicheres? (Na gut, die schönste Nebensache der Welt) Und als ob Männer meinen Bauch anstarren würden im Bikini, ich bitte euch 😉

Klar, wären ein paar kg weniger auch toll, aber ich würde das eher meiner Gesundheit zu liebe tun (Knie danken jetzt schon die 6 kg weniger auf der Hüfte) und weil ich meine Mutter gesehen habe nach der Menno Pause. Die hatte plötzlich 15 kg mehr auf den Rippen. 84 kg auf 1.60m möchte ich in Zukunft nicht mit mir rumtragen müssen. Also lieber jetzt aufs Velo und weniger Schokolade und Pizza mampfen. Und nicht weil irgendjemand findet ich sei zu dick oder ich solle mich passend kleiden (Badeanzug oder weite luftige Sachen)

Gerade Frauen neigen dazu anderen Frauen zu sagen wie sie sich zu kleiden haben. Gerade was Social Media betrifft – wenn sich kurvige Frauen auf diversen Portalen präsentieren, sei es beim Tanzen, in kurzen Hosen oder in Kleidern, werden von anderen Frauen getadelt a la: „Zieh doch etwas an das deiner Figur entspricht!“ «Das solltest du so nicht tragen!» Was genau wäre das, was «passenderes»? Was genau wäre was «anderes»? Ein schwarzes weites Zelt? Ein Kartoffelsack? Ganzkörperversschleierung? Lasst es mich doch bitte wissen!

Bodyshaming sucks!

Gerade Frauen sollten das wissen und einfach mal die Klappe halten. Wer seid ihr, um anderen zu diktieren wie sie sich anzuziehen haben? Laufen die kurvigen Frauen dünnen Frauen mit einem Teller Pasta oder einer Pizza hinterher und wollen sie füttern? Fuck, nein! Leben und leben lassen Ladys! Liebt euren Körper, tragt was ihr wollt und fühlt euch sexy. Ausstrahlung erhält man nicht von einer niedrigen Zahl auf der Waage.

Für die Männer gilt übrigens das gleiche

Fühlt euch wohl. Nicht jede Frau erwartet einen Sixpack. Mir persönlich sind sie ein Graus, ehrlich! Vergleicht euch nicht mit anderen – Jeder hat seine Stärken und Schwächen! Und ich habe lieber einen gemütlichen Menschen abends auf dem Sofa als jemanden der seine Freizeit ausschliesslich vor dem Spiegel eines Fitnessstudios mit Hantel Training verbringt.

 

Liebt euch selbst und zeigt es!

Pfeift auf die Meinung der anderen – Ihr seid toll so wie ihr seid! Seid stolz auf das erreichte, egal ob beruflich, schulisch – was auch immer es ist. Ihr müsst euch wohlfühlen mit dem was ihr macht. Ihr seid selbstbewusst? Ihr habt eure eigene Meinung? Sprecht sie aus, steht für sie ein. Auch wenn ihr alleine steht. Auch ihr werdet nicht jeden Menschen, denen ihr begegnet mögen – erwartet es auch nicht von anderen, dass sie euch mögen. Die Menschen, denen ihr was bedeutet, wissen was für wundervolle Menschen ihr seid. Lasst euch nicht einreden wie ihr zu sein habt, oder was sich gehört für euer „Alter“. Die meisten sind nur neidisch, dass sie selber nicht den Mut aufbringen sich so zu zeigen wie sie sind. Denn das Gegenteil von Mut in unserer Gesellschaft, ist nicht Feigheit, sondern Anpassung.

 

 

Was man so nicht sagen darf – Das TV Interview

Morgen Abend geht es endlich in den wohlverdienten Urlaub. Hooray! Denn meine Augenringe haben nun bereits einen Namen „Graf Dracula“. Man muss sich ja schliesslich gerade damit abfinden, also warum sie nicht mit Würde und Spass tragen? Meinen ersten Schein auf dem Weg zur dipl. Erwachsenenbildnerin habe ich auch bestanden ..gleich doppelt Grund zur Freude, denn auch der damit verbundene Druck ist nun weg.

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Die Creme de la Creme der Hasskommentare

Ja, lange habe ich es nicht ausgehalten, ich weiss. Doch kann ich mir diesen Beitrag nicht verkneifen. Da ich zu faul bin jedem Hater einzeln auf seine immer gleiche wiederholenden Aussagen zu antworten, habe ich mir gedacht: Hey, warum eigentlich kein „Best off, ein Creme de la Creme der Hasskommentare“ machen? Das erspart mir in Zukunft Sinnlose im Kreis drehende Diskussionen, denn auf mir sitzen lassen mag ich gewisse Dinge einfach nicht, mich aber immer wieder wiederholen auch nicht. Es ist eigentlich egal was die Leute denken oder sagen, ich schlafe nachts sogar ganz hervorragend und habe fantastische Träume.

Doch irgendwie na ja, liebe ich es die Leute eines besseren zu „belehren“, ihnen zu zeigen:

Hey! You are wrong.

So wrong, gerade wenn es um meine eigene Person geht. Die Leute sehen nur, gerade auf Facebook: „Junge naive Frau mit einem Plüscheinhorn im Arm.“ Und das ist so gewollt, volle Absicht, ich schwör! Denn ich liebe Einhörner, doch viel mehr liebe ich die Tatsache, dass mich meist kognitiv nicht so gesegnete Menschen unterschätzen. Muss man denn Gesellschaftskonfrom sein um als Intelligent zu gelten? Waren Intelligente Menschen jemals Gesellschaftskonform? Sind Genie und Wahnsinn Nachbarn? Fragen über Fragen, um die ich mich ein anderes Mal kümmern werde.

Also, wenn Du hier gelandet bist, folgst du mir und meinem Blog oder bist neugierig (viel Spass beim Lesen), oder Du bist einer der grenzdebilen die mir solche Aussagen ununterbrochen um die Ohren hauen. Langsam wird es langweilig…kommt mal mit was neuem!

Los geht es mit meinem Favoriten:

„Du hast doch keine Ahnung vom Leben! Oder „Geh du erst mal in die Schule des Lebens“

Nein, natürlich habe ich das nicht, ich wohne in meinem Glitzerschloss mit meinem magischen Einhorn. Nein, im Ernst jetzt.

Ich bin in Rumänien geboren unter einer Diktatur, bin mit meiner Familie nach Deutschland gekommen und habe zwei Jahre in einem Auffanglager gewohnt. Ich habe in meiner Familie und in diesem Lager mehr Leid gesehen als man sich das vorstellen kann, denn schliesslich bekommen Flüchtlinge alles in den hintern gesteckt, oder? Integration war prima, trotz deutschem Vater, man wurde mit offenen Armen und tollen Geschenken incl. Villa und 5000 Mark Taschengeld im Monat empfangen.* Und schliesslich bekam ich auch weiterhin alles geschenkt im Leben. Nur wo zum Geier steckte ich da, als mir dieses Geschenk überreicht wurde?

*IRONIE!!!1!!!drölf <—Ich hoffe inständig es wird als solche erkannt!!!!1!!!!1!!

Das führt mich zu meinem nächsten Favorit:

„Dir hat man auch alles in die Wiege gelegt!“

Bin mit 17 Jahren von zu Hause ausgezogen, (weil es mir zu Hause zu gut ging) habe zwei abgeschlossene Ausbildungen, war vier Jahre selbstständig (bis ich in die Schweiz auswanderte) habe in vier Grundverschiedenen Ländern gewohnt und bin alleine in zwei davon ausgewandert. Ich spreche drei Sprachen fliessend, die andere, na ja da fehlt mir die Übung. Ich kann problemlos in vier verschiedenen Berufen arbeiten (im Moment arbeite ich in drei verschiedenen Bereichen) und habe drei Diplome an Privat Schulen in der Schweiz erworben, in den nächsten Jahren folgt ein Studium. Und das alles habe ich selber finanziert! Niemand hat an meiner Türe geklopft und hat mir das schöne Leben geschenkt, das ich heute führe!

„Warte bis du mal Arbeitslos wirst, dann reden wir weiter!“

Been there, danke. Als ich nach meiner ersten Ausbildung keinen Arbeitsplatz fand, da ich keine Erfahrung hatte, absolvierte ich eine andere Ausbildung, hatte vier Jobs und habe mich nebenbei selbstständig gemacht. 80-90 Stunden Wochen waren keine Seltenheit. Ja, ich stand auch schon am Band in Akkordarbeit, in meinem Urlaub. Als ich davon die Nase voll hatte und mich wieder auf meinen Erstberuf konzentrieren wollte, bin ich Ausgewandert. Auch hier in der Schweiz schenkt dir keiner was. Man muss den hintern hoch bekommen, hart arbeiten und engagiert sein. Ich hatte immer einen Job, auch weil ich mir für nichts zu schade war. Und fing erst mal als Au-pair an, für einen Hungerlohn. Irgendwo muss man ja mal anfangen!

 „Ausländer sind alle kriminell!“

Ich bin in Rumänien geboren, habe aber noch nie jemanden ausgeraubt oder Autos geklaut. Weder habe ich andere Dinge gemacht, die man den Rumänen nachsagt. Stattdessen habe ich wahrscheinlich mehr gearbeitet in meinem jungen Leben als einer der den Tastaturrambo spielt hinter einem Fakeprofil. Und auch andere Ausländer würden das gerne tun, wenn man ihnen die Chance dazu gibt und ihnen die erworbenen Ausbildungen in ihren Heimatländern bei uns leichter anerkennt oder ihnen Möglichkeiten gibt eine Gleichwertigkeit zu erreichen. Allgemein bessere Integration Programme würden  helfen, ehrlich.

„Du lebst in einer Traumwelt!“

Oh, I wish, dann müsste ich mich eurem Hass und eurer Dummheit nicht aussetzen. Doch leider lebe ich mit euch auf diesem Planeten, von dem ihr so gut wie nichts wisst. Ihr kennt euch ja nicht mal selber! Auch ich arbeite, zahle Steuern und sehe das Leid dieser Welt. Doch sehe ich es nicht ein mich davon auffressen zu lassen. Macht es irgendwas besser, wenn ich nicht fröhlich bin? Nein. Helfe ich irgendwem, wenn ich depressiv alles durch den grauen Schleier sehe? Nein! Stattdessen versuche ich anderen zu helfen, sie mit meiner Unbekümmertheit und meinem fröhlichen Wesen anzustecken. Denn das Glas ist immer voll, auch wenn wir den Inhalt nicht mit dem Auge erfassen können. Ich kann die Welt nicht verändern, doch ich kann meine Realität steuern und wie ich die Dinge wahrnehmen möchte. Ich kann in meinem Umfeld etwas bewirken und vor allem in mir drin. Nicht in dem ich Trübsal blase, nein. Oder habt ihr etwas verändert durch euer ewiges Jammern? Habt ihr euch und anderen dadurch in irgendeiner Weise geholfen? Warum wohl? Weil dieses Dauernörgeln zu nichts führt!

 „Du bist so kindisch!“

Ähmmm, sagt wer? Nur weil es euch nicht passt wie ich mich anziehe, was ich gern habe oder wie ich euch entgegen trete bin ich kindisch? Oder liegt es daran, dass ich keinen Mann oder Kinder habe? Niemand zahlt meine Rechnungen, ich übernehme Verantwortung für mein Handeln,  ich reflektiere mein Verhalten und arbeite daran ein besserer Mensch zu werden. Wo genau bin ich da kindisch? Nur weil ich Einhörner mag? Ihr behandelt teilweise eure Hunde wie Babys, ist das denn besser? Verurteile ich euch deswegen? Nope! Es geht mir schlicht und ergreifend am Arsch vorbei! Denn jeder muss sein Leben führen wie er es für richtig hält. Sich anziehen wie er will, mögen was er will, Punkt! Da gab es mal diese tolle Zitat: „Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit!“ Viel kindischer finde ich dagegen die „Wir schreien alles nieder was uns nicht in den Kram passt!“ Idioten.

 „Du hast all das was du in dem Blog schreibst gar nicht selber erlebt, das ist alles gelogen!“

Richtig, ich mache mir dir Mühe euch hier irgendeinen Scheiss  aufzutischen weil ich langweile habe.  By the way, kennen wir uns? Hat einer von euch eine Ahnung von meinem Leben? Wohl eher weniger. Also geht man davon aus, dass es ja Mumpitz ist was die Autorin so von sich gibt, weil dein Leben einfach so ätzend ist, dass es deine Vorstellungskraft sprengt, dass es tatsächlich Menschen gibt, die was erleben. Die leben, ausserhalb vom Wohnzimmer.

Die Neugierig sind und Lebenshungrig. Die alleine den Mut haben Sachen anzugehen. Und so ganz ohne Partner oder Familiäre Unterstützung. Ja wo gibt es denn sowas? Es soll doch auch Menschen geben, die sich nicht fürchten ihre Meinung zu sagen. Herrje, stell` dir das mal vor, alle würden ihr Leben so fristen wie ihr, die ewig unzufriedenen? Trist wäre dieser Ort, genannt Erde. Trist und Grau, Zombiemässig. Ihr seid wie Zombies, innerlich Tod, zermürbt, Hirntod! Warum würde ich mir die Zeit nehmen einen Blog zu schreiben, wenn ich alles erst erfinden müsste? Ich habe im wahren Leben genug andere Hobbies. Und wie anstrengend das wäre, Pfui. Ja, aber die Sache mit dem Neid ist halt schon ätzend, gell?

„Hast du denn keine Hobbies, warum diskutiert du ständig mit Menschen im Netz?“

Oh, wo soll ich da nur anfangen. Ich liebe Astrophysik, Quantenmechanik, schreibe Gedichte, fahre gern mit Flash durch die Gegend, gehe gern ins Kino, lese viel, bin gern draussen in der Natur, bin gerne mit Freunden unterwegs und führe liebend gern Diskussionen um Gott und die Welt, wie man so schön sagt. Doch habe ich auch das Bedürfnis manchen Schwachmaten ihre komische Ansicht von Flüchtlingen, Ausländern und Co. zu zerschlagen. Mit Argumenten und Fakten. Ist dir fremd? Geh das mal Googeln! Immer in der Hoffnung, jemanden evtl. die Augen öffnen zu können. Denn wenn die ihren braunen Müll und ihre Hetze im Netz verbreiten, warum sollte man sich nicht dagegen stellen dürfen?

„Du hältst dich wohl  für was besseres!“

Nee, das ist nur die Art und Weise wie du mich siehst. Und für deine Minderwertigkeitskomplexe und wie du die Welt und mich siehst kann ich beim besten Willen nichts. Auch wie du meine Texte auslegst und was du da meinst zwischen den Zeilen zu lesen, nicht mein Problem. Behalte es! Oder arbeite an dir, statt jedem anderen die Butter auf dem Brot zu neiden.

Sommerpause! Oder: Her mit dem wilden Leben!

Hallo ihr lieben

Sicher ist euch aufgefallen, dass es sehr ruhig war in den letzten Wochen. Nein, das liegt nicht daran, dass mich die Kritiker Mundtod gemacht haben, ganz im Gegenteil. Ich hatte und habe einfach andere Prioritäten, denn zwei Blogs zu führen ist halt nun mal nicht so nebenbei erledigt. Und bei einem Pensum von ca. 65 Std / Woche noch weniger. Das versprochene Interview mit dem Flirtexperten lässt also auf sich warten, es tut mir leid. Es ist wichtig seine Grenzen zu erkennen und Ruhephasen einzuleiten, wenn man merkt, dass es einem zu viel wird. Und ich finde es ist keine Schande, das zuzugeben.

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Wer weiss hier nicht was er will?

Einer der grossen Vorurteile zwischen Mann und Frau ist doch seit eh und je dieser:

Frauen wissen nicht was sie wollen!

Können sich nicht entscheiden, usw. Das mag so für einige gelten, doch heute möchte ich euch erläutern, warum ich eher der Meinung bin: Männer haben teilweise genau so wenig einen Plan was sie wirklich wollen. Das wird nur dezent unter den Teppich gekehrt…

Wo fange ich da am besten nur an?

„Sie sollte auch mal den ersten Schritt machen!“

Gesagt getan, doch viele sind dann so eingeschüchtert, dass man sie glatt mit einem scheuen Reh im Wald verwechseln könnte. Und ausserdem geht ja  der Jagdinstinkt des starken Geschlechts so flöten. Tja, doof, also lieber doch nicht, die Sache mit dem ersten Schritt und der Initiative.

„Frauen sollten Selbstbewusst, selbstständig und offen sein.“

Aber bitte nicht zu Selbstbewusst, das schüchtert auch wieder ein. Der Mann möchte doch lieber der Frau beeindrucken und wo kämen wir denn da hin, wenn sie so selbstständig ist, dass sie den Mann und seine starke Schulter nicht notwendigerweise braucht. Und nicht zu offen sein, das kommt auch nicht so gut an. Sie sollte schon ein wenig weibliche Zurückhaltung üben (das hat mir einer letztens wirklich gesagt!)  Sie soll zwar wissen was sie will, aber es bitte für sich behalten, da es auch wieder sehr einschüchternd wirkt. Die meisten Männer wissen ja selber nicht so recht was sie wollen.

„Im Bett soll sie eine Rakete sein, offen, experimentierfreudig aber am besten noch nicht so viel Erfahrung haben, man möchte ja meist keine Frau die bereits mit mehreren Männern vor ihm Geschlechtsverkehr hatte.“

Da bekommen Männer auch wieder ganz schnell Komplexe und wenn eine Frau ihre Sexualität offen auslebt, denn schliesslich geniesst sie nicht die Narrenfreiheit eines Mannes. Was sollen denn da die Kollegen von einem denken? Ganz schnell hat sie dann, gerade in der Provinz den Namen einer „Schlampe“ weg, während der Mann als Held gefeiert wird. Der Mann verträgt es selten, wenn die Frau ihm genau sagen kann was sie möchte. Oder was man im Bett anders machen könnte. Meist wird das als persönlichen Angriff gewertet und führt dazu, dass der kleiner Prinz erst mal beleidigt ist und nicht zum Spielen raus kommen möchte und er Tagelang einen auf beleidigte Leberwurst macht.

Gerade die Männer, meist voller Komplexe, die nicht bereit sind über Sex offen zu kommunizieren und „auf die Frau eingehen“ irgendwie nicht ganz verstehen können/wollen, springen dann von einem Bett zum nächsten, machen dort total einen auf Egonummer, sind in fünf Minuten fertig und schieben ihr komplettes Versagen es auf den Alkoholkonsum oder weiteres, der meistens dabei eine Rolle spielt. Reife Leistung meine Herren. Nicht! Ihr wollte echte Männer sein? Nope! Echte Männer strengen sich an, arbeiten an sich und brauchen nicht von jedem Rockzipfel bestättigung. Du kannst nicht jeden Tag brillieren, aber du kannst es versuchen!

„Eine Frau sollte keine Klette sein und am besten keine feste Beziehung wollen! Sie sollten sich nicht gleich verlieben, nur weil man ein paar Mal miteinander aus oder im Bett war.“

Will man dann als Frau wirklich keine feste Beziehung, wird man von einigen verständnislos angesehen, auch Sätze wie diese muss man sich dann öfter anhören: „Du wirst doch auch nicht jünger! Jede Frau will doch mal eine Familie…Du findest keinen besseren als mich! Das ist alles Fassade…“ und so weiter und so fort…Auch das allseits beliebte: „Frauen verlieben sich eh immer!“ gilt nicht für alle Frauen. Wie enttäuscht waren einige Männer in der Vergangenheit, als dieses nicht eintraf. Sorry Jungs!

Findet man dann doch einen gemeinsamen Nenner und es kommt zu einer Beziehung, bekommen einige kalte Füsse. „Wie, du willst nach vier Jahren Beziehung zusammenziehen? Das geht mir nun zu schnell…“ Ist auch einer der Klassiker der manche Frauen zur Weissglut treibt.

„Die Frau sollte beruflich auf eigenen Beinen stehen und ihr eigenes Geld verdienen!“

Aber bitte nicht mehr als der Partner, denn dann wird sein Selbstwertgefühl gestört und er sieht sich nicht mehr als Ernährer. Auch erfolgreicher im Job als er darf sie bitte nicht sein.  Ich kenne so einige Männer die ernsthaft beschämt sind, wenn sie von einer Frau zum Dinner, Drinks und Co. Eingeladen werden.

„Sie sollte direkt sagen was sie denkt, meint, man ist schliesslich kein Hellseher!

Sagen Frauen dann klar und direkt was sie meinen und denken, überfordert das auch wieder. Ich musste mir letztes Jahr mal anhören: „Meine Freunde kommen langsam auch mit deiner Art klar!“ Ja, mit welcher Art? Nicht hinten rum zu lästern, so wie in manchen Kreisen und bei pubertierenden Jugendlichen üblich ist? Oder hat er die Art gemeint, die er und seine Leute nicht kannten: Ehrlich sein?  Oder allgemein meine direkte Art die Dinge beim Namen zu nennen auch wenn es nicht so populär ist?  Nun ja, das mit der offenen, direkten Kommunikation kommt eben dann doch nicht so gut an.

„So ein Dreier mit zwei Frauen oder ein Besuch im Swinger Club wäre ja schon mal geil!“

Finden sie dann endlich mal eine Frau die zu dem bereit wäre, fühlen sie sich am Abend kurz vor dem Besuch im Swinger Club plötzlich „nicht so wohl“ oder fasseln irgendwas von „Ich glaube unsere „Beziehung“ ist noch nicht so weit!“ „Dude, du bist noch nicht so weit! Und nun versuchst du dich raus zu reden wie ein Feigling der vorher den Mund zu voll genommen hat!“ Denkt da jede Dame die mal in dieser Situation steckte mit leicht genervtem Augenrollen. Auch bei Dreiern ziehen die meisten buchstäblich den Schwanz ein, denn im wirklichen Leben läuft es meist nicht so wie sie sich das vorher ausgemalt haben. Der grosse Macker für den sie sich hielten verschwand plötzlich mit eintretten der Situation.

„Intelligent sollte sie sein!“

Aber nicht zu intelligent, niemand mag Klugscheisser. Und mit was soll er uns Frauen imponieren, wenn wir gebildet und nicht naiv sind?  Ausserdem sollte sie sich auf einem Gebiet behaupten können, von dem er auch wenigstens ein wenig Ahnung hat. Dennn sonst bekommt der arme Kerl doch wieder Komplexe und läuft euch davon.

Ladys: Wenn ihr einen Mann schnell los werden wollt, erzählt ihm, dass ihr euch sehr für Quantenphysik begeistert, glaubt mir.  😉

„Sie sollte ihr eigenes Leben haben und sich nicht über die Partnerschaft definieren!“

Viele Frauen sind sehr selbstständig, haben ihren Freundeskreis und müssen nicht jeden Tag mit ihrem Partner verbringen. Viele Frauen werden dann aber auch von ihren Freunden regelrecht gestalkt (SMS, Anrufe, WahtsApp), wenn sie mal ohne diese raus gehen. Und ja, viele Frauen sind deswegen sehr genervt.

„Sie sollte mich umsorgen und pflegen wenn ich krank bin!“

Sterbende, oh sry, kranke Männer sind wie sterbende Schwäne, und das fängt schon bei einer harmlosen Erkältung an. Und wenn man sich dann um sie kümmert, dann darf das eine gewisse Grenze nicht überschreiten, sonst erinnert man ihn an seine Mutter und das ist nicht sexy. No, no no! Aber kochen, ja kochen soll sie am liebsten wie seine geliebte Nonna!

„Sexy, sie muss einfach sexy sein!“

„Aber nur für mich zuhause, in den eigenen vier Wänden…“ wird sich so mancher denken. Denn viele ertragen es nicht, wenn auch andere Männer seine sexy Begleiterin begutachten oder sie mit Komplimenten überschütten, wenn er sich weg dreht.

 

Und es könnte ewig so weiter gehen…

Das soll nicht heissen, dass alle Männer so sind.  Ich wollte euch nur mal vor Augen führen, dass es auch sehr, sehr viele Männer gibt, die nicht wissen was sie wollen. Oder wenn sie es dann haben, wollen sie es dann doch nicht haben…

Also seid vorsichtig mit euren Wünschen, sie könnten in Erfüllung gehen!

 

Schönes Wochenende,

 

Paula

 

Warum wir um verstorbene Musiker trauern

Es ist irgendwie immer das gleiche mit mir, wenn Menschen sterben. Ich kann es nicht glauben. Meinen ersten Verlust erlebte ich mit 12 Jahren, einen von mir sehr geliebten Menschen. Ich wollte es nicht wahrhaben. „Das ist ein Witz, oder?“ fragte ich damals schon total ungläubig. Bis heute sind es noch ein paar mehr geworden, um ganz ehrlich zu sein, ich müsste lange überlegen wie viele Verwandte, Bekannte und geliebte Menschen nun aus dieser Welt gingen in den letzten zwanzig Jahren.

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Was darf Satire? ALLES!

Was man so nicht sagen darf…das Motto dieses Blogs, wie könnte ich also Ruhe bewahren, wenn ich die Nachrichten über Jan Böhmermanns „Schmähgedicht“ über Erdogan höre. Ja, man mag von Jan halten was man will, von dem Gedicht übrigens auch. Doch ist es bereits Strafbar, etwas zu sagen, wenn man vorher schon ankündigt, dass man es so eigentlich sicht sagen darf?  Wie weit darf Satire gehen?

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Dein Beruf ist mir egal! Ich möchte wissen wer du bist!

Na kennt ihr das auch? Man trifft neue Bekanntschaften macht ein bisschen Smalltalk (wie ich es hasse! Ganz ehrlich, es gibt kaum etwas Unerträglicheres als dieses belanglose blablabla um Wetter, Job, andere Gäste oder Menschen bzw. die Party auf der man sich befindet. Themen mit Tiefgang sucht man oft vergebens.) und über Kurz oder Lang stelle ich dann die Frage der Fragen: „Und was machst du sonst so?“

Komischerweise beantworten mir 99% der Menschen die Frage mit einer ausführlichen Erklärung, was sie so beruflich machen, gemacht haben und noch machen werden. Augenrollen meinerseits vorprogrammiert. Denn solche Menschen hören sich dann auch gern Stundenlang über dieses Thema reden.

Berufliche Erfolge sind toll, doch sollte man sich nicht nur über sie definieren. Ist man die Summe seiner beruflichen Erfolge? Oder bestimmt den eigenen Wert der Kontostand? Gerade Männer haben oft das Gefühl sie müssten einer Frau imponieren mit ihrer beruflichen Laufbahn oder noch besser, Achtung, Klischee; den demonstrativen Porscheschlüssel auf dem Theresen in der Bar. Sicher gibt es Frauen, denen das durchaus imponiert und ich finde diese, unter uns, zum kotzen. Ich lege währen dessen Wert auf Charakter, Intelligenz und einer Prise Wahnsinn gepaart mit trockenem, schwarzem Humor.

Käufliche Liebe

Ich hatte vor Jahren mal eine „Freundin“, die sich von ihrem damaligen Partner getrennt hatte, weil er ihr keine Geschenke machte, „trotz dickem Bankkonto“ wie sie es zu nennen pflegte. Da erwartete sie also regelmässig Geschenke, mit denen er beweisen sollte, dass er sie gern hat!
Nein, leider kein Joke, kommt auch öfter vor, als man im ersten Augenblick vermutet. Weil er nicht alleine sein wollte und sie bestimmt auch irgendwo gern hatte, ging er also los und stellte ihr eine Goody Bag zurecht in Wert von mehreren hundert Franken.

Natürlich ging sie zu ihm zurück und erzählte mir grinsend über beide Ohren beim Skype Chat von seiner grosszügigen Geste, während sie mir die Sachen vor die Kamera hielt. In einer gewissen anderen Branche mag sowas ja üblich sein, Geld gegen Sexuelle Gefälligkeiten und Zuneigung, aber sich in diese Kategorie einzureihen kommt ja für solche Damen gar nicht in Frage, unerhört also mein Gedankengang, oder?

Sie trennten sich endgültig kurze Zeit später, wohl auch wegen ihren weiteren Forderungen. Und auch ich zeigte der besagten Madame bald nur noch die kalte Schulter. Sorry, aber sowas geht gar nicht. Geschenke sind toll, doch sie auf einer wöchentlichen Basis zu erwarten, finde ich persönlich daneben.

Männer, rennt vor solchen Frauen soweit ihr könnt. Sie lieben die Kohle auf eurem Bankkonto, nicht euch, ehrlich!

Aber zurück zum Smalltalk

Ich wäre ja nicht ich, würde ich nicht weiter nachhaken. „Und sonst so, was macht dich aus?“ Viele verstehen diese Frage nicht. Formuliere ich sie dann anders: „Was macht dich besonders?“ Wissen die meisten immer noch nicht wirklich was mit anzufangen. Ihr seid nicht eurer Job. Die meisten sind angestellt, haben einen nine to five Job, gehen nach der Arbeit evtl. noch zum Sport, einige in die Kneipe zum Feierabendbier, am Wochenende wird ausgegangen bis die Leberwerte bedenklich werden oder gefaulenzt. Hier und da noch ein Ausflug, Shoppen, eine Wanderung, gemeinsames Kochen mit unseren lieben. Man arbeitet von Wochenende zu Wochenende und man zählt die Tage bis zu den nächsten Ferien. Eltern wurden hier mit Absicht weggelassen, Eltern…da dreht sich meist (leider) alles nur noch um das Kind und ist ein anderes Thema, dass eher auf den anderen Blog gehört.

Und das soll schon alles sein? Keine Hobbies, Leidenschaften? Ist das, das Leben, dass ihr euch vorgestellt habt als Kinder als Jugendliche? Arbeiten bis zur Rente, eine tolle grosse Wohnung, oder gar ein Eigenheim, einen grossen Kleiderschrank mit teurem Inhalt, teure Handtaschen, ein paar Reisen oder einen Porsche in der Garage? Lebenszeit die einem niemand mehr zurück gibt, gegen Geld für unnütze Luxusgüter um anderen zu imponieren? Irgendwann wacht man dann auf und bemerkt, man hat sein Leben verpennt und zu spät die Dinge erkannt die wirklich zählen…

Zählt im Leben als erstes was man macht, wieviel verdient? Oder eher wer man ist, bzw. wie man ist? Und warum wissen die wenigsten wer sie überhaupt sind? Ich würde mal behaupten, weil sie sich nicht mit sich selber auseinandersetzen. Lieber immer umgeben von Menschen, immer unterwegs auf Achse, man könnte ja langweile bekommen. Oh je, Langeweile ist doch so ätzend, oder? Doch ist nicht gerade Langeweile die Geburtsstunde von Kreativität?

Haben Menschen die nur über ihren Job reden und sich darüber definieren, den Anschluss an ihr Privat Leben und ihre Interessen verpasst und keinen andern Inhalt im Leben? Lebt man dann also um zu arbeiten und Steuern zu zahlen? Um anderen zu zeigen was man hat? Würde zumindest die vielen Burnouts unserer Zeit erklären. Versteht mich nicht falsch, ich arbeite auch gern und viel. Aber ich sehe meine Arbeit auch nicht wirklich als Arbeit als meine Leidenschaft, mit der ich Geld verdiene. Wie viele können das schon von sich behaupten? Trotzdem habe ich x andere Themen und Interessengebiete, ausserhalb meines Berufsfeldes. Und ich brauche keine teuren Designer Taschen, Schuhe oder Kleidung um mich als wertvollen Menschen zu sehen. Denn da glaube ich liegt das Problem.

Man versucht sein fehlendes Selbstwertgefühl aufzupimpen

In dem man sich in teure Designerklamotten wirft, als Frau die neuste Gucci Tasche in der Armbeuge spazieren führt, als Mann einen teuren Wagen fährt und eine noch protzigere Uhr besitzt Inc. Möbel von Hugo Peters in einer überteuerten Wohnung mit Seeblick. Und wozu das alles? Um bewundert zu werden, um Anerkennung zu erhaschen um jeden Preis. „Schaut her was ich habe, ich bin was wert!“ rufen solche Leute ganz leise, innerlich, in die Welt hinaus. Ihr seid wer, nicht nur euer Job, also hört auf andere beeindrucken zu wollen damit und zeigt euch, wie ihr seid. Einzigartig ob mit oder ohne gut bezahltem Job oder steiler Karriere. Ich möchte wissen wofür ihr brennt, was eure grosse Leidenschaft ist, welche Träume und Wünsche ihr habt, welche Ängste euch plagen und nicht das neuste von eurem ganz erfolgreichen 2. Millionen Projekt hören aus eurem nine to five Job in dem ihr eigentlich unglücklich seid.

 

Schönes Wochenende

 

Paula

Dieser Beitrag erscheint auch bei Huffington Post Deutschland, Ron Orp Zürich und City Channel 1 und in der Neon.de Community.

 

Ab wann genau ist man erwachsen?

„Also deine neuen goldenen Sneakers sind ja toll, aber für mich wäre das nichts, dafür bin ich schon zu alt!“ Ich staunte nicht schlecht, als ich auf Facebook diesen Kommentar zu meinen neuen Schuhen bekam. Zu alt? Für Schuhe? Ich weiss nicht. Gibt es ein Alter für goldene Schuhe? Oder für Birkenstockschuhe? Für High Heels, evtl. ein bestimmtes Mindestalter der Fuss Gesundheit zuliebe, das lasse ich mir ja noch eingehen.

Kann man für etwas zu alt sein?

„Werde doch endlich mal erwachsen!“ diesen Satz kenne nicht nur ich, sondern auch einige von euch. Doch was genau bedeutet erwachsen sein? Ist man mit Erfüllung der Volljährigkeit erwachsen? Oder hängt das von anderen Faktoren ab? Und warum ist erwachsen sein immer noch so negativ behaftet? Gibt es denn was schöneres, endlich das tun zu können was man will? Freiheit bringt immer Verantwortung mit sich, doch ist das nicht ein kleiner Preis den man dafür zahlt? Man wollte doch immer seine eigenen Entscheidungen treffen, ohne Bevormundung, oder etwa nicht?

Ich weiss ja nicht wie es euch geht, aber ich habe mich mit achtzehn super erwachsen gefühlt. Erste eigene Wohnung, erste eigen getroffene Entscheidungen. Irgendwie erwachsener als jetzt mit Anfang dreissig. Denn immer öfter muss ich mir anhören, dass ich mich altersentsprechend benehmen sollte. Ja, aber wie denn? Was heisst hier altersentsprechend?

Erwachsen bedeutet für mich: Auf eigenen Beinen stehen, beruflich und privat, Verantwortung für mein Handeln zu übernehmen und in einem gewissen Mass zur Selbstreflexion fähig zu sein. Mich selber kennen, mich annehmen und akzeptieren mit allem Drum und Dran. Dinge beim Namen nennen die mich stören. Konflikt- und Kritikfähig sein. Das bin ich, mal mehr Mal weniger. Nobody is perfect, right?

Also, nach meiner Auslegung zu dem Thema, sind so ca. 80% der Menschen über dreissig Jahren noch nicht erwachsen. Viele sind abhängig vom Partner, Eltern oder übernehmen keine Verantwortung für ihre Taten (die anderen tragen immer die Schuld) oder ihnen fehlt gänzlich die Gabe der Reflektion. Manche stehen auch noch mit ihren Beinen bei Mutti in der Wohnung statt in ihren eigenen vier Wänden. Ja WG zählt auch als Selbstständigkeit meine lieben. Kritikfähig sind manche mit fünfzig noch nicht und Konfliktbewältigungskompetenzen vermisse ich bei den meisten bis ins hohe Alter. Denn meist wird nach schuldigen gesucht, statt nach Lösungen.

Als ich mal Besuch hatte vor ein paar Tagen musste ich mir anhören: „Dein Zimmer sieht aus, wie das Zimmer von einem pubertierendem Mädchen.“ Man muss dazu sagen, in meinem Zimmer hängen viele bunte Bilderrahmen mit unterschiedlichen Bildern. Ein paar selbst gemalte, ein paar Collagen, ich habe ausserdem ein Einhorn- und ein glitzerndes Zitronen Kostüm an meiner Kleiderstange hängen. Die Möbel, die Bettwäsche und die Wände sind weiss, doch der Rest ist einfach bunt mit System. Der grosse Spiegel mit Sternen Leds dekoriert. Macht mich also all die Farbe zu einem Pubertierenden Mädchen? Habe ich als über dreißigjährige mein Recht auf Farbe und Kreativität in meinem Leben verspielt? Fängt ab dreissig Jahren die Zeit der gedeckten Farben an? Und wieso zum Teufel hat mir das noch keiner gesagt?

Was bedeutet also erwachsen sein?

Eigenheim, Hund, Mann? Eine steile Karriere? Ein Bausparvertrag? Braucht man gar ein Kind um zu zeigen, dass man erwachsen ist und Verantwortung übernehmen kann? Oder ein Auto? Einen dicken Gehaltscheck? Den grünen Daumen? 80% Fremdwörter im Vokabular?

Warum interessiert es uns auch, was andere von uns denken?

„Also Blumen im Haar finde ich Klasse, an Dir oder meiner Tochter, ich würde mich das nicht trauen!“ Ähhmmm, warum? Weil irgendwer Dich für komisch halten könnte? Weil Du Dich von der Masse abheben könntest? Weil Du herausstechen könntest aus dem ganzen Grau? Weil es Dich wirklich juckt was andere von Dir denken? Wer sind die anderen, dass sie sich ein Urteil über Dich bilden können?

Vor ein paar Jahren an der Street Parade, Sonntagmorgens: „Sag mal Paula, findest Du nicht langsam Du bist zu alt für all das? Möchtest Du nicht langsam an eine Beziehung denken? Du wirst ja auch nicht jünger!“ So so, die Partyzeit scheint auch vorbei zu sein, wenn man also auf die dreissig zugeht, wenn es nach einigen von euch geht. Würdet ihr euch das auch trauen, Komet Bernhard oder Günther Krabbenhöft an den Kopf zu werfen? Und ist man ab dreissig Jahren schwerer vermittelbar nur weil der Busen und der Po nicht mehr so straff ist wie einst? Will jede Frau unbedingt auf Teufel komm raus einen Partner? Und muss ich als Frau diesen Ansprüchen der Gesellschaft entsprechen um als Erwachsene zu gelten?

Ihr liebt Blumen? Tragt sie im Haar, als Print, wo auch immer. Ihr liebt Party und seid über dreissig? Ihr liebt Farben? Geniesst es, das Leben ist kurz. Geniesst euch und eure Vorlieben, egal wie alt ihr seid. Nirgendswo steht geschrieben, was zu welchem Alter gehört. Oder was sich nicht gehört. Wir leben nicht mehr das Leben wie sie unsere Vorfahren gelebt haben. Müssen wir auch nicht. Niemand hat das Recht über euch zu urteilen, nur weil ihr nicht in ihr Weltbild passt. Es sind wir Menschen die diese Grenzen erschaffen in unserem Köpfen, wie Dinge zu sein haben. Es gibt kein Richtig und kein Falsch, jeder sollte so leben und sich ausdrücken dürfen wie es ihm beliebt ohne Angst vor Verurteilung.

Dieser Beitrag erscheint auch auf Ron Orp Zürich, Huffington Post Deutschland und City Channel 1.

Gleichberechtigung? Von Männern und Frauen im Jahr 2016

Am 8.März  war Weltfrauentag. Weltfrauentag. Wie das schon klingt. Genauso doof wie Valentinstag, Mutter- oder Vatertag. Und meiner Meinung nach  sind alle miteinander völlig überflüssig. Ich brauche keinen besonderen Tag um mich an meine Mama, meinen Papa, meine liebsten oder an die Gleichberechtigung zu erinnern. Ausserdem, von Gleichberechtigung sind wir noch immer Meilenweit entfernt.

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